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Bad Kissingen - Neue Funkgeräte sind kleiner, handlicher, besser

Bad Kissingen - Neue Funkgeräte sind kleiner, handlicher, besser

#1 von Detlef Wipperfürth , 12.10.2014 17:20

12.10.2014 19:12 Uhr (04/42) Bayern Bad Kissingen



Bad Kissingen - Neue Funkgeräte sind kleiner, handlicher, besser

Die Polizei arbeitet seit Mai ohne Komplikationen mit der neuen Technik. Während die Feuerwehren mit juristischen Hürden kämpfen, sind die Rettungsorganisationen schon weiter.

Stefan Haschke, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Bad Kissingen, ist rundum zufrieden: "Das lief von Anfang an gut", sagt er zur Einführung des Behörden-Digitalfunkes. "An das Handling muss man sich natürlich gewöhnen, aber die neuen Geräte sind kleiner, handlicher und können viel mehr." Bereits seit 19. Mai arbeitet die unterfränkische Polizei mit dem neuen Netz - ohne dass es die Öffentlichkeit bemerkte, denn Mitteilungen aus dem Innenministerium in München gab es dazu keine.
Für den Notfall hat die PI Bad Kissingen ihre alten Geräte noch behalten. "Als Rückfall-Ebene", sagt Haschke. "Das wurde aber nicht benötigt, und ich glaube auch nicht, dass das alte Netz nochmal gebraucht wird", sagt Polizist Bernhard Leicht, der in der PI für den Digitalfunk zuständig ist. Aus seiner Sicht ist der größte Vorteil, dass es so gut wie keine Funklöcher mehr gibt. "In Reiterswiesen nach der Kuppe am Krankenhaus hatten wir zum Beispiel immer Probleme", berichtet Leicht. Das ist nun Vergangenheit, selbst im Tal zwischen Steinach und Schmalwasser habe er mit dem neuen Gerät durchgehend Empfang, ergänzt Haschke.

Abhörsicher und mit GPS-Ortung
Zudem gibt es viele Extras: Vor allem ist der neue Funk-Verkehr abhörsicher. Mit einem Notfallknopf kann ein Beamter zudem nicht nur einen Alarm, sondern auch eine GPS-Ortung des Gerätes auslösen. Gestohlene oder verlorene Geräte können aus der Ferne deaktiviert werden, Text-Meldungen auf dem Display vereinfachen die tägliche Arbeit, und die Akkus halten mehrere Tage - im Vergleich zu bisher wenigen Stunden. Zudem ist die Sprachqualität deutlich besser: "Man kann das eigentlich vergleichen mit einem Handy", fasst Leicht die Vorteile der Funkgeräte zusammen.
In deren Genuss würden auch die 115 Feuerwehren in der Region möglichst bald kommen, aber: Der Bezirksverband hat zwei Ausschreibungen in den Sand gesetzt, einmal gab es sogar eine Niederlage vor dem Oberlandesgericht. Schließlich geht es um ein Auftragsvolumen von fünf Millionen Euro, allein im Landkreis Bad Kissingen werden rund 800 Geräte benötigt. "Wir sind jetzt guter Dinge, dass es jetzt glatt durchläuft", hofft Kreisbrandrat Benno Metz auf das Ende der dritten Ausschreibung Mitte Oktober. Schließlich habe sich sogar das Innenministerium eingeschaltet, um juristische Fallstricke zu beseitigen.

"Bestimmt noch fünf Jahre"
Wenn die Firma gleich liefern könne, hofft Metz darauf, dass die ersten Geräte noch heuer kommen, insgesamt sei der Umbau aller Wehren aber über drei Jahre hinweg geplant, zieht sich also bis 2017 hin. Zunächst sollen die Handfunkgeräte angeschafft werden. "Da haben wir keine Einbaukosten", begründet das Metz. Kaufen müssen die Geräte die Kommunen, 80 Prozent Zuschuss gibt es dafür, den Einbau müssen die Städte und Gemeinden dagegen selbst bezahlen. Der Kreisbrandrat geht von einer Gesamtinvestition von rund einer Million Euro im gesamten Landkreis aus - ohne Abzug der Zuschüsse.
Trotz der Lieferprobleme hat die Feuerwehr bereits mit der Ausbildung begonnen: Viele Führungskräfte wurden bereits drei Tage lang an der Feuerwehrschule Würzburg geschult. Einsatzkräfte mit Funkschein müssen vier Stunden einrechnen. Bis wirklich alle Wehren umgestellt sind und auch die Alarmierung aller Sirenen über das digitale Netz erfolgen kann, dauert es laut Metz aber "bestimmt noch fünf Jahre".
Deutlich weiter sind da die Rettungskräfte: "Die Leitstelle ist fertig", sagt deren Leiter Thomas Schlereth. Noch in diesem Oktober werden die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt geschult, bis Mitte November soll es einen Probebetrieb geben. Parallel bleibe aber das analoge Netz in Betrieb, bis alle rund 1800 Fahrzeuge und die 3700 Funkgeräte der Wehren im Zuständigkeitsbereich der ILS Schweinfurt umgestellt sind.

"Wir werden in zwei Wochen damit beginnen, den Rettungsdienst auszustatten", sagt Rudi Bayer vom Rot-Kreuz-Kreisverband Bad Kissingen zur Einführung des Digitalfunks (siehe Titelseite). Zunächst würden in 20 Fahrzeuge je ein fest installiertes Gerät und mindestens ein Handfunkgerät eingebaut. Später seien weitere 30 Geräte für den Katastrophenschutz vorgesehen. Die Bergwacht erwartet Ende Oktober 40 Geräte für die Rhön. Am weitesten ist das Technische Hilfswerk: "Im Dienst- und Übungsbetrieb funken wir schon digital", berichtet der örtliche THW-Ortsbeauftragte Andreas Kiesel.
Die ersten Tests seien sehr gut verlaufen, sagt Baier: "In Heiligkreuz zum Beispiel haben wir massive Probleme mit dem Analogfunk, digital ist das sehr gut abgedeckt." Diese Erfahrung hat auch Bruno Büchs, Regionalleiter der Bergwacht, gemacht: An der Talstation am Arnsberg und auch in der Oberbacher Bergrettungswache habe sich der Empfang deutlich verbessert. Deshalb steht für ihn fest: "Ich hoffe, dass wir ab diesem Winter digital funken."

Bergwacht testete 700 Punkte
"Einige weiße Flecken wurden nachgebessert", blickt Baier auf die Testphase zurück. Mittlerweile sei die Netz-Abdeckung aus Sicht des Rettungsdienstes sehr gut. "Wir versprechen uns sehr viel davon", erhofft er sich vielfältige Erleichterung vom neuen Digitalfunk.
Bei der Bergwacht sieht das etwas anders aus: Die digitalen Funkgeräte haben zwar an viel mehr Stellen Empfang als die analogen, trotzdem haben Bruno Büchs und seine Kollegen noch ein paar Funklöcher gefunden. Allerdings haben sie auch intensiv gesucht: "Wir haben insgesamt 700 Punkte im Spessart und in der Rhön getestet", erzählt Regionalleiter Büchs.
"Vor allem haben wir die Einsatz-Schwerpunkte der vergangenen Jahre angefahren." Und darunter waren etliche Stellen, die bisher problematisch waren, wie zum Beispiel die gesamte Lange Rhön. An vielen Punkten sei es von Beginn an besser gewesen, an anderen wurde nachgebessert. Trotzdem: In jedem entlegenen Tal hat die Bergwacht keinen Empfang: "Das sind noch 20 bis 30 Stellen im Spessart und in der Rhön", schätzt Bruno Büchs.

Vorgeschichte Wegen des Digitalfunks mussten die Innenminister der Länder schon viel Spott über sich ergehen lassen, weil neben Deutschland angeblich nur noch Albanien mit Analogfunk arbeitet. Erst 2007 startete der Freistaat dieses Projekt.

Kosten Der gemeinsame Digitalfunk für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk und Bergwacht war auf 770 Millionen Euro veranschlagt. Mittlerweile sind 1,07 Milliarden für die Umstellung bis 2021 in den Staatshaushalt eingeplant.

Netz In ganz Bayern sind insgesamt 884 neue Standorte notwendig, 785 davon sind bereits gebaut. In Unterfranken sind bereits alle 124 neuen Stationen in Betrieb.

Umsetzung Drei von zehn Funkzellen arbeiten bereits im sogenannten Endbetrieb: München, Oberbayern Nord und Mittelfranken. Schwaben und Unterfranken befinden sich derzeit noch im erweiterten Probebetrieb, also der letzten Testphase vor der endgültigen Abnahme des Netzes.

Quelle: http://www.mainpost.de/regional/bad-kiss...t433641,8373780


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Detlef Wipperfürth
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