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NRW Polizei testet Funkgeräte: Die unendliche Einführung des Digitalfunks

NRW Polizei testet Funkgeräte: Die unendliche Einführung des Digitalfunks

#1 von Detlef Wipperfürth , 09.01.2013 23:40

Seit 2001 testet die NRW-Polizei den modernen Digitalfunk. Wann die alten analogen Geräte endgültig nicht mehr gebraucht werden, ist aber immer noch unklar. Die FDP im Landtag rügt Empfangsprobleme wie bei Handys.

Es ist eine schier unendliche Geschichte. Kurz nach der Jahrtausendwende kündigten die Innenminister der Länder die Einführung eines digitalen Polizeifunks an. Die neue leistungsstarke Funktechnik sei unter anderem für Polizei und Rettungsdienste eine "sicherheitspolitische Notwendigkeit", sagte der damalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) im Jahr 2002. Doch immer wieder wurde der Start verschoben.

Noch Nachbesserungen nötig

Jetzt sieht das nordrhein-westfälische Innenministerium immerhin Licht am Ende des Tunnels: Das Digitalfunknetz im Großraum Düsseldorf, Köln und Aachen habe einen "Härtetest" bestanden. "Das Netz läuft dort stabil. Die Nutzer loben speziell die deutliche Qualitätssteigerung bei der Sprachübertragung", sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Mittwoch (09.01.2013) zu WDR.de. Vor genau einem Jahr hatte der erweiterte Probebetrieb begonnen. Lediglich an einigen wenigen Stellen müsse bei der Funkversorgung nun noch "nachgebessert" werden. Dann könne die schrittweise Umstellung auf Digitalgeräte von Region zu Region weitergehen. Derzeit seien zwei weitere Netzabschnitte am Niederrhein und im östlichen Ruhrgebiet in der Testphase. "Der Probebetrieb im letzten der zehn NRW-Netzabschnitte endet voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2014. Danach funkt NRW digital", teilte Jägers Ministerium weiter mit.

2014 also soll es soweit sein. Dabei hatten Bund und Länder bereits 1990 mit dem Schengener Abkommen die Einführung des digitalen Polizeifunks zugesagt. Vor acht Jahren war dann der flächendeckende Start zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland angekündigt worden. Doch daraus wurde nichts - wegen technischer Probleme und Kostenstreitigkeiten. Die Digitalisierung soll eine im Unterschied zur bisherigen Analogfunk abhörsichere Kommunikation bringen. Der analoge Funk läuft derweil bis 2016 weiter, wohl auch aus Sorge vor Pannen beim Digitalfunk. Wann der veraltete Analogbetrieb endgültig abgeschaltet werden kann, ist nach wie vor unklar.

"Lange Leidensphase"

Viel Rauschen, schlechte Akkus und klobige Geräte: Der aus den 60er Jahren stammende Analogfunk ist für viele Beamte ein Ärgernis. Die Polizisten warten schon seit Beginn der ersten Tests im Jahr 2001 auf die technische Umstellung. "Keine Frage, die Trocken- und Leidensphase zieht sich schon ziemlich lange hin", sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Erich Rettinghaus, zu WDR.de. Es liege aber nicht nur an der Polizei, sondern auch an der aufwändigen Koordinierung mit den Rettungsdiensten. Die kommunalen Behörden aus den Bereichen Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz bekommen ebenfalls neue Funkgeräte.

Warum muss die intensiv und lange getestete Technik noch immer nachgebessert werden? Das Netz funktioniere nicht so richtig in Kellerräumen und U-Bahnhöfen, hieß es zwischenzeitlich aus Polizeikreisen. Angeblich wurden diese Defizite mittlerweile abgestellt. Laut Medienberichten ist die Sprachqualität beim Digitalfunk teilweise schwach. Auch über Übertragungsprobleme in Stahl- und Betonbauten wurde berichtet. Auf dem Papier bietet die Technik hingegen nur Vorteile: Kurzmitteilungen soll die Polizei künftig per Funkgerät versenden können. Zudem besteht die Möglichkeit, die Funkgeräte über GPS zu lokalisieren. Das Ministerium räumt allerdings ein, dass die Funkversorgung noch nicht flächendeckend optimal ist.

Die Opposition im Landtag sieht die Digitalisierung skeptisch. "Ich halte die Umstellung auf den Digitalfunk für nötig, aber das Zutrauen in den jetzt laufenden Prozess ist bei mir nur sehr eingeschränkt da", sagte der FDP-Innenexperte Robert Orth. In großen Menschenmengen sei der Empfang der Digitalgeräte teils schlecht wie bei Handys. "Dann ist die Sicherheit nicht gewährleistet", mahnte Orth Verbesserungen an. Die FDP wolle die Umstellung auf den Digitalfunk im Frühjahr 2013 erneut zum Thema im Innenausschuss machen.
Land testet weiter

"Auf Herz und Nieren" wird die Technik laut Ministerium weiter erprobt. "Wir wollen technische Szenarien erproben und testen, ob alle von uns gestellten Anforderungen erfüllt sind. Erst wenn alle Tests die volle Funktionsfähigkeit bewiesen haben, übernehmen wir das Netz", sagte Innenminister Jäger. Bis 2014 müssen in NRW rund 80.000 Funkgeräte ausgetauscht werden. Der Bund hat für den Digitalfunk 3,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2021 eingeplant. Rund 500 Millionen Euro steckt zudem das Land NRW in die Digitalisierung.

Der Staat baut die Funktechnik selbst auf. Die Nutzung eines privaten Handy-Anbieters sei für Polizei und Feuerwehr keine Alternative, sagte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Klaus-Dieter Fritsche vor knapp einem Jahr. Der CSU-Politiker betonte: "Wir können uns nicht darauf verlassen als Staat - gerade für die Gewährleistung von Sicherheit und die Rettung von Menschenleben - dass wir auf kommerzielle Betreiber ausweichen."

Quelle: http://www1.wdr.de/themen/politik/digitalfunk102.html


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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zuletzt bearbeitet 09.01.2013 | Top

   

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