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Sachsen: Mittelsachsen Digitalfunk: Retter sind skeptisch

Sachsen: Mittelsachsen Digitalfunk: Retter sind skeptisch

#1 von Detlef Wipperfürth , 17.09.2014 14:36

17.09.2014 16:08 (07/38) Uhr Sachsen: Mittelsachsen



Digitalfunk: Retter sind skeptisch

2016 soll in Mittelsachsen der einheitliche Funk für Feuerwehr und Rettungsdienst kommen. Doch die Praktiker befürchten Probleme beim Empfang - vor allem im Erzgebirge.

Flöha. Feuerwehrleute zweifeln an den Vorteilen des neuen Digitalfunks, den etwa in zwei Jahren auch Mittelsachsens Retter nutzen sollen. Doch aus Sicht der Kreisbehörde wird das System - für das Freistaat und Bund verantwortlich sind - vor allem Vorteile bringen: "Der Sprech- und Datenfunk von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr läuft dann über ein einheitliches Netz", erklärt Steffen Kräher, Abteilungsleiter Ordnung und Sicherheit im Kreis. Außerdem: Der Funk werde weitestgehend abhörsicher und entspreche der modernen Technik.

Die bisherige Analogtechnik ist laut Kräher Stand der 1970er-Jahre. Mittelsachsens Retter funken mit der Leitstelle und untereinander über verschiedene Frequenzen. Um auf den Kanal der jeweils anderen Hilfskräfte zu kommen, müssen sie jedesmal quasi umschalten. Digitalfunk setze dem ein Ende. "Beispielsweise können Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im gemeinsamen Funksystem kommunizieren. Sie schalten sich zu einer Rufgruppe zusammen", sagt Kräher.

In anderen sächsischen Gebieten wird der Digitalfunk bereits genutzt. Mit der neuen Leitstelle in Chemnitz - von wo aus ab 2016 auch die Einsätze für Mittelsachsen koordiniert werden - kommt der Digitalfunk im Landkreis an. Zuvor erhalten die Rettungsfahrzeuge die nötige Technik.

Katastrophenschutzautos hingegen besitzen großteils neben der Analogtechnik schon ein digitales Funkgerät. Die Feuerwehren würden ausgestattet, wenn die zentrale Leitstelle laufe. Kräher rechnet damit, dass im ersten Quartal 2016 der Döbelner Bereich den Digitalfunk nutzen kann, die Regionen Freiberg und Mittweida ab 2017.

Die Feuerwehrleute aber sehen die Einführung des neuen Funks mit gemischten Gefühlen. "Da gibt es noch den einen oder anderen Stolperstein", sagt der Döbelner Gemeindewehrleiter Erik Rost. Tests hätten ergeben, dass der Digitalfunk in geschlossenen Räumen versagt. Auch der Empfang in Kellern soll schlecht sein. Analogfunk rauschte zwar gelegentlich, aber Stimmen habe man verstehen können. Digitalfunk breche aber ohne Vorwarnung ab. Dennoch werde es Zeit, dass sich funktechnisch etwas tue. Rost: "Die Qualität ist erstklassig, solange Empfang vorhanden ist."

In der Erzgebirgsregion könnte es aber zu Ausfällen kommen, befürchten Feuerwehrleute. Reiche die Funkleistung wegen der Berglagen nicht aus, müssten Feuerwehrautos - ausgerüstet mit entsprechender Technik - als Verstärkerstationen herhalten und könnten für Einsätze nicht genutzt werden, argwöhnen die Praktiker. Steffen Kräher jedoch sagt, dass der Digitalfunk auch im Gebirge funktioniert. "Für spezielle Einsätze müssen dann eben zeitlich begrenzte Lösungen her", sagt er.

Die neue Funktechnik für Fahrzeuge, Einsatzkräfte und die Sirenen müssen die Städte und Gemeinden zahlen. Und das kostet mehr als zunächst geplant. Geld, das die Kommunen aus ihrem Haushalt aufbringen müssen. Allein die Umrüstung eines einzigen Feuerwehrfahrzeugs schlägt mit 2000 bis 3000 Euro zu Buche. Zudem bestellten die Feuerwehren mehr Handgeräte als zunächst gedacht, sie korrigierten demnach ihren Bedarf von 3000 auf etwa 4200 Stück. Kosten: Zwischen 350 und 400 Euro je Gerät. Gefördert werde die neue Technik zu 75 Prozent vom Freistaat

Verschiedene Funksysteme

Digitalfunk: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst nutzen für die Sprach- und Datenkommunikation ein bundesweit einheitliches Netz. Die behördenübergreifende Kommunikation bietet Vorteile bei der Einsatzorganisation. Digitalfunk ist abhörsicherer. Er bietet verbesserte Sprach- und Empfangsqualität. Neben der Kommunikation innerhalb einer Gruppe ist es möglich, Teilnehmer verschiedener Gruppen zusammenzuschalten. Digitalfunk ermöglicht den Zugriff auf Datenbanken und die Übertragung von Daten (Bilder und Texte).

Analogfunk: Jede Organisation hat ihr Netz mit eigenen Funkkanälen und räumlich begrenzter Reichweite. Der Analogfunk ist nicht abhörsicher. Eine Beschränkung des Teilnehmerkreises ist technisch nicht möglich (offener Funkkanal). Im analogen Funkverkehr ist der Zugriff auf Datenbanken nicht, die Übertragung von Daten nur eingeschränkt möglich. Der Analogfunk wird kaum noch weiterentwickelt.

Quelle: Freiepresse.de LOKALES/MITTELSACHSEN


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Detlef Wipperfürth
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