Bayern Ebersberg: Digitalfunk: Revolution bis Weihnachten

27.05.2014 19:10 Uhr (03/22) Bayern Ebersberg:



Digitalfunk: Revolution bis Weihnachten

Landkreis - Feuerwehren und Rettungsdienste in den Landkreien Ebersberg, Erding und Freising funken ab Weihnachten digital. Die Polizei tut es bereits Das Netz steht. Nun müssen tausende Einsatzkräfte geschult sowie Geräte eingekauft und verbaut werden.

Wider aller Unkenrufe und trotz vieler Verzögerungen und Schwierigkeiten: Das analoge Zeitalter neigt sich nach bislang eineinhalbjähriger intensiver Vorarbeit beim Zweckverband Rettungswesen und Feuerwehralarmierung (ZRF) Erding dem Ende entgegen. Christian Blatt, Leiter der Projektgruppe Digitalfunk, ist überzeugt, dass Ende 2014 die neue Technologie in Betrieb gehen wird. Die Bestellung der Funkgeräte läuft an. In einer Veranstaltung für alle Rettungsorganisationen und Behörden im Erdinger Landratsamt wurden Sachstand und künftige Herausforderungen vorgestellt.

Erfreut teilte Blatt mit: „Das Digitalfunknetz ist betriebsbereit.“ Einzige Ausnahme sei Mauern im Kreis Freising, wo sich die Bürger gegen einen Sendemast sperren. Derzeit laufe der erweiterte Probebetrieb. In der Praxis, so Blatt weiter, sei das Netz oft besser als gedacht, Schwachstellen gebe es allerdings noch in Walpertskirchen und Hörlkofen. Weil der ZRF Erding den Digitalfunk als einer der ersten in Bayern einführt, übernimmt die Projektgruppe nach Angaben Blatts in einigen Bereichen die Vorreiterrolle, von der andere später profitieren. Dies gilt etwa bei der Einsatztaktik. Beim Digitalfunk wird es nach den Worten Blatts eigene Gruppen für die unterschiedlichen Organisationen geben. Das Erdinger Konzept sei vom Landesfeuerwehrverband als Empfehlung übernommen worden.

Hubert Maier stellte das organisatorische Herzstück des Digitalfunks vor, die Technisch Taktische Betriebsstelle (TTB), in der das digitale Funknetz aufgebaut und verwaltet wird. Das Gleiche gilt seinen Worten zufolge für die Verteilung der Geräte an die Einheiten sowie deren Inbetriebnahme.

Alois Mayer berichtete über den Sachstand bei Beschaffung und Einbau der Funkgeräte. „Von Anfang an war klar, dass die Feuerwehren in den drei Landkreisen gemeinsam bestellen werden.“ Dies betreffe die Handfunkgeräte genauso wie die fest installierten Anlagen in den Fahrzeugen. Für Letztere, so Mayer, habe man einheitliche Modelle entwickelt, damit es schnell und unkompliziert läuft. Sein Fazit: „Sobald die Geräte da sind, kann es losgehen“” Dazu merkte Blatt an, dass der Weg bis hierher nicht einfach gewesen sei. „Zwei Ausschreibungen mussten aufghoben werden. Hinzu kam, dass wir europaweit ausschreiben mussten, deutsche Besonderheiten aber berücksichtigt werden mussten.“ Es gebe nur zwei Anbieter, „die im Zank lagen, wer den bayerischen Markt versorgen darf“. Allein im ZRF gehe es um ein Auftragsvolumen von über vier Millionen Euro.

Thomas Würmseer, stellvertretender Leiter der Integrierten Leitstelle in Erding, versicherte: „Die ILS ist betriebsbereit. Alle erforderlichen Umbauten seien getätigt und die Disponenten entsprechend geschult worden. Rudolf Schindler ergänzte, dass die Einweisung tausender Einsatzkräfte beginne, sobald die Geräte da seien. Dazu habe man rund 100 Multiplikatoren geschult. Schindler und Blatt erklärten, das Vorhaben sei ehrgeizig, weil der Startschuss der Einweisung in die Sommerferien falle und es schnell gehen müsse. Unter Zeitverzug leidet auch die Teilprojektgruppe Test. Manfred Schreiber berichtete von erschwerten Bedingungen, „weil wir lange keine Funkgeräte hatte und auf Leihgaben des Ministeriums und des THW angewiesen waren“.

Läuft alles nach Plan, wird Ende 2014 auf Digital umgestellt. Dann wird noch feinjustiert. „Mitte 2015 wird die Projektgruppe Digitalfunk nach dreijähriger intensiver Tätigkeit ihre Arbeit beenden können“, prophezeite Blatt.
Quelle: http://www.merkur-online.de/lokales/eber...en-3589921.html