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Die Neuwieder Polizei funkt jetzt digital

#1 von Detlef Wipperfürth , 14.01.2013 01:11

Kreis Neuwied - Die Personalien einer Frau überprüfen, die durch riskante oder verbotene Fahrweise aufgefallen ist: Wenn die Polizei sie in den Hügeln um Neustadt erwischte, musste sie sich schon etwas einfallen lassen, um diese Routineaufgabe zu erfüllen. Denn bis vor Kurzem hatten die Streifen hier in manchen Bereichen keinen Funkempfang. Das bestätigt Hans-Georg Hausen von der Polizei Linz auch fürs Flusstal bei Rheinbreitbach. Die umständliche und zeitraubende Lösung dann: "Mit der Frau woanders hinfahren, wo Empfang ist", sagt Kollege Stephan Bach aus Straßenhaus. Doch seit Februar funkt die Polizei im Kreis Neuwied testweise digital. Damit ist nicht nur das geschilderte Problem aus der Welt, sondern die Arbeit der Polizei läuft in vielen weiteren Situationen glatter - zum Beispiel, wenn es gilt, einen Gewalttätigen festzuhalten oder einen Hilferuf abzusetzen.

Die Vorteile des Digitalfunks sind ganz handfeste, zählt Stephan Bach auf, der die Beamten in Straßenhaus in die neue Technik einführt:

Polizeikommissarin Katharina Müschenborn hält in Straßenhaus einen Mann mit beiden Armen in Schach und kann trotzdem noch einen Notruf an die Kollegen absetzen: Dies ist einer der wesentlichen Vorteile des neuen Digitalfunks bei der Polizei. Beim Analogfunk musste sie das Gerät in die Hand nehmen und zum Sprechen eine Taste gedrückt halten.


Die digitalen Funkgeräte sind um etwa zwei Drittel kleiner als die alten analogen, sowie leichter und günstiger im Preis: "So können wir Mannausstattung erreichen" - jedem Polizisten in jeder Dienstschicht steht ein Gerät zur Verfügung. Zu Analogfunkzeiten gingen oftmals zwei Beamte mit einem Gerät auf Streife; trennten sie sich dann und dem ohne passierte etwas, stand er möglicherweise "dumm da".
Die Netzabdeckung hat sich entscheidend verbessert: "Der Digitalfunk vereinigt quasi den früheren zwei-Meter- mit dem früheren vier-Meter-Wellenlängenbetrieb." Per Tastendruck kann man von "Direct Mode Operation" zu "Trunk Mode Operation" (vom über die Basisstation vermittelten Funk zum Direktfunk zwischen zwei Geräten) überleiten. Per Tastendruck ist auch eine Verdoppelung der Reichweite möglich. Sollte eine Basisstation ausfallen, kann man sie durch eine mobile Station etwa in einem Auto ersetzen.
Zumindest bisher ist diese Technologie anders als der Analogfunk abhörsicher: Jedes Gerät hat eine Individualnummer und braucht eine registrierte Karte (vergleichbar mit der SIM-Karte eines Handys), um mitfunken zu können. Beides wird vor jeder Benutzung überprüft. Die Kommunikation zwischen Gerät und Basisstation oder anderem Gerät ist verschlüsselt, und für jeden Teilnehmerkreis muss man extra freigeschaltet werden - die Polizei in Koblenz hört in Neuwied nicht automatisch mit, genauso wenig die Feuerwehr. Und geht ein Polizeigerät verloren, wird es gesperrt.
Ganz wichtig: Die Polizisten können sich das digitale Gerät an die Jacke klemmen und einen Notruf absetzen, ohne wie früher dabei ständig eine Taste gedrückt halten zu müssen. So haben sie beide Hände frei, etwa um jemanden festzuhalten, zu fahren oder zu klettern.

Ähnlich wie beim Handy kann man jetzt einzelne Geräte im Netz anwählen, ein Telefonat führen oder eine getippte Kurzmitteilung schicken.
Die neue Technologie unterdrückt Nebengeräusche wie Zuggeratter, Blasmusik oder Baustellenlärm. Außerdem können sogenannte Überreichweiten nahezu ausgeschlossen werden: Den Neuwieder Analogfunk störten durchaus mal Durchsagen von weither, weil sie auf einem Kanal funkten, der dieselbe Nummer hat wie der Neuwieder.

Insgesamt macht der Digitalfunk die Arbeit der Polizei sicherer und kontrollierter, sagt Bach. Obwohl die Technik sich noch bis Ende Juli im Test befindet, die Beamten zur Sicherheit immer auch ein analoges Gerät mitnehmen, "kann ich nicht viel von Problemen berichten". Nur zwei Kleinigkeiten sind dem 50-jährigen Kriminalhauptkommissar aufgefallen: "Beim Festgerät auf der Wache klingt die Sprache etwas blechern." Außerdem findet er es langwierig, Kurzmitteilungen zu verschicken, denn die Funkgeräte haben kein Spracherkennungsprogramm (T 9). Um etwa den Buchstaben C zu schreiben, muss man dieselbe Taste dreimal drücken. Führendes Kommunikationsmedium der Polizei wird der Digitalfunk erst, wenn ein reibungsloser Betrieb gewährleistet werden kann.

Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/region/neuwi...rid,410756.html


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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zuletzt bearbeitet 14.01.2013 | Top

   

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