06.12.2014 18:34 Uhr (06/50) Baden-Württemberg / Bayern: Donau-Iller
Digitalfunk läuft an
Die 28 Funkmasten in der Region Donau-Iller stehen bereits: Ende kommenden Jahres soll der Probebetrieb für die Umstellung auf Digitalfunk bei den Feuerwehren und Rettungsdiensten starten.
Der Zeitplan steht: Ende kommenden Jahres beginnt der Probebetrieb für den Behördenfunk - ein Kommunikationssystem, mit dem auch die Rettungsdienste und Feuerwehren in der Region ausgerüstet werden sollen. Der weniger leistungsfähige Analogfunk soll von dem stabileren Digitalnetz abgelöst werden. Im November 2016 ist die endgültige Übergabe an die Einsatzkräfte und damit die Aufnahme des Regelbetriebs geplant.
Darüber informierte Erwin Berner die Versammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Donau-Iller. Dieser ist seit Oktober Projektleiter für Digitalfunk im Zweckverband - organisatorisch angegliedert am Landratsamt Günzburg. In Senden ist Berner bekannt durch sein Jahrzehnte langes Engagement in der Ortsgruppe der Wasserwacht und dem Bayerischen Roten Kreuz.
Alle 28 Funkmasten, die für die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Unterallgäu und die Stadt Memmingen vorgesehen sind, stehen bereits, berichtete Berner. Bei dreien stehe noch die Montage der Funkausrüstung an. Doch ist klar, dass damit noch nicht gleich losgelegt werden kann. Es steht die Ausbildung der Rettungskräfte an.
Auch die Integrierte Leitstelle in Krumbach, die die Rettungs- und Feuerwehralarmierung seit drei Jahren unter der Notfall-Nummer 112 zusammenführt, gilt es umzurüsten. Zu klären ist zudem noch, wer die 4000 bis 5000 Funkgeräte für die vielen Einsatzkräfte in der Region beschaffen soll. "Einfacher und vor allem preisgünstiger wäre es sicher, die Beschaffungen komplett über den Zweckverband abzuwickeln", sagte Berner - wegen des Mengenrabatts. Der Günzburger Landrat und Zweckverbandsvorsitzende Hubert Hafner stellte dies auch nicht in Frage. Aber: Angesichts der dezentralen Struktur im Rettungs- und Feuerwehrwesen und der großen Anzahl der mitentscheidenden Kommunen ist er nicht sehr optimistisch, dass dies auch gelingen wird.
Sind alle mit Geräten für Digitalfunk ausgerüstet und die technischen Messungen der Anlagen erledigt, "sind wir gefragt", ergänzte Berner. Im März 2016 ist der taktische Test des neuen Kommunikationssystems geplant, dessen Einführung bereits 2006 zur Fußball-Weltmeisterschaft geplant war.
"Das Ziel haben wir ja nun knapp verfehlt", sagte Berner. "Na ja, aber dafür sind wir jetzt wenigstens Weltmeister", rückte eine Stimme aus der Zweckverbandsversammlung die Prioritäten zurecht. Im Bayernvergleich ist die Region Schwaben nicht die schnellste bei der Einführung des Digitalfunks, jedoch sei das Allgäu noch nicht einmal mit dem Bau der Funkmasten fertig. Im Haushalt 2015 des Zweckverbands sind 65.000 Euro an Investitionskosten für das Netz für "Behörden und Organisationen Sicherheitsaufgaben (BOS)" eingeplant - für den Übergang von analog zu digital.
Quelle: http://www.swp.de/…/k…/Digitalfunk-laeuft-an;art4333,2935655