Nordrhein-Westfalen Polizei im Soest jetzt auch mit Digitalfunk unterwegs

29.01.2014 (13/05) 15:23 Uhr Nordrhein-Westfalen Kreis Soest:

Polizei im Kreis Soest jetzt auch mit Digitalfunk unterwegs.



Warstein/Kreis Soest. Der Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kurz BOS, ist endlich auch im Kreis Soest angekommen: „137 digitale Handfunkgeräte wurden ausgegeben, heute ab 13 Uhr nehmen die Kollegen erstmals die neue Technik mit“, erklärte Carsten Seck, Projektleiter für den Digitalfunk der Polizei, gestern bei der Pressekonferenz in der Rettungsleitstelle in Soest. Mit 15 dieser HRT (Handheld-Radio-Terminal) ist jetzt die Polizeiwache Warstein versorgt; Wachleiter Dieter Klare erklärt die Vorteile: „Die Geräte sind leichter als die analogen, Nebengeräusche werden herausgefiltert, so dass eine deutliche Verständigung möglich ist, und der Akku hält bei permanentem Sprechfunk acht bis neun Stunden, also eine ganze Schicht.“

Noch detaillierter schilderte Carsten Seck den neuen BOS-Digitalfunk, der als fünftes Mobilfunknetz Deutschland über 4500 Basisstationen überspannt. Das gemeinsame Netz von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophen- und Zivilschutz, Technisches Hilfswerk und Zoll verbindet – wenn Ende 2015/Anfang 2016 alle Behörden angeschlossen sind – rund 500 000 Teilnehmer. „Aus heutiger Sicht ist der Digitalfunk eine sichere Sache“, erklärt der Projektleiter die Abhörsicherheit, heißt, die Spracheingabe wird verschlüsselt und bei der Ausgabe entschlüsselt.

Erleichtert zeigte sich gestern Landrätin Eva Irrgang; ursprünglich sollte die neue Technik schon 2006 eingeführt werden, der Starttermin konnte aber nicht gehalten werden. „Gut Ding will Weile haben“, sieht Eva Irrgang vor allem die Verbesserungen. Der Kreis Soest bildet mit Olpe und dem Hochsauerlandkreis eines der Schlusslichter unter den 47 Kreispolizeibehörden in NRW. „Das war vorbestimmt und ist auch gar nicht so schlecht; jetzt profitieren wir hier von den Erfahrungen der anderen“, erklärte Carsten Seck. Die neuen Geräte ermöglichen die Kommunikation Einzelner oder – bei einem Einsatz – in der Gruppe. Der Nutzer eines Geräts ist bundesweit erreichbar und er kann bei Gefahr eine Notruftaste drücken. Ebenso kann das Digital-Handy per GPS-Chip geortet werden, „aber nur in Notsituationen; der Mitarbeiter soll ja nicht permanent überwacht werden“, macht Polizeichef Manfred Dinter deutlich.

Von den 100 Einsatzfahrzeugen im Kreis mussten 42 umgerüstet werden, wobei parallel die analogen Geräte auch noch verwendet werden können. Die Schulung der 420 Polizei-Mitarbeiter in der Leitstelle und in den fünf Polizeiwachen ist so gut wie abgeschlossen, so dass die Umstellung in den nächsten ein, zwei Monaten abgeschlossen werden kann.
4200 Einsatzkräfte schulen

Nicht so schnell geht es bei den Feuerwehren im Kreis Soest. Die Schwierigkeiten erläuterte Dennis Pingel, Technischer Leiter des Sachgebiets Feuerwehr: Über 100 Löschgruppen sowie die Leitstelle müssen ausgerüstet und 4200 Einsatzkräfte müssen geschult werden. „Viele Ehrenamtliche werden neben ihrem normalen Beruf ausgebildet. Etwa ein Drittel der Einsatzkräfte haben wir schon erreicht“. Für die Beschaffung der etwa 500 Endgeräte – Kostenpunkt circa 450 Euro pro Handy – erfolgt eine externe Ausschreibung, denn die Finanzierung läuft über die 14 Kommunen; bei der Polizei kommt das Land für die Kosten auf. Der Probebetrieb für den Digitalfunk hat begonnen; 30 Geräte sind bereits testweise im Umlauf.

Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/warstein...-id8928222.html