Ich such mithilfe Standorte für Digitalefunkmasten
Schleswig-Holstein Lübeck: Digitalfunk nicht für Katastrophen ausgelegt

Schleswig-Holstein Lübeck: Digitalfunk nicht für Katastrophen ausgelegt

#1 von Detlef Wipperfürth , 27.08.2018 00:59

22.08.2018 Schleswig-Holstein Lübeck: Digitalfunk nicht für Katastrophen ausgelegt.



Am 16. Mai gab es in Lübeck einen vierstündigen Stromausfall. Bisher wurde offiziell von zwischenzeitlichen "Problemen" beim Behördenfunk beim Stromausfall gesprochen. Jetzt berichtet Lübecks Innensenator Ludger Hinsen, dass das System nur gut drei Stunden ohne Anschluss ans Stromnetz durchgehalten habe. Dann war Schluss.
Im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung der Bürgerschaft wurde über die Auswirkungen des Stromausfalls informiert. "Die Notrufnummern 110 und 112 haben durchgehend funktioniert", berichtet Lübecks Feuerwehrchef Bernd Neumann. Aber bereits beim städtischen Netz ging nichts mehr. "Wir haben mit der Polizei über den Notruf 110 telefoniert", berichtet Innensenator Ludger Hinsen. "Das sollte eigentlich nicht sein."

Die Abläufe bei der Feuerwehr liegen einwandfrei. Frühzeitig wurde ein Betankungsfahrzeug nach Lübeck geordert, um bei längerem Stromausfall die Notstromaggregate und Einsatzfahrzeuge zu betanken. "Das ist eine Erfahrung aus vielen Übungen", sagt Bernd Neumann.

Für die Freiwilligen Feuerwehren wurde Vollalarm ausgelöst. Sie besetzten ihre Gerätehäuser, damit Bürger zumindest dort ihre Notrufe abgeben können. Das funktionierte aber nur in den ersten Stunden, danach riss die Verbindung zur Leitstelle ab. "Die letzten 23 Minuten bis es wieder Strom gab, war der Digitalfunk tot", berichtet Senator Hinsen. Das Versagen der Behördenfunk-Technik könne er nur mit Kraftausdrücken kommentieren, die er nicht aussprechen möchte.

Die Nutzung der komplizierten Technik, die auch den Zoll, Geheimdienste und Polizei verbindet, ist vorgeschrieben. Kritiker hatten schon bei der Einführung bemängelt, dass die Batteriepuffer für die Computeranlagen und Sendemasten nur wenige Stunden reichen.

Zum Glück blieb es am 18. Mai nur bei kleineren Einsätzen in Lübeck. In zehn Fällen befreite die Feuerwehr Personen aus Aufzügen, zwei Brandmeldeanlagen lösten aus, ein Wohnugsbrand wurde bekämpft und es gab neun technische Hilfeleistungen. "Die Stimmung in der Stadt war entspannt", sagt Senator Ludger Hinsen. Viele Menschen genossen die Arbeitspause in der Sonne. "Das hätte auch anders kommen können."

ommentare zu diesem Text:
Lübecker Bürger schrieb am 21.08.2018 um 19.11 Uhr:
Daß bei Stromausfall Telefon und Digitalfunk ohne externe Einspeisung nur maximal 3 Stunden funktionieren würden, war bekannt. Aus Reihen der freiwilligen Feuerwehren wurde das Thema wiederholt angesprochen. Diese Kritiker wurden als "Panikmacher" verspottet.

Bernd Feddern schrieb am 21.08.2018 um 19.57 Uhr:
Meinen Kommentar zum Ausschuß für Sicherheit und Ordnung will ganz bestimmt keiner der Verantwortlichen lesen, also nur folgendes: Die Notrufnummern 110 und 112 werden meines Wissens von der Telekom betrieben, die haben größere Batterie-Reseven - Behörden- und städtisches Netz nicht = kein Versagen der Behörden-Funktechnik, sondern gröbste Fehlplanung! Dumm gespart!!

Otto Schneider schrieb am 21.08.2018 um 21.39 Uhr:
Und jetzt?
Nach dieser Erkenntnis?
Wird nachgerüstet oder ausgetauscht?
Wird nach vorne geschaut?,

Bernd Feddern schrieb am 21.08.2018 um 22.17 Uhr:
@Otto Schneider: Aber nein, jetzt bleibt erstmal alles so wie es ist, denn die Planungen für eventuelle Verbesserungen dauern erfahrungsgemäß ca. 20 Jahre... So etwas kommt dabei heraus, wenn Sessel(...) entscheiden!

Angelo Pacelli (eMail: anpa@anpa.de) schrieb am 22.08.2018 um 06.18 Uhr:
Wie schön das die 110 und 112 weiterhin funktionieren. Bringt jedoch nicht viel wenn sämtliche "Festnetzanschlüsse" inzwischen auf Voice over IP umgestellt wurden und wahrscheinlich nur die wenigsten eine USV zu Hause haben um den Router bei einem Stromausfall am Leben erhalten zu können...

Bei uns war nämlich aufgrund des Stromausfalles auch das Handy Netz zusammen gebrochen...

b.franz schrieb am 22.08.2018 um 07.00 Uhr:
Das kommt doch nicht überraschend! Schon lange vor Einführung des Digitalfunks wurde in den Freiwilligen wehren darüber diskutiert! Aber das wollte ja keiner hören!

Manfred Vandersee schrieb am 22.08.2018 um 07.57 Uhr:
Die Abhörsicherheit war den Verantwortlichen für den Digitalfunk offensichtlich wichtiger als die Betriebssicherheit und man hat daher die analoge Rückfallebene abgeschafft; so wichtig, dass die BOS sich in Ausnahmesituationen selbst gegenseitig nicht mehr hören können. Gerade bei "Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" ist das ein Skandal.

Digitalisierung ist eben längst nicht immer von Vorteil. Gerade wenn es um das wichtige Thema Betriebssicherheit geht, muss man den Zwang zur Digitalisierung doch stets sehr kritisch hinterfragen!

Tim Keller schrieb am 22.08.2018 um 09.56 Uhr:
Und das kommt wirklich überraschend? Schneekatastrophen wie 78/79 will ich persönlich in Deutschland nicht mehr erleben. Jetzt kann man sagen dank Klimawandel kein Problem mehr.

Doch ohne Strom geht heute nichts mehr. Festnetz mit riesigen Batterieräumen (Voice over IP und Router) gibt es nicht mehr, Smartphone-Akkus halten nur ein paar Stunden. Der Digitalfunk ist zum Kotzen und wie gesehen in 3Stunden am Ende. Egal wie man es dreht Strom weg Bude kalt, Supermarkt zu, Telfon Internet tot, Batterie-Radio hat keiner mehr, Sirenen sind abgebaut und zum Helfen muß die Bundeswehr erstmal aus dem Ausland eingeflogen werden. Verdammt da war noch was die Flugzeuge und Hubschrauber ... nicht einsatzfähig...

Kristin schrieb am 22.08.2018 um 14.16 Uhr:
Ich vermisse ein Statement dazu, was man gegen dieses Problem zu tun gedenkt.

Bernd Feddern schrieb am 22.08.2018 um 15.17 Uhr:
@Kristin: Das werden Sie noch lange vermissen müssen!
Weil: Da muss erst ein Schuldiger gesucht werden - und weil nie einer schuldig ist, wird auch keiner gefunden! Ein Statement, gar noch eins, was realistisch scheint - aber nein, wo denken Sie hin?

Christop D. schrieb am 22.08.2018 um 18.48 Uhr:
Zum Glück habe ich noch meine CB-Funkanlage und Autobatterie und kann mit anderen Funkern im umkreis von 30km Kommunizieren. Es hatte sich gezeigt das beim Stromausfall man mit 4Watt Sendeleistung man mehrere Stunden funken kann.

Walter Boller schrieb am 22.08.2018 um 19.27 Uhr:
Die Feuerwehren haben gewarnt.
Was folgt fragen die Bürger.
Ein altes Prinzip:

Quelle: https://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=124281


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
super Profi
Beiträge: 2.697
Punkte: 108.172
Registriert am: 29.09.2007


   

Rückblick: Die BDBOS beim 20. Tag der offenen Tür der Bundesregierung
Sachsen-Anhalt Magdeburg: Tausende Funkgeräte der Feuerwehr ab 2021 Elektroschrott?

Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz