Bayern: Fischacher Fischacher Feuerwehr jetzt ganz digital

14.10.2014 10:57 Uhr (08/42) Bayern: Fischacher



Fischacher Feuerwehr jetzt ganz digital

Die Feuerwehren Fischachs wurden umgerüstet und sind nun im Landkreis die Vorreiter im Digitalfunk. Damit soll die Zeit der "Funklöcher" vorbei sein. Die Kosten dafür liegen bei 85 000 Euro.

Leitstelle Augsburg von Florian Fischach kommen!" - klar und deutlich, ohne das bisher gewohnte Knacken und Rauschen in der Leitung, kommt dieser Funkspruch aus den Stauden künftig in der Einsatzzentrale bei der Augsburger Berufsfeuerwehr an.

Eine Vorreiterrolle bei der Umstellung des bisher analogen und sehr störanfälligen Funkverkehrs auf die neue, zukunftsweisende BOS-Digitalfunktechnik nehmen die sieben Feuerwehren des Marktes Fischach ein. In den vergangenen Wochen wurden in allen Gerätehäusern und Einsatzfahrzeugen die neuen Funkgeräte installiert. Die Marktgemeinde ist damit eine der ersten im ganzen Landkreis, die ihre Wehren komplett auf den digitalen Funkverkehr umgerüstet hat.

Projektleiter war Stefan Scholz, der Kommandant der Feuerwehr Fischach, der in enger Abstimmung mit der Verwaltung im Rathaus, den Kommandanten der Ortsteilfeuerwehren und der beauftragten Fachfirma die Umstellung nicht nur für seine Wehr, sondern auch für alle sechs Ortsteilwehren (Siegertshofen, Tronetshofen-Itzlishofen, Willmatshofen, Wollmetshofen, Aretsried und Reitenbuch) mit Fachkompetenz und viel Herzblut organisiert und betreut hat.

Die bayernweite Einführung der Digitalfunktechnik hatte sich immer wieder verzögert. Doch seit Mai 2014 läuft in den ersten Regionen der erweiterte Probebetrieb, an dem als eine der ersten auch die Augsburger Leitstelle teilnimmt. Zu ihr gehören die Stadt Augsburg und die umliegenden Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries.

Während der Freistaat Bayern für die Errichtung der Funkmasten zuständig ist, müssen die Gemeinden den Kauf und den Einbau der neuen Technik in Gerätehäuser und Fahrzeuge selbst übernehmen. Stellten im gesamten Landkreis Augsburg - immerhin der drittgrößte in ganz Bayern - bisher lediglich vier so genannte Relaisstationen den in seiner Qualität oft schwankenden analogen Funkverkehr sicher, so wurden für die neue Digitalfunktechnik 15 neue Basisstationen (Funkmasten) errichtet.

"Damit ist jetzt endlich auch in den Stauden das Zeitalter der nervigen Funklöcher Geschichte", freut sich Scholz. Denn je nach Standort und Wetterlage brach der Funkverkehr aufgrund der topografischen Bedingungen in den Staudentälern oft komplett zusammen. "Ein Ärgernis, das uns bei Einsätzen mitunter schwer zu schaffen machte!"

Zumindest in Fischach ist beim Funkverkehr jetzt das neue Zeitalter angebrochen. In den vergangenen Wochen wurden im gesamten Gemeindegebiet elf Fahrzeugfunkgeräte ( vier davon in Fischach) 57 Handsprechfunkgeräte (21 davon in Fischach) eingebaut. Hinzu kommt noch die Feststation im Kommandoraum des Fischacher Gerätehauses. Bis zum Jahresende sollen der Probebetrieb im Bereich der Augsburger Leitstelle abgeschlossen und alle Feuerwehren umgerüstet sein. Bis es soweit ist, fahren die Fischacher Brandschützer noch "zweigleisig": Parallel zur neuen Technik verbleiben auch noch die alten analogen Geräte in den Fahrzeugen.

"Feuerwehren im Grenzgebiet zu benachbarten Leitstellen, die mit der Umrüstung noch nicht so weit sind, müssen noch länger beide Techniken vorhalten, um bei einem größeren, grenzübergreifenden Notfall die Kommunikation mit den Kollegen im Nachbarlandkreis sicher zu stellen", so Scholz. So wird die Umstellung im Bereich der Nachbar-Leitstelle in Krumbach für den Landkreis Günzburg erst in zwei Jahren abgeschlossen sein.

Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Josef Heinle hat Scholz in den zurück liegenden Wochen an zahlreichen Abenden mehr als hundert Teilnehmer aus den Reihen der Fischacher Wehren in der neuen Funktechnik geschult und in die Bedienung der Geräte eingewiesen. Als nächstes folgen die Wehren der Verwaltungsgemeinschaft Stauden.

Die Kosten der Umrüstung belaufen sich für den Markt Fischach auf 85 000 Euro. 25 000 Euro davon sollen als Zuschuss vom Freistaat Bayern noch heuer in die Gemeindekasse zurück fließen. Während die Umstellung auf den digitalen Funkverkehr gut voran kommt, erfolgt die Alarmierung im Ernstfall noch mindestens zwei Jahre lang analog. "Bis neue Funkmelder und Sirenen installiert sind, dauert es noch", meint Scholz.

Quelle: http://www.stadtzeitung.de/nachrichten/a...al;art479,13564