Bayern: Augsburg Digitalfunk-Behörde: 80 Beamte kommen nach Königsbrunn

13.03.2015 10:28 Uhr 01/12 Bayern: Augsburg



Digitalfunk-Behörde: 80 Beamte kommen nach Königsbrunn

Das Bayerische Landeskriminalamt bekommt ein neues Dienstgebäude in Königsbrunn. Der Neubau soll rund 16 Millionen Euro kosten und 80 Experten einen Arbeitsplatz bieten.

Ob das Landwirtschaftsamt tatsächlich nach Schwabmünchen umziehen muss, darüber wird seit Tagen nur spekuliert. Eine andere Behördenverlagerung in den südlichen Landkreis machte der Haushaltsausschuss des Landtages am Donnerstag fix.

Bis Ende 2017 soll die bayerische Betriebsstelle für das digitale und abhörsichere Funknetz für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), eine Abteilung des Landeskriminalamtes (LKA), auf dem Areal der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn angesiedelt werden. Dort wird für diese sogenannte „Autorisierte Stelle Bayern“ (AS.By) ein neues Dienstgebäude errichtet. Rund 80 technische Experten, die bisher an LKA-Standorten in München arbeiten, sollen dann vom Lechfeld aus den Betrieb des BOS-Funknetzes ganz in Bayern sicherstellen. Zehn externe Kräfte werden hinzukommen.

Behördenverlagerung: LKA-Dienststelle Königsbrunn noch nicht in Plänen enthalten

Dafür haben die Landtagsabgeordneten im Haushaltsausschuss am Donnerstag ein Budget von mehr als 16 Millionen Euro gebilligt. Für die Entscheidung waren „strukturpolitische und sicherheitstechnische Aspekte ausschlaggebend“, stellt die Stimmkreisabgeordnete Carolina Trautner (CSU) fest. Sie freut sich sehr über die Entscheidung, deren Grundzüge schon seit Sommer 2013 feststanden (wir berichteten). Dies sei eine starke und positive Botschaft für Königsbrunn und den Landkreis Augsburg.

Diese Verlagerung einer LKA-Dienststelle von München in den Landkreis Augsburg ist in der aktuellen Liste von Finanzminister Markus Söder zu Behördenverlagerungen im Freistaat noch gar nicht enthalten. Der Augsburger Landtagsabgeordnete Johannes Hintersberger, Staatssekretär im Münchner Finanzministerium, nannte dies „ein wichtige Entscheidung für den Raum Augsburg.

Entwurf für das Gebäude: 93 Meter lang, 15 Meter breit, zwei Geschosse

Der Entwurf für den Neubau der Autorisierten Stelle Bayern sieht ein 93 Meter langes und 15 Meter breites, zweigeschossiges Gebäude mit Teilunterkellerung und einer Nutzfläche von mehr als 1600 Quadratmetern vor, teilt Hintersberger mit. Auf dem Dach des Gebäudes ist eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von neun Kilowatt-Peak (kWp) vorgesehen.

Sie und weitere Energieeinsparmaßnahmen wie eine Wärmepumpenanlage sollen dazu beitragen, rechnerisch rund 54 Tonnen CO² pro Jahr vermeiden. Bereits im Sommer 2015 werde man mit Vorarbeiten beginnen, Ende 2017 soll die AS.By in Königsbrunn ihre Arbeit aufnehmen.
Bundeseigene Digitalfunk-Vermittlungsstelle befindet sich auch auf dem Bepo-Areal

Für den BOS-Digitalfunk gibt es bundesweit 17 Autorisierte Stellen – eine für jedes Bundesland, eine separate für Bundesbehörden, informiert Kriminaloberkommissar Flrian Dierks, der Pressesprecher der AS.By, auf Nachfrage unserer Zeitung. Technische Anlagen des Bundes und der Länder sind beim BOS-Digitalfunk eng verknüpft, erläutert Dierks, unter anderem an jedem der knapp 950 Sendemasten im Freistaat. Eine bundeseigene Digitalfunk-Vermittlungsstelle befindet sich auch auf dem Bepo-Areal, das bringt für die Arbeit der AS gewisse Synergieeffekte.

In der AS werden laut Florian Dierks LKA-Beamte aus verschiedenen Fachrichtungen tätig sein und dafür sorgen, dass Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste reibungslos im digitalen BOS-Netz funken können. Dort werde auch eine sogenannte „taktisch-technische Betriebsstelle“ eingerichtet, die dann sicherstellt, dass die digitalen Funkgeräte der nicht-staatlichen Nutzer wie Feuerwehren oder Technisches Hilfswerk auch mit der aktuellen Software versorgt sind.

Quelle: .Augsburger-Allgemeine