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Digitalfunk Euskirchen in Nordrhein-Westfalen stopft „weiße Löcher

Digitalfunk Euskirchen in Nordrhein-Westfalen stopft „weiße Löcher

#1 von Detlef Wipperfürth , 21.05.2012 03:08

Digitalfunk stopft „weiße Löcher“

Für die Feuerwehr und die Rettungsorganisationen brechen digitale Zeiten an: Abhörsicherer Digitalfunk im Tetraband soll in
den kommenden Jahren den analogen Funk ablösen und die Verständigung erleichtern.

Euskirchen - Für die Feuerwehr im Kreis Euskirchen und die Rettungsorganisationen brechen digitale Zeiten an: Abhörsicherer Digitalfunk im so genannten Tetraband soll in den kommenden Jahren den analogen Funk ablösen und die Verständigung zwischen Rettungsleitstelle und den Lösch- und Rettungseinheiten vor Ort erleichtern.

In der Kreisverwaltung laufen die Vorbereitungen für den Probebetrieb auf Hochtouren. Am Freitag, 18. Mai, soll der erweiterte Probebetrieb für den sogenannten Netzabschnitt 27.2 beginnen, der die Kreise Aachen-Stadt und -Land, Düren, Heinsberg und Euskirchen umfasst.

„Sechs Monate lang, bis zum Jahresende, werden wir den Digitalfunk erproben, dann werden wir mit dem System in den Echtbetrieb gehen“, sagt Kreisbrandmeister Udo Crespin. Der Zeitrahmen wurde von Land und vom Bund vorgegeben. Diese stellen die Infrastruktur. „Deshalb interessiert uns auf kommunaler Ebene auch nicht, wo die Sender stehen, denn die werden vom Bund und vom Land gewartet“, kommentiert Crespin die Tatsache, dass die Standorte der Geheimhaltung unterliegen. Denn über die Sendeeinrichtungen wird auch der digitale Funkverkehr für die Polizei und die Nachrichtendienste abgewickelt. Doch was kommt auf Kreis, Kommunen, Feuerwehren und Hilfsorganisationen zu? Hunderte von Einsatzkräften müssen geschult, Hunderte von Fahrzeugen mit der neuen Technik ausgerüstet werden.

Das kostet 2,8 Millionen Euro, wobei Crespin und seine beiden Digitalfunk-Experten Markus Neuburg und Ralf Unterstetter davon ausgehen, dass nach endgültigerAbschaltung des Analog-Funknetzes das neue System preiswerter sein wird alsdas analoge. Analog-Funk verschlinge für Ersatzbeschaffung, Wartung und Reparaturen jährlich deutlich mehr als 100 000 Euro. Das falle dann weg.

„Wir haben in unserem Kreis den Vorteil, dass alle Beteiligten auf der Hilfs- und Rettungsebene an einem Strang ziehen. Deshalb können wir hier die Kreisverwaltung und die Rettungsleitstelle als Schnittstelle für den ganzen Kreis nutzen“, so Crespin.

In den kommenden Wochen werden für jede Kommune Multiplikatoren ausgebildet, die dann jeweils zehn Funkexperten der Einsatzeinheiten in jeder Kommune ausbilden sollen. Dazu kommen die 140 Mitarbeiter des Rettungsdienstes. „Im Erstbetrieb haben wir 121 Geräte, die digital funken“, so Crespin. Zwei bis drei Jahre werden die Mitarbeiter der Leitstelle und die Besatzungen von Rettungs- und Löschfahrzeugen sowie Einsatzleitwagen „zweigleisig“ arbeiten – analog und digital.

Rund 490 Fahrzeuge bei den Feuerwehren im Kreis müssen umgerüstet werden. Zusätzlich müssen die Feuerwehren mit rund 800 Handsprechgeräten und dem nötigen Zubehör ausgerüstet werden. Brandschutz muss von den Kommunen gewährleistet und bezahlt werden. Wie hoch die Kosten für die Kommunen sein werden, haben Crespin und sein Team noch nicht ausgerechnet. Eine kleine Kommune wie Dahlem muss lediglich 15 Fahrzeuge umrüsten, die Kreisstadt Euskirchen hingegen mindestens 45. Jede Fahrzeugumrüstung, so Markus Neuburg, kostet rund 2000 Euro, jedes Handsprechfunkgerät schlägt mit weiteren 800 Euro zu Buche.

Alarmiert werden die Feuerwehrleute in der Übergangsphase weiterhin analog über die Funkmeldeempfänger. Die Alarmierung über Handytechnik, so die Experten, sei noch zu unsicher. „Manche Leute überhören ihr Handy auch ganz einfach, weil sie so viele SMS bekommen. Da ist der Meldeempfänger wirkungsvoller und auch deutlich lauter“, sagt Crespin. Die Handy-Netze seien zudem nicht in staatlicher Hand, ganz im Gegensatz zum neuen Digitalfunk netz.

Crespin, Neuburg und Unterstetter rechnen damit, dass es eine Werkstatt für kleinere Reparaturen wie etwa abgebrochene Gürtelclips im Kreis oder in der Region Euskirchen/Aachen geben könnte. „Aber die wichtigen Bauteile müssen von Fachbetrieben ausgetauscht werden. Die Programmierung der digitalen Handsprechgeräte wird zentral von der Kreisleitstelle „online“ erledigt. Allerdings müssen dazu zwei oder drei Ports mit entsprechenden Lade- und Programmierbuchsen im Kreis aufgestellt werden. Das könnte in Euskirchen, Mechernich und Schleiden sein.

Nach der Inbetriebnahme des Digitalfunks müsse man erneut investieren, um auch die Alarmierung auf das digitale Funknetz zu verlegen. Das koste noch einmal viel Geld, weil rund3000 digitale Piepser für Feuerwehr, Rettungsorganisationen und Verwaltungen angeschafft werden müssten. „Das ist noch einmal eine bittere Pille“, sagt Kreisbrandmeister Udo Crespin.

Erst dann könne das analoge Funknetz endgültig abgeschaltet werden. Mit dem Digitalnetz erhalte man auch eine wesentlich bessere Funkabdeckung im Kreis als bisher, so Neuburg und Unterstetter. Zwar werde man es nicht schaffen, den Kreis komplett abzudecken, „doch die weißen Löcher werden kleiner“, so Crespin.

Feuerwehrführung und Rettungsdienst hätten500 sogenannte „Points of Interest“ definiert, die per Funk unbedingt erreichbar sein müssten. Dazu gehören etwa Feuerwehr-Gerätehäuser und alle Gebäude und Fabrikanlagen, die mit Brandmeldeanlagen gesichert sind. Dass diese übers gesamte Kreisgebiet verteilten Stellen zuverlässig über Digitalfunk erreichbar seien, müsse der Betreiber des Funknetzes garantieren.


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http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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zuletzt bearbeitet 21.05.2012 | Top

   

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