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"Ich hätte gerne eure Meinung dazu "Polizei und Feuerwehr brauchen sinnvolle Kommunikationsnetze – aber dafür nicht die Kulturfr

"Ich hätte gerne eure Meinung dazu "Polizei und Feuerwehr brauchen sinnvolle Kommunikationsnetze – aber dafür nicht die Kulturfr

#1 von Detlef Wipperfürth , 26.01.2021 07:22

"Ich hätte gerne eure Meinung dazu "Polizei und Feuerwehr brauchen sinnvolle Kommunikationsnetze – aber dafür nicht die Kulturfrequenzen"

Von Jochen Zenthöfer | Initiative „SOS – Save Our Spectrum
Die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) benötigen Frequenzen. Das hat die „Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (BDBOS) mehrfach angemerkt.
Behörden wie Polizei, Feuerwehr, Zoll oder THW nutzen ein bundesweites digitales Sprech- und Datenfunksystem, das BOS-Digitalfunknetz. Es basiert auf dem internationalen TETRA-Standard (Terrestrial Trunked Radio, digitaler Bündelfunk) und nutzt hauptsächlich Frequenzbereiche zwischen 380 – 410 MHz.
BOS will aber mehr, und hatte daher Interesse am 450 MHz-BereDich angemeldet. Dieses Frequenzband wurde jüngst der Energiewirtschaft zugesprochen. Nun fordert BOS das Frequenzspektrum ab 470 MHz oder Teile davon.
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Der Bereich 470 – 694 MHz (TV-UHF-Band) wird vom terrestrischen Rundfunk, der Kultur (dradtlose Produktiosmittel, PMSE) und der Radioastronomie genutzt. Für die Kultur ist der Bereich essentiell und kann nicht ersetzt werden. Für BOS ist der Bereich, oder ein Teil davon, dagegen untauglich:
1.) Es gibt es keine Endgeräte. Die existierenden Handys und Basisstationen können gerade mit 470 – 520 MHz aufgrund der großen Wellenlänge nichts anfangen.
2.) Die Sendetechnik von BOS mit oft rundstrahlenden Antennen passt nicht. BOS braucht vor allem den Uplink (Videos vom Unfallort, Brandherd bzw. der Demo an die Einsatzzentrale, Scan von Dokumenten, etc.). Das klappt nicht. Relays könnten helfen, werden aber nur bei größeren Ereignissen einsetzt. Zudem ist das Antennennetz viel zu klein.
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Für BOS ist es daher deutlich vorteilhafter, bestehende Infrastrukturen zu nutzen.
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Sämtliche Anforderungen an die Übertragungskapazität (Upload & Download) können dank der für 4G und 5G verfügbaren „Network Slicing“-Technik in bestehenden Mobilfunkinfrastrukturen abgebildet werden.
Die Anforderungen bezüglich breitbandiger Übertragungskapazitäten lassen sich so
extrem schnell (die Infrastruktur und die Endgeräte sind am Markt zu bekannten und günstigen Preisen verfügbar),
extrem sicher (vgl. verschlüsseltes „Kanzlerin-Handy“ im Netz der Telekom) und
extrem kostengünstig (es müssen keine neuen Infrastrukturen errichtet werden) umsetzen.
Mittels Lastbalancing zwischen den bestehenden Infrastrukturen lassen sich örtliche und zeitliche Spitzenbedarfe an Up- und Downloadkapazitäten optimal abwickeln.
Es lässt sich also zeitnah ein abgeschlossenes breitbandiges BDBOS-Funknetz auf Basis der bestehenden Mobilfunkinfrastrukturen errichten.
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Sicherheitsanforderungen an die Stromversorgung können nachgerüstet werden. Diese Nachrüstung erzeugt gegenüber einem eigenen Netz einen marginalen Aufwand und kann Zug um Zug je nach Bedarf umgesetzt werden.
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Dagegen hätte ein exklusives breitbandiges Netz nur Nachteile. Es würde:
exorbitante Kosten auf der Netzseite erzeugen (vgl. Aufbaukosten des schmalbandigen Tetra Netzes), die jeden bekannten Rahmen sprengen würden,
sehr hohe Kosten auf der Endgeräteseite bedingen, da keine kommerziell im Massenmarkt verfügbaren Endgeräte verwendet werden könnten,
örtlich und zeitlich Anforderungen an Spitzenlastfähigkeit bei größeren Schadensereignisse auf dem Land (es reicht bereits ein Unfall auf der Autobahn mit mehreren Sicherheitsdiensten wie Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, THW vor Ort) oder in der Stadt (z.B. Anschläge, Amoklauf, etc.) nicht ansatzweise erfüllen können,
einen hohen Zeitbedarf bis zur Realisierung (2030+) kosten.
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Fazit:
Breitbandige Sicherheitsfunkdienste können unter Berücksichtigung aller Anforderungen (inkl. Sicherheit) in bestehenden Mobilfunkinfrastrukturen abgebildet werden.
Die sich daraus ergebenden regulatorischen Fragen hinsichtlich Priorisierung von Kapazitätsanforderungen und Billing sind bereits heute bei der Bundesnetzagentur, der EU und den Netzbetreibern bekannt und lösbar.
Zusätzliches Spektrum wird nicht benötigt, die effiziente Nutzung von bereits heute vergebenen Frequenzen würde gesteigert. So wären auch die Kulturfrequenzen (470 – 694 MHz) für den Einsatz drahtloser Produktionsmittel (PMSE) des terrestrischen Rundfunks und der Radioastronomie langfristig gesichert.
Bild von markus roider


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Detlef Wipperfürth
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