19.10.2016 Bayern. München Interner Polizeibericht
Polizei-Digitalfunk doch nicht so zuverlässig?
Seit dem Sommer funkt die bayerische Polizei digital – rund eine Milliarde Euro hat die Umstellung von Analog auf Digital gekostet. Doch es ist strittig, ob der Digitalfunk tatsächlich lückenlos funktioniert.
Ausweichen auf private Handys - öfters kein Netz
Am Abend des Amoklaufs in München mussten die Polizisten zum Teil ihre privaten Handys nutzen. So hatten sie zum Beispiel gleich nach der Eingangstür zum Olympiaeinkaufszentrum, dem Gebäude, in dem der Amokläufer mehrere Menschen erschoss, kein Netz. Auch im Parkhaus, wo sich der Amokläufer längere Zeit aufgehalten hat, hatten die Polizisten schlechten bis gar keinen Empfang. Ähnlich war es beim Einsatz am Stachus - an dem Abend waren Gerüchte im Umlauf, dass dort Unbekannte mit Waffen unterwegs sind.
Einige Einsatzkräfte waren sogar gar nicht mehr erreichbar, in einem Fall drei bis fünf Minuten lang nicht. Das steht so in einem internen Bericht des Polizeipräsidiums München, der dem Innenministerium zugeschickt wurde. Dem Bayerischen Rundfunk hat Innen-Staatssekretär Gerhard Eck, der Leiter der Projektgruppe Digitalfunk, allerdings gesagt, dass ihm nichts von längeren Störungen bekannt sei.
Seit Jahren ein Kritikpunkt
Dabei ist das nicht das erste Mal, dass es Probleme mit dem Digitalfunk gegeben hat. Polizisten kritisieren schon seit Jahren, dass es in München in vielen größeren Gebäuden, in der U-Bahn und am Flughafen Funkstörungen gibt. Probleme gab es außerdem nicht nur am Abend des Amoklaufs, sondern auch bei anderen Großeinsätzen, wie etwa der Münchner Sicherheitskonferenz.
Quelle: http://www.br.de/…/inha…/polizeifunk-digital-bayern-100.html