13.09.2017 Digitalfunk Nord- und Ostsee: Messungen auf hoher See
Im August 2017 hat die BDBOS mit Unterstützung der Bundesnetzagentur und der Bundespolizei See die Kampagne „Messung der 12-Seemeilen-Zone“ entlang der Seegrenzen der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen. Ziel der Messungen war es, die Qualität der Funkversorgung im BOS-Digitalfunknetz im Bereich der Nord- und Ostsee zu ermitteln.
Hierfür befuhren Mitarbeiter der beteiligten Behörden seit November 2015 insgesamt 2.000 Seemeilen und erfassten in insgesamt ca. 90 Arbeitsstunden großflächig Messdaten. Die Messteams der BDBOS und der Bundesnetzagentur avancierten in dieser Zeit zu Mitgliedern der Besatzung der Bundespolizei See und erhielten über mehrere Wochen Einblicke in deren breitgefächertes Aufgabenspektrum.
Aufbau der Messtechnik auf den Schiffen
Die Messteams nahmen die Funknetzdaten auf hoher See, an Bord von Einsatzschiffen der Klasse P 60, auf. Bei der Montage der Empfangs- und Sendeantennen auf den 66 Meter langen Schiffen achteten sie darauf, möglichst realistische Empfangsbedingungen sicherzustellen. So war es ihnen möglich, die Nutzung des BOS-Digitalfunknetzes durch die Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei See praxisnah nachzustellen.
Die Messtechniker bauten die Messgeräte auf dem Hauptdeck auf, um eine bestmögliche Datenerhebung sicher zu stellen. Hierfür mussten sie zunächst vom Peildeck aus mehrere 20 Meter Hochfrequenzkabel entlang der Bordwand verlegen. Für die Anbringung der Antennen nutzen die Messteams spezielle Halterungen. So konnten sie die Messungen auch bei widrigen Witterungsbedingungen durchführen. Auch ein hochmoderner Network Scanner, ein Endgerät und ein Spektrumanalysator mussten seetauglich fixiert werden.
Die Messteams trugen Schwimmwesten und nahmen an einer Einweisung in die Sicherheitsrichtlinien an Bord teil. So bestand auch bei hohen Windstärken und Wellengang keine Gefahr für ihr Leib und Leben.
Die Messergebnisse
Die mit der Messkampagne ermittelten Daten dienen der Optimierung des BOS-Digitalfunknetzes. Die umfassenden Messdaten, z.B. zur Sprachqualität, zum Zellwechselverhalten des Endgerätes und zur Feldstärke werden in den nächsten Monaten analysiert und mit den Vorgaben der Funknetzplanung verglichen. Mögliche Schwächen im BOS-Digitalfunknetz können so identifiziert und behoben werden. Auf diese Weise wird auch das Einsatzkommunikationsmittel der Kräfte auf See wie von der Küstenwache, der Schifffahrtspolizei und dem Zoll stetig weiter verbessert.
Quelle: http://www.bdbos.bund.de/…/DE/2…/170912_funknetzmessung.html