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Berlin: Funkstörung - Probleme beim Digitalfunk Dauerthema bei Berliner Polizei

Berlin: Funkstörung - Probleme beim Digitalfunk Dauerthema bei Berliner Polizei

#1 von Detlef Wipperfürth , 03.01.2017 23:01

03.01.2017 Berlin: Funkstörung - Probleme beim Digitalfunk Dauerthema bei Berliner Polizei



Beamte haben immer noch Probleme mit der Kommunikation. Silvester funktionierte die Software nicht richtig.

Für den Digitalfunk der Polizei war die Silversternacht zu viel. Ausgerechnet in einer der arbeitsreichsten Nächte des Jahres gab es Software-Probleme. Mehrere Beamte beklagten den Ausfall der sogenannten Statustasten an ihren Digitalfunkgeräten. "Die Statustasten haben gar nicht funktioniert, haben falsche Meldungen an die Einsatzleitzen­trale (ELZ) rausgeschickt oder haben Meldungen an die ELZ rausgeschickt, obwohl wir die Tasten nicht gedrückt haben", sagte ein Beamter der Berliner Morgenpost. Das habe zu ständigen Nachfragen der ELZ geführt und zu Verzögerungen bis zur Übermittlung an den Sprecher von bis zu 40 Sekunden. "Bis etwa 3 Uhr nachts gingen geschätzt 30 Prozent der Sprechzeit für unnötige Nachfragen drauf", so der Beamte. Andere Polizisten berichten von einem stadtweiten Ausfall der Statustasten. Als Grund nannte die Polizei am Montagabend eine Überlastung des Systems.
Jede der Statustasten ist mit Befehlen hinterlegt

Dabei sollen diese Statustasten die Arbeit erleichtern. So sind die Tasten, von 0 bis 9 durchnummeriert, mit einzelnen Befehlen belegt. 0 ist der Notruf, 1 steht für Einsatzbereit im vorgesehenen Streifenbereich, die 2 steht für Einsatzbereit oder in Einsatzbearbeitung auf der Einsatzdienststelle. Drückt ein Beamter die Taste 5, äußert er einen Sprechwunsch, bei der 8 wird die Kamera des Funkwagens aktiviert. Taste 6 meldet "außer Betrieb" an die ELZ. Mit dieser Information melden sich die Funkstreifen aus ihrem Funkkreis ab, wenn sie beispielsweise aus zwingenden Gründen den Funkbetrieb einstellen oder einen Kanalwechsel vornehmen müssen.

Massive Störungen im Polizeifunk in der Silvesternacht

Wenn diese Taste nicht funktioniert, kann das zu erheblichen Problemen führen. ,"Unser Funkwagen war belegt, und wir waren auf dem Weg zur Gefangenensammelstelle. Das hatten wir der ELZ auch mit der Statustaste übermittelt", erklärt eine Polizistin. "Als wir uns wieder einsatzbereit gemeldet hatten, hatte die ELZ noch nicht einmal mitbekommen, dass wir auf der Gefangenensammelstelle waren und nicht in unserem vorgesehenen Streifenbereich." Um Missverständnisse aufzuklären, hätten viele Beamte mit ihren Mobiltelefonen mit der ELZ telefoniert. Die ELZ hätte in der Silvesternacht teilweise nicht gewusst, wo einzelne Funkwagen waren beziehungsweise mit was die Beamten beschäftigt waren.

Zwischen 18 und 6 Uhr gingen bei der Einsatzleitzentrale der Polizei 3123 (Vorjahr: 3588) Notrufe ein. Insgesamt mussten die Beamten 1669 Einsätze (1749) bewältigen, darunter am häufigsten Fahrten zu Schlägereien, Streitigkeiten, verletzten Personen, Sachbeschädigungen und Einsätze wegen des Missbrauchs von Pyrotechnik.

"Der Funkverkehr an sich verlief reibungslos", sagte ein Sprecher der Polizei Berlin. Nach derzeitigem Kenntnisstand war das Problem in der Silvesternacht ein Softwareproblem. Statusmeldungen mussten häufig mündlich übermittelt werden. Das System, das demnächst nachgerüstet werden soll, hat an Schnittstellen die hohe Last nicht verkraftet. Mit den Reichweitenproblemen, die es seit Jahren gibt, hatte es in der Silvesternacht nichts zu tun, so der Sprecher weiter. Keine Probleme gab es hingegen bei der Feuerwehr, die im selben Netz wie die Polizei funkt. Hier werden die Statusmeldungen häufig über ein Touchpad im Fahrzeug übermittelt.

"Wir wurden von der ELZ gebeten, die Funkgeräte für eine Weile komplett auszuschalten", sagte eine Polizistin. "Dann sollten wir sie wieder anschalten und ausprobieren, ob die Statustasten funktionieren. Wie bei einem Rechner, den man ausschaltet und wieder hoch fährt. Das hat aber auch nicht funktioniert."

Probleme beim Digitalfunk sind ein Dauerthema bei den Beamten. Meist sind es jedoch Funklöcher, die den Polizisten zu schaffen machen. Allein in den Jahren 2015 und 2016 gab es 28 Problemmeldungen. Das geht aus einer Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage hervor. Das Funknetz weist zu viele Löcher auf, es gibt nicht genügend Basisstationen (Ziel 2017: 58 Stück). Polizisten berichten, dass sie im Einsatz schon mal zum Handy statt zum Funkgerät greifen. Bei einem SEK-Einsatz in der Berliner Charité im Juli vergangenen Jahres etwa riss die Verbindung ganz ab. Der Bericht über die Ursachen ist als Verschlusssache eingestuft.
Innenverwaltung bereitet zweite Ausbaustufe vor

"Die ständigen Probleme im Funkverkehr gefährden die Sicherheit der Beamten", sagt Steve Feldmann, Mitglied des Landesvorstandes der Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Innensenator Andreas Geisel muss das erforderliche Geld für Technik und Personal bei der Landesstelle Digitalfunk in die Hand nehmen." Nach Angaben der GdP werde ständig von Verbesserungen und einem Ausbau des Netzes gesprochen, bislang sei aber noch kein Geld bereitgestellt worden. "Die Probleme müssen dringend gelöst werden. Allen Seiten ist das klar", sagte der Berliner SPD-Abgeordnete Tom Schreiber.

Laut Innenverwaltung sollen im Stadtgebiet in einer zweiten Ausbaustufe in den nächsten Jahren 44 weitere Basisstationen errichtet werden. Das dafür notwendige Geld werde angemeldet, sagte der Sprecher der Innenverwaltung, Martin Pallgen.

Quelle: https://www.morgenpost.de/…/Probleme-beim-Digitalfunk-Dauer…


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Detlef Wipperfürth
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