Bayern: Landsberg: Digitalfunk geht heuer in Betrieb

20.01.2015 :19:36 Uhr 13/04 Bayern: Landsberg:



Digitalfunk geht heuer in Betrieb

Die meisten Geräte sind da. Sie sind aber noch nicht alle eingebaut. Deshalb müssen sich die Feuerwehren im Kreis Landsberg noch weiter in Geduld üben

Endspurt. Die Umstellung vom analogen Funk auf Digitalfunk nimmt bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Landsberg immer konkretere Formen an. Die Mehrzahl der Gemeinden hat die neuen Geräte mittlerweile bereits beschafft oder zumindest schon bestellt. Und so nennt Kreisbrandinspektor Robert Waldhauser bereits mit April einen groben Termin für den Start des erweiterten Probebetriebs. Ziel sei es, Ende des Jahres im gesamten Landkreis digital zu funken. Doch bis dahin gebe es noch einige Hürden zu überwinden.

In den vergangenen Monaten sind etliche Funkgeräte bei Gemeinden im Landkreis eingetroffen. Es sei „gewaltig“ eingekauft worden, sagt Günter Drexler, der im Landratsamt für die Feuerwehren zuständig ist. Dafür hätten die unerwartet niedrigen Preise gesorgt, die sich bei der Ausschreibung aufgrund der Bestellmengen ergeben hätten. Während die Handfunkgeräte in der Regel schnell einsatzbereit seien, müsse die neue Technik in die Fahrzeuge erst eingebaut werden. Dies erledigen Spezialfirmen wie Häusler Funksysteme in Igling. „Der Andrang ist derzeit groß“, sagt Firmenchef Hermann Häusler. Im Moment könne er erst 2016 wieder Termine zur Umrüstung anbieten

Damit die Feuerwehren nicht so lange warten müssen, hat das Unternehmen, das die Geräte in den Landkreis liefert, andere Firmen aus dem Münchener und Augsburger Raum empfohlen. „Die kommen auch zu den Feuerwehren. Das ist alles Verhandlungssache“, sagt Robert Waldhauser. Warten müssen einige Wehren dagegen auf die Sicherheitskarten, die in jedes Funkgerät eingelegt werden. Auf ihnen ist laut Drexler gespeichert, wer mit wem digital funken kann und darf. Programmiert werde die Karte in Fürstenfeldbruck bei der Technisch-Taktischen-Betriebsstelle.

Offenbar haben einige Gemeinden zu wenige Sicherheitskarten bestellt. Jetzt müssen sie bis zu sechs Monate darauf warten. Als Grund dafür nennen Robert Waldhauser und Günter Drexler den G7-Gipfel, der im Sommer im Landkreis Garmisch-Partenkirchen stattfindet. „Das hat die Lage nicht gerade entspannt.“ Denn nun würden die Sicherheitskarten zunächst an die dortigen Feuerwehren ausgeliefert. „Der Gipfel wirft alles durcheinander“, sagt auch Hermann Häusler.

Robert Waldhauser ist dennoch optimistisch. Seiner Meinung nach könne mit den vorhandenen Geräten und Sicherheitskarten vernünftig gearbeitet werden. Die überwiegende Zahl der Einheiten sei gut versorgt, der Rest könne vorerst noch analog kommunizieren. Das sei an der Grenze zum Landkreis Ostallgäu auch noch notwendig. Denn im Nachbarlandkreis erfolgt die Umstellung erst später. Müssen die Feuerwehren aus Denklingen, Leeder oder Asch dorthin ausrücken, können sie mit den Kollegen nur analog funken. Daher würde die alte Technik in den Fahrzeugen belassen, bis alle Landkreise in Bayern auf Digitalfunk umgestellt haben.

Wie Robert Waldhauser sagt, machen schon jetzt einige Feuerwehren mit ihren Handfunkgeräten zaghafte erste Erfahrungen im Probebetrieb. Ab Februar sollen erste Einsätze auch mit der Leitstelle in Fürstenfeldbruck erfolgen. Bislang sei auch keine Stelle im Landkreis bekannt, an der nicht digital gefunkt werden kann. Dass es Lücken gibt, etwa entlang des Lechs, will der für den Digitalfunk zuständige Kreisbrandinspektor nicht ausschließen. Neun Standorte für Sendemasten gibt es im Landkreis. Der eigentlich geplante Standort in Dießen, der wegen Bürgerprotesten nicht gebaut wurde, könne mit einem Sendemasten im benachbarten Raisting kompensiert werden.

Quelle: .augsburger-allgemeine