Nordrhein-Westfalen: Warstein - Im digitalen Zeitalter angekommen

06.08.2016 Nordrhein-Westfalen: Warstein - Im digitalen Zeitalter angekommen.



Warstein. Warsteins Feuerwehrfahrzeuge werden umgerüstet. Einsatzort wird direkt auf das Navi gefunkt. Als nächstes kommt Rüthen an die Reihe

Warsteins Feuerwehr ist im digitalen Zeitalter angekommen. Rund zwei Wochen lang werden seit Mitte Juli alle 24 Einsatzfahrzeuge im Feuerwehrgerätehaus Allagen vom analogen auf Digitalfunk umgerüstet. Kostenpunkt für die Stadt: Etwa 100 000 Euro. „120 000 Euro waren angesetzt“, berichtet der stellvertretende Feuerwehrchef Donat Ahle beim Ortstermin. Etwa zwei Tage sind für jedes Fahrzeug angesetzt. 270 freiwillige Feuerwehrleute müssen ab jetzt geschult werden.
Wie ein eigenes Handynetz

Drei der Einsatzfahrzeuge – eins mit Drehleiter, ein Rettungswagen und ein Pkw – erhalten seinen Worten zufolge eine 2000 Euro teurere de luxe-Ausstattung mit Navigationssystem, auf das die Leitstelle die Koordinaten des Einsatzortes schickt, die anderen eine Basisversion. Die Gemeinde Möhnesee spendiert allen Fahrzeugen die Luxusversion. Der herkömmliche analoge Funk wird aber nicht gleich stillgelegt. „Noch zwei bis drei Jahre werden analoger und digitaler Funk nebeneinander existieren – aus Sicherheitsgründen“, erläutert Ahle.

Grund: Der neue Digitalfunk funktioniert wie ein eigenes Handynetz der Feuerwehr - Funklöcher – etwa im Wald – eingeschlossen, für die allerdings das Land NRW zuständig ist. Bis die geschlossen sind, kann noch viel Zeit vergehen. „In diesem Fall behelfen wir uns mit verschiedenen Konzepten“, erklärt der stellvertretende Feuerwehrchef. Unter anderem mit dem alten System und der Positionierung von Einsatzfahrzeugen als Relaisstation und Verstärker.

Beauftragt mit der Umrüstung ist die Firma Comtec aus Dortmund. „Die Umstellung vom Vier-Meter Band wurde nötig, weil dem Analogfunk Frequenzen weggenommen wurden. Digital wird in einem anderen Frequenzbereich gefunkt“, so Rolf Groß-Bölting, der mit seinem Kollegen Michael Doffing in Allagen vor Ort ist. Warum Allagen? Die Tore des Gerätehauses dort sind hoch genug. Dort passen alle Wagentypen hinein, falls es mal regnet. Auch die Feuerwagen aus Rüthen sollen später dort umgerüstet werden. Der Sicherungskasten eines Fahrzeugs steht offen - ein Gewirr von Drähten schaut heraus. „Alles muss abgesichert werden“, erklärt Große Bölting. Unsere Elektrik kommt noch zur normalen Fahrzeug-Elektrik dazu.“
Schon 2010 begonnen

Die digitale Umrüstung der Wagen markiert nicht den Anfang, sondern das Ende der Aktion, die schon 2010 begann – mit ersten Konzepten, Messebesuchen, dcr europaweiten Ausschreibung. Und Tests, jeder Menge Tests. So musste das digitale Netz erst auf seine Belastbarkeit geprüft werden. „Wir haben mit Digitalfunk jede Straße in Warstein angefahren und auf Funklöcher geprüft“, so Donat Ahle. „Die Warsteiner brauchen sich keine Sorgen zu machen.“

Quelle: .derwesten