Ich such mithilfe Standorte für Digitalefunkmasten
Sachsen: Pannen-Software verzögert weiter landesweiten Digitalfunk-Einsatz. Bislang nichts als Pleiten, Pech und Pannen

Sachsen: Pannen-Software verzögert weiter landesweiten Digitalfunk-Einsatz. Bislang nichts als Pleiten, Pech und Pannen

#1 von Detlef Wipperfürth , 17.11.2016 17:30

17.11.2016 Sachsen: Pannen-Software verzögert weiter landesweiten Digitalfunk-Einsatz. Bislang nichts als Pleiten, Pech und Pannen bei der flächendeckenden Einführung des abhörsicheren Digitalfunks bei den Feuerwehren in Sachsen - und ein Ende ist noch nicht absehbar.



Chemnitz. Geschätzt 345 Millionen Euro wird die Umstellung auf Digitalfunk im Freistaat bis zum Jahr 2021 kosten. Mit ihr sollte bei der Polizei und den Rettungskräften ein neues Technik-Zeitalter anbrechen, um die Leitstellen zu entlasten. So kann das neue System bei Eingang eines Notrufes automatisch berechnen, welche Feuerwehr oder welcher Rettungswagen dem Unfall- oder Brandort am nächsten ist. Auf Knopfdruck kann es zusätzliche Daten aufzeigen, die für den Einsatz wichtig sind. Doch während dieses Programm bei der Integrierten Rettungsleitstelle (IRLS) in Zwickau schon seit gut einem Jahr läuft, hakt es in der Chemnitzer Notruf-Zentrale immer noch.

Eigentlich hatte die Chemnitzer Zentrale schon Mitte 2015 auf Digitalfunk umgestellt sein sollen. "Doch es gab erhebliche Software-Probleme", sagt Boris Altrichter, Geschäftsführer des Rettungszweckverbandes Chemnitz-Erzgebirge. Deshalb müssen die Wehren und Rettungskräfte in Chemnitz, in Mittelsachsen und in Teilen des Erzgebirges wie in alten Zeiten noch immer ständig ihren Standort durchgeben. Jetzt seien die Mängel aber so weit behoben, dass die Technik Ende des Monats erneut abgenommen werden soll, sagt Altrichter.

Sollte das Programm diesmal funktionieren, könnten auch die Wehren in der Stadt Chemnitz und im Altkreis Stollberg ab März 2017 mit dem neuen Digitalfunk arbeiten. Mittelsachsen und ein Teilgebiet der früheren Leitstelle Grimma könnten bis Ende des Jahres in Chemnitz aufgeschaltet werden.

Dem Innenministerium zufolge sind in Sachsen inzwischen rund 80 Prozent der Fahrzeuge der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Katastrophenschutzfahrzeuge auf Digitalfunk umgerüstet. Die restlichen Kommunen warten ab, bis die neue Technik wirklich funktioniert. Oder sie wollten oder konnten das Geld für deren Anschaffung nicht vorschießen. Zwar finanzieren der Freistaat (75 Prozent) und der Landkreis (25 Prozent) komplett die Umstellung auf den Digitalfunk. Bei der Landesdirektion stapeln sich aber die dafür eingereichten Fördermittel-Anträge der Gemeinden.

Auf Nachfrage bestätigt eine Sprecherin der Landesdirektion, dass für die Wehren im Erzgebirgskreis, in Mittelsachsen und im Vogtland sowie in der Stadt Chemnitz noch kein einziger Euro an Fördermitteln bewilligt worden sei. "Das beruht maßgeblich auf der personellen Unterbesetzung in dieser Behörde", kritisiert Valentin Lippmann, Landtagsabgeordneter der Grünen. Eine Sprecherin des Innenministeriums räumt ein, dass von Januar bis Juli dieses Jahres nur noch eine Kraft vier Stunden die Woche die Anträge der Gemeinden abgearbeitet habe - weil andere dafür zuständige Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet worden seien. Seit August sei das Personal dafür aber wieder auf 64 Wochenarbeitsstunden aufgestockt worden.

Die Einarbeitung dieser drei dafür halbtags eingesetzten neuen Mitarbeiter nehme aber erhebliche Zeit in Anspruch, schränkt allerdings die Sprecherin der Landesdirektion ein. Zudem seien die meisten Anträge lückenhaft und inhaltlich mangelhaft. Deshalb müssten bei nahezu allen bereits vorliegenden Anträgen Unterlagen nachgefordert oder Dokumente inhaltlich überarbeitet werden.

Wo der Digitalfunk aber im Einsatz ist, haben sich deren Vor- und Nachteile bereits offenbart. Brandmeister wertschätzen, dass Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz - und bei Bedarf alle auf einmal - schnell erreichbar sind. Auch die Sprachqualität wird gelobt. Doch nicht überall scheint die Netzabdeckung optimal. Nicht nur in Tälern gibt es Probleme mit dem Empfang. Auch in größeren Firmengebäuden, in Krankenhäusern oder Schulen herrschte bei Übungen schon Funkstille. Deshalb führen Feuerwehrleute zurzeit noch zusätzlich die alten analogen Geräte mit sich. Denn wie gefährlich ein Funkloch sein kann, zeigte sich im Sommer beim Amoklauf in München: Mal konnten sich dem Polizeipräsidium zufolge Beamte minutenlang nicht in das Netz einbuchen, mal fiel die GPS-Ortung aus, mal wurden Funksprüche ganz einfach vom neuen Digifunk verschluckt.

Wegen topografischer Besonderheiten wie tiefe und enge Täler sei eine hundertprozentige Versorgung zurzeit auch in Sachsen nicht möglich, sagt eine Ministeriumssprecherin. Wo erforderlich, werde das Netz aber noch optimiert, wenn nötig durch weitere Funkmasten.

Bei Funkstille in größeren Gebäuden setzt das Ministerium indes auf eine Änderung des Gesetzes für den Brand- und Katastrophenschutz sowie für den Rettungsdienst. Für einige Firmen, das Krankenhaus und natürlich die Kommune hieße das: Sie müssten in eine Gebäudefunkanlage investieren, damit die Retter im Notfall überall erreichbar sind.

Quelle: http://www.freiepresse.de/…/Pannen-Software-verzoegert-weit…


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
super Profi
Beiträge: 2.697
Punkte: 108.172
Registriert am: 29.09.2007


   

Schleswig-Holstein: Schwarzenbeks Feuerwehr funkt bald rauschfrei endlich kommt der Digitalfunk.
Bayern Digitalfunk: In Rehling fehlt ein Mast

Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz