Ich such mithilfe Standorte für Digitalefunkmasten
Bayern: Hilpoltstein/Roth "Wie von der Wählscheibe zum iPhone"

Bayern: Hilpoltstein/Roth "Wie von der Wählscheibe zum iPhone"

#1 von Detlef Wipperfürth , 22.07.2014 12:59

23.07.2014 13:46 Uhr ( 004/30) Bayern: Hilpoltstein/Roth

"Wie von der Wählscheibe zum iPhone"



Hilpoltstein/Roth: Die Polizei ist schon fertig, das Rote Kreuz (BRK) und die Feuerwehren im Landkreis arbeiten noch daran: an der Umrüstung vom analogen Funk auf Digitalfunk. Erst Mitte 2015 soll die Umstellung abgeschlossen sein.

Beim Challenge-Triathlon am Sonntag wird die neue Technik aber schon das erste Mal flächendeckend zum Einsatz kommen. „Wir arbeiten inzwischen ausschließlich im Digitalfunk“, sagt Hans Gerngroß, stellvertretender Chef der Rother Polizeiinspektion. Bereits im vergangenen Jahr habe es eine längere Erprobungsphase gegeben und „nach ein paar Anfangsscharmützeln läuft jetzt alles sehr gut“, sagt er. Das analoge System ist trotzdem noch in Betrieb. „Es steht uns also im Notfall noch zur Verfügung.“

Beim Challenge werden aber nicht nur die Rother und die Hilpoltsteiner Polizei unterwegs sein, sie bekommen noch tatkräftige Unterstützung der Bereitschaftspolizei. „Rund 200 Beamte sind dann unterwegs, und ich gehe davon aus, dass die Verbindung einwandfrei klappt.“ Gefunkt wird übrigens nicht „auf derselben Welle“: „Früher gab es unterschiedliche Kanäle, jetzt gibt es unterschiedliche Sprachgruppen“, erklärt Gerngroß.

Das sei eine besonders praktische Neuerung, die der digitale Funk mit sich bringe, sagt auch der Kreisbrandmeister des Landkreises für Information und Kommunikation, Michael Stark. „Das muss man sich vorstellen wie bei einer Chatgruppe, in die man Leute einlädt und mit denen man dann außerhalb des Hauptfunkverkehrs kommunizieren kann“, erklärt Stark. So würden automatisch nur die Funksprüche beim Empfänger ankommen, die für ihn auch relevant sind. Und genauso werde es auch beim Triathlon gemacht: Alle Führungskräfte von Polizei, THW, Feuerwehr und des Rettungsdienstes werden innerhalb einer Gruppe digital vernetzt sein. „Früher war das Netz ständig überlastet am Challenge, dieses Problem werden wir heuer durch die extra Challenge-Funkgruppe nicht haben“, so Stefan Streher, der stellvertretende Leiter der Integrierten Leitstelle Mittelfranken-Süd.

Während die Polizei die neue Technik bereits im Schlaf beherrschen dürfte, ist es für BRK, THW und die Feuerwehren der größte und teils erste Einsatz des digitalen Funks: „Von 1200 bestellten Geräten sind bei uns momentan etwa 450 in Betrieb“, sagt Stark.

Besonders wichtig seien die Schulungen der 4500 Feuerwehrdienstleistenden des Landkreises, die derzeit stattfinden. Denn: „Das ist eine völlig neue Technik – als würde man von einem Wählscheibentelefon auf ein iPhone umsteigen“, erklärt der Kreisbrandmeister.

Ganz so weit wie die anderen Einsatzkräfte beim Challenge ist der BRK-Kreisverband Südfranken noch nicht: „Die Geräte werden gerade peu à peu ausgeliefert. Danach beginnen wir dann mit den Schulungen“, sagt Pierre Gubo, der stellvertretende Leiter beim BRK im Landkreis Roth. Auch die Umrüstung der ersten Fahrzeuge habe gerade erst begonnen, die restlichen folgen noch. Dass das BRK im Funkausbau Nachzügler ist, liege nicht daran, dass hier langsamer als etwa bei der Feerwehr gearbeitet werde, betont Gubo. Vielmehr liege es daran, dass die Umstellung auf Digitalfunk für das BRK sowie für alle anderen Hilfsorganisationen wie etwa Malteser oder Wasserwacht auf Landesebene geregelt werde. Bei der Feuerwehr hingegen arbeiteten lediglich die 16 Gemeinden des Landkreises zusammen. Da sei man natürlich schneller, weiß auch Streher.

Auch ein Grund dafür, dass sich möglicherweise der Ausbau der Fahrzeuge bei den Hilfsorganisationen verzögert, sei, dass derzeit in Sachen Digitalfunkumstellung mit Fokus auf den Vorbereitungen des Weltwirtschaftsgipfels G 8 in den Wäldern auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen gearbeitet werde. Der Ort liege in einem anderen Netzabschnitt, dessen Ausbau Vorrang habe. Alle anderen Bezirke, darunter auch Mittelfranken, müssen hinten anstehen.

So sei es nicht verwunderlich, dass die Feuerwehren die Nase vorne haben. „Dass der Digitalfunk kommt, das stand außer Frage. Also haben wir beschlossen, uns selbst mit der Organisation der Umstellung zu befassen, bevor uns von oben etwas aufgedrückt wird“, erklärt Kreisbrandrat Werner Löchl. So haben man seit 2010 schon in Arbeitsgruppen regional zusammengearbeitet und sogar die Ausbildungsunterlagen habe man selbst erstellt. „So konnten wir sie wenigstens auf unsere eigenen Bedürfnisse zuschneiden“, sagt Michael Stark. Viel Schweiß habe die Arbeit, die ausschließlich von Ehrenamtlichen geschultert wird, gekostet. Trotzdem hält Löchl den Wechsel für gut, er zeigt sich begeistert von der neuen Technik, die er jetzt seit einem Vierteljahr schon nutzt: „30 Jahre habe ich analog gefunkt, da war man die schlechte Qualität und das ständige Knacken in der Leitung schon gewohnt. Und das ist jetzt komplett weg“, erzählt er.

Auch Gerngroß sieht die Vorteile des Digitalfunks vor allem „in der besseren Verständlichkeit und dem flächendeckend einwandfreien Funk“. Beim Analogfunk habe es in einzelnen Gebieten im Landkreis immer wieder Probleme gegeben. „Dann kam die Verbindung nur schlecht oder abgehackt an und wir mussten für eine bessere Verständigung den Standort wechseln.“

Mit dem Digitalfunk sei dieses Problem jetzt eliminiert, was auch Siegfried Frauenschläger, der stellvertretende Chef der Hilpoltsteiner Polizei, bestätigt. „Auch wir haben bislang noch keinen Ort festgestellt, wo der Digitalfunk nicht funktioniert.“ Die Bedienung ist laut Frauenschläger weder besser noch schlechter. „Es ist einfach ein anderes Handling, man muss sich eben daran gewöhnen.“

Die hohe Sprachqualität sei aber längst nicht der einzige Vorteil, den die Digitalisierung mit sich bringe: „Der Funk ist abhörsicher, missbrauchssicher und die neuen Geräte kosten weniger als die analogen“, sagt Löchl. „Dazu kommt, dass man die Möglichkeit hat, Nachrichten zu schreiben und zu empfangen“, fügt Stark hinzu. Den Zeitpunkt, zu dem alles umgestellt sein wird, schätzt Streher im gesamten Landkreis auf Juli 2015. Der Betrieb mit Handgeräten soll schon vorher flächendeckend möglich sein, die Feuerwehren im Landkreis Roth wollen in den nächsten zwei Monaten den ganz normalen Betrieb digital regeln.

Quelle: .donaukurier.de


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
super Profi
Beiträge: 2.698
Punkte: 108.222
Registriert am: 29.09.2007


   

Bayern: Traunreut Tag der Blaulichtorganisationen in Traunreut
Hessen: Willingshausen Bis Ende August alles digital

Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz