Hessen Bad Hersfeld: Beim Digitalfunk geht es gut vorn

24.06.2014 23:40 Uhr ( 006/26) Hessen Bad Hersfeld:



Beim Digitalfunk geht es gut vorn

Bad Hersfeld. Der Ausbau des Digitalfunks für den Rettungsdienst, den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz im Landkreis Hersfeld-Rotenburg kommt gut voran. Von den im Endausbau vorgesehenen 21 Digitalfunk-Basisstationen sind nach den Angaben von Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt derzeit bereits 14 am Netz.

Sechs der noch fehlenden sieben Basisstationen sollen im Herbst 2014 aufgeschaltet werden. „Der digitale Funk kommt schrittweise und wird in überschaubarer Frist den alten analogen Funk vollständig ersetzen“, erklärte der Landrat.

Die Einführung des Digitalfunks für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist nach Darstellung von

Dr. Schmidt eingebettet in die parallele Einführung des neuen Standards. Für Sie ist es daher eines der derzeit größten technischen Modernisierungsvorhaben in Deutschland insgesamt und damit auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Zum ersten Mal wird ein bundesweit einheitliches Funknetz für Rettungs- und Sicherheitskräfte flächendeckend zur Verfügung stehen und die bestehenden, kleinteiligen Analogfunknetze ablösen. Die wesentlichen Vorteile des Digitalfunk BOS sind:

ein gemeinsames Netz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS);
sehr hohe und verlässliche Verfügbarkeit;
Abhörsicherheit des Funkverkehrs;
verbesserte Sprachqualität ohne Rauschen;
Datenübertragung, insbesondere für Abfragen, Statusmeldungen und Senden von Kurznachrichten (SDS);
Einzelkommunikation und Gruppenkommunikation;
zahlreiche Zusatzdienste, wie beispielsweise Notruf oder GPS-basierte Fahrzeug- und Personenortung.

Das neue Digitalfunknetz ist das weltweit größte Funknetz; es ist ausgelegt für die gleichzeitige Kommunikation von 500.000 Nutzern.

Aktuell erfolgt nach Darstellung von Landrat Dr. Schmidt bei allen Kommunen und Hilfsorganisationen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg der Einbau der digitalen Funkgeräte oder er steht kurz bevor. Beispielsweise haben die Gemeinden Philippsthal, Nentershausen, Ronshausen und die Stadt Bebra die Umrüstung bereits abgeschlossen. Bisher wurden durch den Fachdienst Brandschutz des Landkreises 1.000 Sicherheitskarten in Form von verschlüsselten SIM-Karten zum Betrieb der Funkgeräte im Netz an die Feuerwehren und Hilfsorganisationen ausgegeben.

Anders bei der Umrüstung der Zentralen Leitstelle im Landratsamt in Bad Hersfeld: Durch eine Klage eines unterlegenen Bieters bei der Leitstellentechnik verzögert sich die digitale Ertüchtigung der Leitstellen in Hessen insgesamt, sodass aktuell nur eine provisorische Ausstattung der Leitstelle Hersfeld-Rotenburg mit Digitalfunk erfolgt ist und diese nur zu Testzwecken angesprochen werden kann. Hiervon betroffen ist auch die digitale Alarmierung. Der Regelbetrieb findet weiterhin im Analogfunk statt. „Da sind wir leider gezwungen, abzuwarten, bis die Klage entschieden ist“, so Dr. Schmidt. Sobald jedoch die Umstellung erfolgt ist, kann die Leitstelle steuernd auf das Digitalfunknetz eingreifen.

Um die neue Technik auch perfekt einsetzen zu können sind Schulungen für alle Nutzer notwendig. Rund 2.500 Sprechfunker müssen für den Digitalfunk diese Schulungen durchlaufen; 900 Teilnehmer haben diese Schulungen von Seiten des Landkreises bereits erhalten.

Landrat Dr. Schmidt kündigte an, dass ab Januar 2015 ein Testbetrieb zusammen mit den anderen Nordhessischen Landkreises geplant sei, um die Versorgungsgüte des Digitalfunknetzen in den Landkreisen zu erproben, unterversorgte Bereiche zu ermitteln und die „Funklöcher“ zu beseitigen.

Quelle: nh24.de