Ich such mithilfe Standorte für Digitalefunkmasten
Nordrhein-Westfalen: Köln/Rheinland Uralt-Technik in NRW-Städten Feuerwehr-Polizei im Funkloch

Nordrhein-Westfalen: Köln/Rheinland Uralt-Technik in NRW-Städten Feuerwehr-Polizei im Funkloch

#1 von Detlef Wipperfürth , 23.06.2015 11:48

23.06.2015 13:44 Uhr 08/26 Nordrhein-Westfalen: Köln/Rheinland



Uralt-Technik in NRW-Städten Feuerwehr im Funkloch — darum ist das so gefährlich. Die Polizei funkt auch nicht besser

Köln/Rheinland –

Feuerwehren in NRW schlagen Alarm. Immer häufiger geraten Retter mit ihren Fahrzeugen in Funklöcher, sind für die Leitstellen über Funk nicht mehr erreichbar. Durch ständig wachsende Bebauung, elektromagnetische Felder und veraltete Technik wird die Lage zusehends kritischer.

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Notfall, rufen die Feuerwehr, und niemand kommt – ein Horrorszenario. Damit so etwas nicht eintritt und die Feuerwehr einsatzfähig bleibt, muss nun der Analog-Funk modernisiert werden. Nur, weil die Retter mit Diensthandys ausgestattet sind, ist bislang noch nichts Schlimmeres passiert.
Kosten: 190.000 Euro

„Als Feuerwehr können wir uns solche Probleme nicht erlauben. Wir haben festgestellt, dass es seit 2014 immer schlimmer mit der Verbindung zwischen Leitstelle und Fahrzeugen wird. Gründe dafür sind die Bebauung, elektromagnetische Felder und veraltete Technik“, sagt Frank Stobbe vom Führungsdienst der Kölner Feuerwehr.

Über eine Beschlussvorlage von Kölns Stadtdirektor und Brandschutzdezernent Guido Kahlen (67, SPD) debattiert am Montag, der Finanzausschuss des Rates. Es geht dabei um die Modernisierung des Analogfunknetzes. Kosten dafür: 190.000 Euro.

Gerade im Süden und Westen Kölns, reißt der Kontakt oft ab. Auch im Norden wird es immer schlechter. Ihre ursprünglich drei Kanäle hat die Feuerwehr zu einem gebündelt, damit die Leitstelle die 37 Jahre alten Geräte auf den Fahrzeugen überhaupt noch erreicht.
Karneval nicht sicher?

Das bedeutet aber, dass es keinen Ausweichkanal mehr für Großschadensereignisse oder -veranstaltungen, wie den 11. November, Silvester, Weiberfastnacht, Kölner Lichter und vieles mehr gibt. In Auszügen der Beschlussvorlage heißt es: „Seit Errichtung der Funkanlagen (1978) ist eine kontinuierliche Verschlechterung der Erreichbarkeit der Einsatzkräfte festzustellen (...), der Zustand der Anlagen ist als kritisch zu betrachten.“
Digitalfunk soll kommen

Seit 1996 ist die Einführung des Digitalfunks geplant. Doch wegen Diskrepanzen zwischen Bund und Ländern zur Kostenfrage und vergaberechtlicher Probleme, zögerte sich der Umbau immer weiter hinaus. In Düsseldorf wurden Hunderttausende Euro investiert, aus dem Etat der Feuerwehr. Schon im Probebetrieb gab es Probleme, die bis heute bestehen. Das Netz brach zusammen, Server und Basisstationen fielen aus, Funkbrücken zwischen Leitstelle, Führungskräften und Einsatzkräften ebenso.

Die Feuerwehr sah schwerste Sicherheitsprobleme, katastrophale Folgen im Ernstfall. Also baute man das Analog-System aus, ließ es neben dem Digitalfunk laufen. 300 der 400 Fahrzeuge in Düsseldorf funken noch analog. Die Ausbauqualität im Digitalfunk ist „unter aller Kanone“, heißt es.

Hinzu kommen Stromausfälle an den Servern und Basisstationen, nach denen man sich immer wieder neu einwählen muss. Dank einer vorausschauenden Planung mit einem Mischmasch von analog und digital konnte die Düsseldorfer Feuerwehr ihre Leistungsfähigkeit erhalten und sicherstellen, dass es bislang keine wirklich dramatischen Folgen gab. Bislang.
Überörtlich geht nix

Alle Bundesländer wie auch benachbarte Städte haben verschiedene Digitalsysteme mit verschiedenen Herstellern, da funkt selten etwas zusammen. Vor allem dann nicht, wenn die Wehren benachbarter Städte gemeinsame Einsätze haben. Im Kölner Fall ist sich Stadtdirektor Guido Kahlen sicher, dass die Modernisierung des Analog-Funks im Rat beschlossen wird. „Ausschreibung, Beschaffung der Technik bis hin zum Einbau und zur Verwendung würde etwa neun Monate dauern“, so Frank Stobbe.

Frühestens im April 2017 sei in Köln mit der Einführung des Digitalfunks zu rechnen. „Doch weitere Verzögerungen darüber hinaus sind wahrscheinlich“, so Stadtdirektor Kahlen. „Deshalb müssen wir den Analog-Funk auf den neuesten Stand bringen. Und zwar jetzt!“

Die Polizei funkt auch nicht besser

In den meisten Polizeibehörden in NRW ist der Digitalfunk bereits eingeführt worden. Dass die Feuerwehren Probleme haben nachzuziehen, hat mehrere Ursachen. Polizei ist Ländersache. Das Land ist für die Beamten und ihre Ausstattung zuständig. Feuerwehrleute sind städtische Beamte und ihre Ausrüstung ist Sache der Kommune.

Da die Umrüstung von Analog- zu Digitalfunktechnik Millionen Euro verschlingt, können sich die Länder den Umbau besser leisten. Während Kommunen eher versuchen, diesen längst fälligen Schritt aus Kostengründen herauszuzögern. Doch selbst nach der Umrüstung auf digital gibt es Probleme mit der neuen Technik. Wir erfuhren, dass im Ruhrgebiet ein Feuerwehreinsatz fast ein tödliches Ende genommen hätte, weil ein Lösch-Trupp im Inneren eines Gebäudes plötzlich keine Verbindung mehr zu den Kollegen vor dem Haus hatte.

Der Trupp war in Not geraten, Verstärkung wurde angefordert. Doch niemand kam. Erst als sich die Kollegen draußen Sorgen machten und einen weiteren Trupp reinschickten, konnten sie die Arbeitskollegen retten. Unseren Informationen nach liegt das daran, dass in NRW der Netz-Standard 1 beschlossen wurde.

Das ist der niedrigste und schlechteste, aber auch der günstigste Netz-Standard. Was Polizei und Feuerwehr aber bräuchten wäre der Netz-Standard 4. Dieser stellt den reibungslosen Funk in Gebäuden, Garagen und Tunneln sicher. Allerdings müssen dafür wesentlich mehr Stationen aufgebaut werden, die wiederum wesentlich höhere Kosten bedeuten. Und das scheint der Landesregierung die Sicherheit seiner Bürger nicht Wert zu sein.

Quelle: http://www.berliner-kurier.de/…/uralt-technik-in-nrw-staedt…


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
super Profi
Beiträge: 2.701
Punkte: 108.372
Registriert am: 29.09.2007

zuletzt bearbeitet 23.06.2015 | Top

   

Bayern: Stadtlauringen Digitalfunk bestand seine Bewährungsprobe
Bayern:Tirschenreuth - Digitalfunk hilft helfen Einsatzfahrzeuge des BRK-Kreisverbandes mit neuer Technik ausgestattet

Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz