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Bayern - „Letztes Gebiet in Bayern“: Landkreis wartet seit über zehn Jahren auf Digitalfunk – Druck steigt

Bayern - „Letztes Gebiet in Bayern“: Landkreis wartet seit über zehn Jahren auf Digitalfunk – Druck steigt

#1 von Detlef Wipperfürth , 16.02.2025 20:42

Bayern - „Letztes Gebiet in Bayern“: Landkreis wartet seit über zehn Jahren auf Digitalfunk – Druck steigt

Vor rund zehn Jahren sollte das Tetra-Netz für Digitalfunk fertiggestellt werden. Doch im Landkreis Miesbach herrscht immer noch Funkstille – weil der Empfang zu schlecht ist.

Landkreis – Vor genau elf Jahren war beim Thema Digitalfunk Aufbruchstimmung zu spüren. Der Startschuss für den Ausbau des Tetra-Funknetzes für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) fiel Anfang 2014. Im Oktober 2015 wollten die Integrierte Leitstelle Rosenheim und der Zweckverband für Rettungswesen und Feuerwehralarmierung mit dem erweiterten Probebetrieb beginnen. „Im darauffolgenden Jahr soll die Umstellung abgeschlossen sein“, war in der Heimatzeitung zu lesen. Doch bis heute warten die Feuerwehren im Landkreis darauf noch immer.

Öffentlich machte die Problematik kürzlich Florian Mang, Kommandant der Feuerwehr Otterfing, in der Kommandantendienstversammlung. In insgesamt drei Anträgen wies er eindringlich auf den lückenhaften Ausbau hin. Zuvor hatte Robert Pauer vom Landratsamt erklärt, dass neben den aktuell zwölf Funkstandorten im Landkreis noch weitere zwölf geplant sind. Neun von ihnen werden mit neuer Hardware ausgestattet und sollen bis August 2026 in Betrieb gehen. In Otterfing, Holzkirchen und Warngau werden bestehende Masten mitgenutzt. Sie sollen bis Mitte dieses Jahres fertig sein.

Zwölf zusätzliche Standorte geplant

Mang kann das nicht nachzuvollziehen. Seit Beginn 2015 sei das Tetra-Funknetz in Otterfing „mangelhaft“ und dringend nachzubessern. „Seit bereits zehn Jahren ist hier nicht erkennbar etwas passiert“, erklärt der Kommandant. Auch wenn der Mast in Otterfing heuer tatsächlich fertiggestellt würde, sei immer noch unklar, ob das Netz dann ausreichend abgedeckt wäre. „Ich bitte um eine verlässliche Auskunft, bis wann das Tetra-Funknetz im Gemeindebereich Otterfing ausgebaut wird, und zwar so, dass es im gesamten Schutzgebiet ohne Einschränkungen mängelfrei und zuverlässig funktioniert“, forderte Mang. Bisher sei das Netz über den Jasberg im Nachbarlandkreis so unzureichend abgedeckt, dass selbst auf offener Straße nicht immer Empfang besteht. Vor schlechtem Empfang warnen die Feuerwehren seit vielen Jahren.

Das Landratsamt, bei dem Kreisbrandrat Anton Riblinger als Ansprechpartner für die Anträge der Kommandanten angesiedelt ist, lässt auf Anfrage wissen: „Wir sind weder verantwortlich noch zuständig für den Netzausbau.“ Nach Bundesstandard sei die ausreichende Netzabdeckung bereits vorhanden. Für diese Grundversorgung sei der Bund verantwortlich. „Alles, was darüber hinausgeht, fällt in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer, die hierfür auch die finanziellen Mittel bereitstellen müssen.“ Für die in Bayern gewünschte digitale Alarmierung seien jedoch zusätzliche Sendemasten erforderlich. Deren Errichtung nehme Zeit in Anspruch, da sie von vielen Abhängigkeiten und Zuständigkeiten beeinflusst werde. Unter anderem zählt die Sprecherin der Kreisbehörde Energieversorger, Baufirmen, Standorteigentümer und Telekommunikationsbetreiber auf.

Dem zweiten Antrag – der Beibehaltung des analogen Funks bis zum fertigen Ausbau – will das Landratsamt nachkommen: „Selbstverständlich wird die durch den Landkreis betriebene analoge Alarmierung erst abgeschaltet, wenn das Netz ausreichend ausgebaut ist“, teilt die Sprecherin mit.

Gewährleistungsende für Pager naht bereits

Zwischenzeitlich ergeben sich für die Feuerwehren neue Probleme: Um Verzögerungen zu vermeiden, hatten die Otterfinger schon im September 2023 die digitalen Pager – Funkmeldeempfänger – für über 800 Euro je Stück bestellt und nur zwei Monate später geliefert bekommen. Weil jetzt das Funknetz fehlt, endet der Gewährleistungszeitraum für die neuen Geräte möglicherweise noch vor dem Startschuss.

„Was muss gemacht werden, wenn erste Akkus bei der tatsächlichen Inbetriebnahme bei den Feuerwehren nicht funktionieren?“, fragt Mang deshalb. „Ich bitte das Landratsamt beziehungsweise die Taktisch-Technische Betriebsstelle (TTB) um eine Aufklärung mit dem Hersteller/Lieferanten“, beantragte er in der Kommandantenversammlung. Dies werde gerade mit dem Hersteller geklärt, heißt es dazu aus der Pressestelle des Landratsamts. Insgesamt sind laut Pauer 900 Pager fertig programmiert und ausgeliefert, 300 in der Programmierung und für 450 fehlen noch die SIM-Karten. Unter den 1650 Geräten gebe es bisher vier defekte Geräte und keinen kaputten Akku.

Unterstützung durch Politik gefordert

Mang wünscht sich nun, dass die Öffentlichkeit über die Problemstellungen informiert wird. „Die zur Verfügung stehende und beschaffte Technik sollte auch zeitnah ohne Einschränkungen funktionieren“, fordert der Kommandant. Wann es so weit ist, ist aber im Landratsamt nicht bekannt. „In Bayern gibt es keinen festen Zeitplan für die Umstellung, da diese schrittweise nach sogenannten ,Migrationsgebieten‘ erfolgt“, sagt die Sprecherin. „Der Landkreis Miesbach gehört dabei zum letzten Migrationsgebiet in Bayern.“

Mang wünscht sich deshalb auch Unterstützung von Landrat Olaf von Löwis und den Bürgermeistern. „Vielleicht kann so etwas Druck an die Verantwortlichen für den Ausbau des Funknetzes ausgeübt werden, damit erkennbar etwas verbessert wird

Quelle und Foto: Merkur


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