Sachsen: Bautzen Feuerwehr funkt jetzt digital

01.08.2015 11:15 Uhr 01/32 Sachsen: Bautzen

Feuerwehr funkt jetzt digital



Der Landkreis marschiert in Sachsen voran. Alle Fahrzeuge sind ausgestattet mit neuer Technik. Das war vor allem eine logistische Leistung.
Landkreis Bautzen. Ein Tag zum Freuen: Stefan Hentschke, Projektleiter für die Umrüstung der Fahrzeuge für Rettungsdienst, Krankentransport, Katastrophenschutz und die Feuerwehr im Kreis Bautzen, konnte am Freitag verkünden, dass es geschafft ist. Die letzten beiden Feuerwehrautos – aus Weißenberg und Maltitz – sind mit der neuen Technik für den Digitalfunk ausgestattet worden. Für das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 der Bautzener Berufsfeuerwehr, das zum offiziellen Abschluss der Umrüstung vorgestellt wurde, war der Aufwand allerdings um einiges geringer als für Fahrzeuge, die schon etwas älter sind, gab Stefan Hentschel zu. Der Digitalfunk für die sogenannten „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (BOS) löst nun die bisherige Analogtechnik ab, die wenig komfortabel und vor allem nicht abhörsicher war. Das soll nun mit der neuen Technik gegeben sein, sagt Hentschke.
Es war vor allem eine logistische Meisterleistung, die da in den vergangenen zwei Jahren erledigt wurde. 550 Fahrzeuge, davon allein 400 bei den Feuerwehren im gesamten Kreisgebiet, haben jetzt 570 Fahrzeug- und 1 800 Handfunksprechgeräte. Jedes Fahrzeug wurde vor der Umrüstung von der beauftragten Firma begutachtet, damit der Umbau auch wirklich an einem Tag passieren konnte. Dann wurden die Fahrzeuge an die vorher festgelegten Standorte, wie zum Beispiel die Fahrzeughalle bei der Autobahnpolizei in Bautzen, gebracht, wo dann binnen Tagesfrist umgerüstet wurde. Immer in der Hoffnung, dass nicht gerade an diesem Tag das Einsatzfahrzeug gebraucht wird. „Aus diesem Grund haben wir zum Beispiel die Rettungsdienstfahrzeuge an ihren Standorten selbst umgerüstet“, sagt Stefan Hentschke. Um möglichst wenig Schnittstellen zwischen dem analogen und dem digitalen Netz zu bekommen, gab es einen Ablaufplan, der im Norden des Kreises, in Hoyerswerda, begann, sich über Kamenz, Rödertal, Bischofswerda hinzog. Dann ging es weiter Richtung Oberland nach Bautzen. Nun ist also auch Weißenberg mit der neuen Technik am Digitalfunknetz beteiligt.
Erste Bewährungsproben bereits bestanden
Insgesamt sind das 59 Gemeinde- und zwei Berufsfeuerwehren mit 232 Ortsfeuerwehren. Über 4 300 Feuerwehrleute wurden an den Geräten ausgebildet. Ein großer Vorteil des Digitalfunks ist unter anderem das gemeinsame Netz, das deutschlandweit funktionieren soll. „Wenn ich also im Gerät eine bestimmte Rufgruppe eingestellt habe, kann ich auch mit Kameraden in Hamburg kommunizieren“, sagt Stefan Hentschke. Und das in einer hohen Sprachqualität, ausgestattet mit Zusatzdiensten wie Notruf oder Personen- und Fahrzeugortung. In der nächsten Zeit werden nun noch 50 explosionsgeschützte Geräte in Sonderfahrzeuge eingebaut. Das sind zum Beispiel Gerätewagen bei Gefahrguteinsätzen oder bei Feuerwehren, in deren Bereich sich Firmen mit Explosionsgefahr befinden.
Wie viel genau diese Umrüstung gekostet hat, konnte Stefan Hentschel nicht sagen. Allerdings war es für die Städte und Gemeinden als Träger der Feuerwehren ein immenser Aufwand. Mit 75 Prozent wurden sie durch den Freistaat gefördert.
Die ersten Bewährungsproben hat der BOS-Digitalfunk bereits bestanden. So bei verschiedenen Großbränden und Unwettereinsätzen im Kreis Bautzen, aber auch im Freistaat zur Flut 2013, und zuletzt deutschlandweit zu den G 7-Gipfeln.
Quelle: http://www.sz-online.de/…/feuerwehr-funkt-jetzt-digital-316…