Bayern: Allersberg Startschuss für Digitalfunk

04.11.2014 22:19 Uhr (06/45) Bayern: Allersberg



Startschuss für Digitalfunk

Allersberg - Der Digitalfunkbetrieb bei den Feuerwehren im Landkreis Roth kann starten. Auf Landkreisebene werden in den vier Inspektionsbereichen Abendschulungen durchgeführt. Der Pilotlehrgang im Allersberger Feuerwehrhaus fand nun nach drei Abenden seinen Abschluss und allen Teilnehmern konnten von Schulungsleiter Thomas Gumpp die Zertifikate für den erfolgreichen Lehrgangsbesuch ausgehändigt werden.

Kärrnerarbeit und große Leistungen bescheinigte Landrat Herbert Eckstein zum Schluss den Führungskräften der Feuerwehren ebenso wie den Lehrgangsteilnehmern. Viel Zeit sei investiert worden, bis es soweit war. „Die Umstellung auf den Digitalfunk hat einen riesigen Zeitaufwand erfordert“, sagte Eckstein. Es sei eine Ausbildung auf hohem Niveau und alle seien aufmerksam und motiviert dabei gewesen, bescheinigte Allersbergs Bürgermeister Bernhard Böckeler den Feuerwehrleuten, die den Pilotlehrgang in Allersberg absolvierten und damit zu den ersten gehören, die nun den Digitalfunk beherrschen. Es sei sehr viel, was durch die Einführung des Digitalfunks auf die aktiven Feuerwehrleute und auch auf die Kommunen zugekommen sei, sagte Böckeler.

Es sei unheimlich viel zu tun gewesen, bestätigte Kreisbrandrat Werner Löchl. Dreigeteilt wurde die Umstellung auf den Digitalfunk vorgenommen, wie Löchl erzählte. Da sei einmal die Errichtung der Basisstationen durch den Bund und das Bayerische Innenministerium. Insgesamt zwölf dieser Basisstationen stehen im Landkreis Roth. Dann kam die Anschaffung der Geräte, die zum Teil tragbar, zum Teil aber auch in den Feuerwehrfahrzeugen eingebaut sind. Rund 1000 Geräte sind für den Landkreis erforderlich. Zwei Drittel davon sind bereits bei den Feuerwehren. Rund 2,5 Millionen Euro mussten im Landkreis für die Umstellung auf den Digitalfunk aufgewendet werden. Abzüglich der staatlichen Zuwendung verblieb für die 16 Kommunen und für den Landkreis selbst immerhin noch ein Eigenanteil von rund 1,5 Millionen Euro.

Als dritter Abschnitt folgt nun die Ausbildung. Alle 4500 Feuerwehrleute im Landkreis müssen geschult werden. Vor rund drei Jahren fand die letzte Funksprechschulung statt. Rund 1500 Feuerwehrleute müssen nun erstmals eine Schulung absolvieren, 3000 Feuerwehrleute müssen vom analogen auf den digitalen Funk umschulen. Jede Menge Arbeit also.

Die „Grundschulung Funk“ wird in Roth im Vergleich zu den Nachbarlandkreisen in gemeinsamen Abendveranstaltungen abgehalten. Der Landesfeuerwehrverband hatte eine Schulung als elektronische Lernanwendung Zuhause am Computer favorisiert. Aber dem menschlichen Kontakt bei der Ausbildung maßen die Feuerwehrführungskräfte im Landkreis Roth höchste Priorität bei. Dabei war Martin Enzenhöfer federführend für die Erstellung des Ausbildungsmaterials. Und auch der Lehrgangsleiter in Allersberg, Thomas Gumpp von der örtlichen Wehr, hatte sich im Projekt Digitalfunk außerordentlich engagiert. „Durch die ehrenamtliche Kompetenz wurde somit gemeinsam ein Lehrgang geschaffen, der über die Landkreisgrenzen hinaus Maßstäbe setzt“, sind beide überzeugt.

Wenn die Grundschulungen abgeschlossen sind, soll die Funkausbildung im Anschluss an die Truppmannausbildung durchgeführt werden.

Ziel ist es sowohl bei der jetzt abgeschlossenen Pilotschulung als auch bei den späteren Lehrgängen, dass die Feuerwehrleute die wichtigsten Merkmale des neuen Digitalfunks kennenlernen. Zudem werden Grundkenntnisse der Funksprache, der zahlreichen Funkrufnamen im „BOS-Funk“ (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) sowie Grundlagen der Einsatztaktik vermittelt. Jetzt werden auch kleinere Feuerwehren, zum Beispiel mit einem Tragkraftspritzenanhänger, mit dem Digitalfunk ausgestattet. Diese Feuerwehren werden nun bevorzugt zum Lehrgang „Grundmodul Funk“ eingeladen.

Quelle: http://www.donaukurier.de/lokales/hilpol...;art596,2979779