01.09.2014 19:00 Uhr ( 07/36) Bayern: Kreis Schweinfurt:
Feuerwehr lobt Digitalfunk
Nach erfolgreichen Tests soll Einführung folgen
Landespolitisch war die Einführung des Digitalfunks für Polizei und Rettungskräfte ein Zankapfel. Mit erheblicher Zeitverzögerung ist das Projekt vor drei Monaten in die Testphase gegangen. Die Feuerwehrspitze des Landkreises Schweinfurt zieht nun eine positive Bilanz – unter anderem nach einem Großeinsatz des abhörsicheren Kommunikationssystems beim Fendt-Feldtag in Wadenbrunn bei Kolitzheim.
Wie es in einer Mitteilung des Landratsamts heißt, bescheinigt Kreisbrandrat Holger Strunk dem Digitalfunk Tauglichkeit und Zuverlässigkeit, wie sich in zahlreichen Übungen und Einsätzen gezeigt habe. Der erweiterte Probebetrieb dient vornehmlich den Feuerwehren und Hilfsorganisationen dazu, den Digitalfunk in ihrem Einsatzgebiet auf Herz und Nieren zu prüfen. „Neben der reinen flächenmäßigen Versorgung ist auch die Qualität und Stabilität des neuen Funknetzes für unsere Einsatzkräfte von entscheidender Bedeutung“, so Strunk. Demnach haben die fünf Fach-Kreisbrandmeister eine ganze Reihe von Prüfungen und Messungen durchgeführt. Insgesamt seien 16 000 Messpunkte bei Fahrten über etwa 3000 Kilometer erfasst worden.
„Unser besonderes Augenmerk lag auf Ortschaften und Einsatzschwerpunkten, bei denen wir seit Jahren mit dem analogen Funk immer wieder Probleme haben“, erklärt Strunk. Für sie erwartet Strunk deutliche Verbesserungen; es gebe aber noch wenige „weiße Flecken“ auf der Landkreiskarte, die man dem zuständigen Innenministerium gemeldet habe.
Testlauf in Wadenbrunn
Mit Leihgeräten haben die Feuerwehren den Digitalfunk in der Praxis getestet: etwa bei Veranstaltungen wie der Eröffnung des Nordstrands am Ellertshäuser See. Der Fendt-Feldtag am Gut Wadenbrunn bei Kolitzheim mit etwa 60 000 Besuchern habe nach einer zuverlässigen und sicheren Kommunikation unter den Einsatzkräften verlangt. Neben rund 70 Feuerwehrleuten der Gemeinde Kolitzheim hatten die Funker und Fernmelder der „Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter“ (UG-ÖEL) Ansprechpartner von Polizei, Technischem Hilfswerk und Rettungsdienst zu koordinieren. Auch Landrat Florian Töpper beobachtete den Testlauf vor Ort in Wadenbrunn.
In ihrer positiven Bilanz der vergangenen Wochen hebt die Feuerwehrführung die Sprachqualität der Geräte und die verschlüsselte Kommunikation hervor. Bis zum Jahresende sollen laut Strunk alle Feuerwehren mit der neuen Technik ausgestattet sein, die das seit 1970 genutzte analoge Funknetz ablösen soll. Dies setze voraus, dass noch viele Wehrleute eingewiesen werden. Laut Strunk hätten jedoch selbst „altgediente Kollegen“ keinerlei Schwierigkeiten, die neuen Geräte sicher zu nutzen.
Quelle: http://www.mainpost.de/regional/schweinf...;art763,8306535