Thüringen: Trotz neuer Technik kein Empfang bei Feuerwehren in Artern

Trotz neuer Technik kein Empfang bei Feuerwehren in Artern



Artern. Längst ist die Zeit vorbei, wo allein die Sirene die Feuerwehrleute zum Einsatz ruft. Die Alarmierung erfolgt auch über Funkmeldeempfänger, sogenannte Piepser.

Doch in einigen Teilen des östlichen Kyffhäuserkreises funktioniert das nicht so, wie es sich die Einsatzkräfte wünschen, so die CDU-Landtagsabgeordnete Gudrun Holbe beim Feuerwehrstammtisch des östlichen Kyffhäuserkreises in Heldrungen. Probleme gebe es in Wohnhäusern, wo die Feldstärke fürs Signal nicht ausreiche.

"Die Feuerwehrleute wohnen aber in Gebäuden und nicht auf der Straße, wo das Signal besser ist", sagte Holbe. Entsprechende Messungen habe es nämlich auf den Straßen gegeben. Für dieses Problem ist der Kreis zuständig.

Etwa die Hälfte aller Feuerwehren im Kyffhäuserkreis haben Piepser für ihre Einsatzkräfte - aber auch nicht für alle. Die anderen werden über Sirene alarmiert. Das sei vor allem in kleineren Kommunen der Fall. Oder dort, wo aufgrund der Lage kein Empfang sei, beispielsweise in den "Engelsdörfern" oder Holzthaleben. Der Funkumsetzer, also der Verstärker, steht auf dem Possen, wie Kreisbrandinspektor Peter Ortlepp auf TA-Nachfrage sagte.

Im östlichen Kreisteil war bisher dieser Funkumsetzer am Fernsehturm auf dem Kyffhäuser. "Doch die Deutsche Funkturm GmbH wollte eine enorme Mietpreiserhöhung, von etwa 4500 Euro auf 18.000 Euro jährlich. Und für eine Laufzeit von zehn Jahren. Der Umsetzer befindet sich nun in Artern an Jüngkens Aussichtsturm. Da bezahlt der Kreis 3000 Euro, die Vertragslaufzeit ist immer ein Jahr", sagte Ortlepp.

Erfurter Feuerwehr erprobt Digitalfunk
Da spart der Kreis im Jahr 15.000 Euro und so mancher Feuerwehrmann hört den Piepser nicht im Haus. Was ist wichtiger?, murmelten einige Leute in der Gesprächsrunde.

"Durch die Umsetzung vom Kyffhäuser nach Artern hat sich für einige Feuerwehren die Situation verbessert. Zum Beispiel für Artern. Das Problem ist die Dämmung der Häuser oder nehmen wir den vielen Stahl im Gebäude des Landratsamtes", sagte Ortlepp.

Natürlich habe er von den besagten Problemen gehört. Ortlepp will mit der Stadt und Feuerwehr sprechen, ob ein anderer Standpunkt günstiger ist.

"Die Alarmierung ist über Sirene abgesichert", so Ortlepp. "Die Alarmierung über Funkmeldeempfänger ist zusätzlich."

Die Erfurter Feuerwehr sammle derzeit Erfahrung beim digitalen Funk, wie ihn die Polizei hat. "Wir haben ein sehr gut ausgebautes analoges Funknetz, bis auf kleinere Ausnahmen, da würden die enormen Anschaffungskosten für Digitalfunk für alle Feuerwehren in keinem Verhältnis stehen", sagte Innenminister Jörg Geibert (CDU).

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de/star...rtern-331789628