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Hessen Gießen: Mario Binsch steht zu den Kosten und Nutzen Rede und Antwort

Hessen Gießen: Mario Binsch steht zu den Kosten und Nutzen Rede und Antwort

#1 von Detlef Wipperfürth , 01.02.2014 18:47

01.02.2014 (07/06) 19:18 Uhr Hessen Gießen: Kreisbrandinspektor Mario Binsch steht zu den Kosten und Nutzen Rede und Antwort



KREIS GIESSEN - Kaum ein anderes Thema hat die Wehren im Kreis- und Stadtgebiet so viel beschäftigt wie der Digitalfunk. Nicht nur der Zeitpunkt der Einführung war immer wieder fraglich, sondern auch die Kosten standen stets zur Diskussion. Jetzt scheint das Projekt in die heiße Phase zu gehen. Zeit, mal bei jemanden nachzufragen, der sich hiermit auskennt: Kreisbrandinspektor Mario Binsch.

Ab wann ist Digitalfunk flächendeckend im Landkreis einsetzbar?

Binsch: Am 23. Januar wurde der Testbetrieb eingestellt. Seitdem ist der Digitalfunk parallel zum Analogfunk dauerhaft eingerichtet. Die Zentrale Leitstelle des Landkreises ist rund um die Uhr in beiden Bereichen ständig erreichbar. Derzeit ist der ganze Landkreis digital versorgt. 18 von 19 Funkstationen sind Teil des bundesweiten Netzes.

Wieso kam es zu solchen Verzögerungen bei der Einführung?

Binsch: Digitalfunk gibt es schon seit Langem, beispielsweise in der Industrie. Jedoch ein so großes und umfassendes Netz wie das deutsche gibt es weltweit noch nicht. Bei dieser Größe braucht alles seine Zeit, die Kosten belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro. Kostenträger sind der Bund, die Länder, die Kreise, die Kommunen und Firmen wie die Rettungsdienste. 2008 wurde festgelegt, dass die Rahmenvorgaben eine Aufgabe des Bundes sind, Netzausbau und Umsetzung jedoch Aufgabe der Länder. Hessen hat beschlossen, 350 Millionen Euro in den Netzausbau zu investieren. Es soll ein gemeinsames Funknetz der polizeilichen und der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr geben. Das ist nicht überall der Fall. Einige andere hessische Besonderheiten wie die Alarmierung der Einsatzkräfte über das neue Netz sorgen für weitere Verzögerung. Bis dato wurden in Hessen 389 Basisstationen gebaut und 39 000 Digitalfunkgeräte an die Nutzer – hierzu zählen nicht nur die Wehren, sondern auch die Polizeistationen und Rettungsdienste – ausgeliefert. Jetzt müssen noch die sieben Leitstellen der Polizei und die 25 zentralen Leitstellen für Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst mit neuen Techniken ausgerüstet werden. Im Oktober wurde die Projektphase zur Einführung des Digitalfunkes in Hessen beendet. Für den Landkreis und die Kommunen werden mit der Umstellung Kosten zwischen jeweils 100 000 und 300 000 Euro anfallen. Hinzu kommen Investitionen von Rettungsdienst, THW und Polizei. Schätzungsweise summieren sich die Kosten auf rund fünf Millionen Euro.

Welche Vorteile bringt Digitalfunk mit sich?

Binsch: Der neue Digitalfunk bietet Verbesserung in der Kommunikation dadurch, dass bisher nur ein Kanal für Alarmierung und Kommunikation für alle Teilnehmer pro Landkreis bestand. Zukünftig ist die Alarmierung von der Kommunikation getrennt. Es stehen zahlreiche Gesprächsgruppen zur Verfügung. Bisher lief alles über einen Kanal. Das bringt vor allem bei einem Schadensfall erhebliche Vorteile. Wenn es beispielsweise ein Unwetter gibt, kann man zielgerichtet informieren. Durch den landesweiten Warenkorb haben wir bei den meisten Nutzern die gleichen Geräte. Dadurch wurde die Ausbildung erleichtert und auch im Einsatz wird es einfacher sein als bisher. Die bundeseinheitliche Technik ermöglicht bei Katastropheneinsätzen eine lückenlose Kommunikation, wie schon bei unserem Katastrophenschutz-Einsatz in Dresden. Auch wir hatten bei diesem Hochwassereinsatz Digitalfunkgeräte dabei und diese wurden auch dort schon eingesetzt.

Die Einsatzkräfte müssen geschult werden. Wie viele sind es? Können Sie etwas zum zeitlichen Rahmen sagen? Ist die neue Technik kompliziert in der Handhabung oder selbsterklärend?

Binsch: Etwa 2100 Feuerwehrleute, 400 Katastrophenschützer und 400 Rettungsdienstmitarbeiter müssen geschult werden. Die Schulung findet durch ehrenamtliche Ausbilder des Landkreises Gießen, des DRK und im Bereich des Rettungsdienstes statt. Bei uns im Landkreis ist bislang etwa ein Drittel ausgebildet worden. Die Um-Schulung (Personen, die bisher schon eine Funkausbildung hatten) dauert nach den Vorgaben des Landes acht Stunden, davon vier in der Theorie und vier in der Praxis. Für Personen, die noch keine Sprech-Funkausbildung haben, wird die bisherige Funkausbildung von 27 Stunden (alte Ausbildung plus acht Stunden Digitalfunk, also 35 Stunden) auf neu nur noch 16 Stunden reduziert. Im Prinzip funktionieren die neuen Funkgeräte wie Handys – also eigentlich ganz einfach, wenn man sich damit mal auseinandergesetzt hat.

Quelle: http://www.giessener-anzeiger.de/lokales...rt_13835057.htm


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http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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