Bayern: Erding Moderne Zeiten Rettungsdienste und Feuerwehren stellen auf Digitalfunk um ...

07.03.2015 09:09 Uhr 01/11 Bayern: Erding



Moderne Zeiten

Rettungsdienste und Feuerwehren stellen auf Digitalfunk um

Es geht voran. Nach jahrelanger Vorbereitung und Planung wird die Umrüstung der Krankentransporte, Rettungsdienste und Feuerwehren auf Digitalfunk tatsächlich Realität. "Annähernd alle benötigten Handsprechfunkgeräte sind technisch in Betrieb genommen und funktionsfähig", vermeldete Projektleiter Christian Blatt bei der Versammlung des Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung am Freitag in Erding. Im Landkreis Ebersberg sind bereits drei Viertel der Rettungskräfte im Umgang mit den neuen Geräten geschult, im Landkreis Erding sind es aktuell 55 Prozent, im Landkreis Freising jedoch erst ein Drittel. In den Fahrzeugen seien zwar derzeit erst 25 Prozent der neuen Geräte eingebaut worden. Bis zum Sommer werde sich die Quote jedoch auf 80 Prozent erhöhen. Alles in allem sei man bereit, in wenigen Monate überall auf Digitalfunk umzustellen.

Seit Ende November vergangenen Jahre läuft bei der Freiwilligen Feuerwehr Altenerding der Digitalfunk im Testbetrieb. Dabei seien einige kleine Mängel aufgedeckt und behoben worden, jedoch auch Probleme, die vor einen endgültigen Umstellung noch geklärt werden müssten. "Wir wären eigentlich so weit", sagte Blatt, "warten aber auf die Problemlösung durch übergeordnete Stellen". Ein Update zur Behebung von zwei gravierenden Mängel sei erst in einigen Wochen zu erwarten, sagte Blatt. Trotzdem würden der Krankentransport noch bis Ende März und der Rettungsdienst im April vollständig auf Digitalfunk umgestellt. Bei den Feuerwehren wird es voraussichtlich im Juli oder August so weit sein.

Das herkömmliche analoge Funknetz wird jedoch nicht gleich abgeschaltet. Ganz im Gegenteil ist es weiterhin notwendig, es noch mindestens fünf Jahre im Hintergrund beizubehalten. Es ist aber seit langem bekannt, dass der Funkverkehr in manchen Bereichen des Landkreis Erding und des Landkreis Freising alles andere als zuverlässig funktioniert. "Wir haben teilweise eine sehr schlechte Abdeckung", räumte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) ein. Aus diesem Grund müsste - obwohl auf Digitalfunk umgestellt wird - eine sogenannte Gleichwellenanlage neu installiert werden. Das bayerische Innenministerium, mit dem im Oktober vergangenen Jahres über die Probleme des Analogfunks gesprochen wurde, hat in Mecklenburg-Vorpommern eine gebrauchte Anlage gefunden, die man erwerben könnte. Diese Anlage wäre sogar umsonst zu haben, wobei allerdings Kosten für Ab- und Aufbau anfallen. Zudem müsste die gebrauchte Funkanlage generalüberholt werden. Kreisbrandrat Willi Vogl wies daraufhin, dass auch zu klären sei, ob sich für die gebrauchte Anlage künftig noch Ersatzteile beschaffen ließen. Alles in allem würden etwa 200 000 Euro Kosten anfallen. Bayerstorfer verwies darauf, dass sich der Freistaat an den Kosten mit erheblichen Zuschüssen beteiligen sollte, so wie er es in anderen Regionen Bayerns auch getan habe.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/…/erding-moderne-zeiten-