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Der Standort für den Tetrafunkmasten bei Gierstling steht fest

Der Standort für den Tetrafunkmasten bei Gierstling steht fest

#1 von Detlef Wipperfürth , 12.06.2013 20:00

Der Standort für den Tetrafunkmasten bei Gierstling steht fest

Teisendorf. Nun steht fest, dass in der Marktgemeinde Teisendorf doch ein Tetrafunkmast für den neuen digitalen BOS-Behördenfunk nötig ist. Er kommt auf eine bewaldete und bereits teilweise gerodete Anhöhe bei Gierstling, 790 Meter von der nächsten größeren Ansiedlung Achthal entfernt. Ulrich Wittfeld von der Firma Telent und der Projektgruppe Diginet des Bayerischen Innenministeriums berichtete im Gemeinderat über den Stand der Dinge. Eine Entscheidung trifft der Bauausschuss im August oder September. Wittfeld berichtete, dass mit dem Grundstückseigentümer bereits ein Vorvertrag geschlossen wurde. Aufgrund einer Ortsbegehung am 22. Mai werde nun die Planung erstellt und nach Fertigstellung das Einvernehmen mit der Gemeinde gesucht.

»Der BOS-Standort schwebt seit einigen Jahren über uns«, erläuterte Bürgermeister Franz Schießl rückblickend. Erstmals sei die Gemeinde im August 2009 vom Innenministerium informiert worden. Zunächst war die Rede von einem Standort bei Rückstetten, woraufhin sich dort eine Bürgerinitiative gründete und Ende März 2012 zusammen mit der Gemeinde eine Infoveranstaltung organisierte. Später hieß es auch einmal, im Gemeindegebiet sei gar kein Antennenmast nötig. »Mir war es von Anfang an wichtig, dass wir mit dem Thema offen umgehen«, betonte Schießl.

Wittfeld erklärte, der BOS-Digitalfunk basiere auf dem Schengener Abkommen und sei das bisher größte Projekt zwischen Bund und Ländern. Um überall einen Empfang zu gewährleisten, sind die Antennenstandorte netzartig angeordnet. In Deutschland sind etwa 4000, in Bayern etwa 900 nötig. Die nachträgliche Änderung eines Standorts hat unmittelbare Auswirkungen auf die Nachbarstandorte. Diese sind für Teisendorf Traunstein, Laufen und Freilassing. Ursprünglich ging man laut Wittfeld davon aus, dass auf den Standort Gierstling verzichtet werden kann. Eine Messung habe jedoch ergeben, dass die Bundesstraße 304 und die Autobahn im Teisendorfer Gemeindegebiet unterversorgt sind. Die alternativen Standorte in Hochhorn, Aschau und Thalhausen hätten sich als ungeeignet erwiesen.

Der Mast in Gierstling wird 35, statt wie bisher geplant 40 Meter hoch, und ist 160 bis 340 Meter von Einzelanwesen entfernt; bis Achthal sind es 790 Meter. Der Imissionswert betrage bei maximaler Auslastung der Basisstation 70 bis 100 Millivolt pro Meter, so der Referent. Der Grenzwert in Deutschland liege bei 27500 Millivolt, der Schweizer Richtwert bei 3000 Millivolt. Wittfeld ergänzte, die größte Strahlung habe Digitaltechnik, die fast jeder zu Hause habe: Handy-Endgeräte, WLAN und DECT-Telefone.

In der Diskussion sagte Edwin Hertlein (Grüne), laut Bayerischem Rechnungshof stehe noch offen, wie der Digitalfunk finanziert wird und ob die Feuerwehr und die Rettungsdienste wie geplant teilnehmen können. Die Kosten hätten sich deutschlandweit von 2,75 auf zehn Milliarden Euro erhöht, der Ausbau habe sich immer wieder verzögert, und es gebe im Probebetrieb viele Störungen. Wittfeld erklärte, in Bayern stimmten die Zahlen bis zum Jahr 2022.

»In München läuft der Digitalfunk tadellos«

Die Standorte in Bayern seien sogar um etwa 40 reduziert worden, und die anfallenden Stromkosten würden auf alle Kommunen verteilt. Den Probebetrieb mache man ja, um zu sehen, was funktioniert und was nicht. Seit Anfang 2013 laufe der Digitalfunk in München tadellos. Die Stadtwerke München würden den Tetrafunk seit Jahren nutzen und Großereignisse wie das Oktoberfest oder Fußballspiele würden digital bedient. Der Tetrafunk sei abhörsicher, nicht jedoch der Analogfunk. Auch die Bergwacht stehe dahinter. Die Finanzmittel für den kürzlich ausgebauten Analogfunk der Bergwacht, den Hertlein erwähnte, wurden laut Wittfeld bereits vor zehn Jahren genehmigt.

Georg Wetzelsperger (CSU) warf Hertlein »Halbwahrheiten« vor; auch die Grünen hätten im Landtag der Einführung des Tetrafunks zugestimmt.

Norbert Kendler (FWG) berichtet aus einem Rundschreiben des Innenministeriums von Anfang Mai, dass bereits 79 Prozent der Bundesrepublik mit dem Digitalfunknetz abgedeckt sei. Der Präsident des Bayerischen Obersten Rechnungshofes betone, dass es sich um eine moderne, leistungsfähige Technik handle. Aus seiner Erfahrung berichtete der Polizeihauptkommissar, dass Handy- und Analogfunknetz bei schweren Schadensereignissen meist zusammenbrechen.

Auf Schaders Frage, ob auch ein Antennenmast in Siegsdorf errichtet wird und dann auf Gierstling verzichtet werden kann, antwortete Wittfeld, der Standort Gierstling sei auf jeden Fall nötig. Siegsdorf werde noch geprüft. Dritter Bürgermeister Georg Quentin erkundigte sich, ob weitere Anbieter den Mast nutzen können. »Das können wir nicht vermeiden«, so Wittfeld, aber: »Es wird keine favorisierte Vermarktung geben von Seiten des Freistaats Bayern.«

Auf die Frage von CSU-Sprecher Thomas Gasser, ob das Berchtesgadener Land nun abgedeckt ist, sagte Wittfeld, in der Ebene stehe das Funknetz, auch im Kreis Traunstein. Es gebe keine Verschiebungen mehr. Auch der Högl sei eingeplant. In Betrieb genommen werde der Digitalfunk in Oberbayern-Süd erst 2015. vm

Quelle: Traunsteiner Tagblatt


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Detlef Wipperfürth
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