NW Hüllhorst-Oberbauerschaft: Bald funkt die Feuerwehr auch digital

Hüllhorst-Oberbauerschaft: Bald funkt die Feuerwehr auch digital
Erfolgreicher Lehrgang im Hüllhorster Feuerwehrgerätehaus / Bereits vier Fahrzeuge mit neuer Technik ausgerüstet An zwei Wochenenden fand jetzt im Feuerwehrgerätehaus Oberbauerschaft ein Sprechfunklehrgang mit Teilnehmern aus Lübbecke, Rahden und Hüllhorst statt.

Neben den üblichen Themen wie den rechtlichen und physikalischen Grundlagen, der Gerätekunde, der Funkdisziplin und Kartenkunde, stand erstmalig auch der neue Digitalfunk auf dem Lehrplan. So konnten die Teilnehmer erste Erfahrungen mit den neuen Geräten sammeln und im Direktmodus (ohne das noch nicht verfügbare Funknetz) einige kleine Übungen durchführen.

Wie komplex die Geräte der neuesten Generation sind, zeigt die Bedienungsanleitung mit einem Umfang von 219 Seiten. Trotzdem gilt auch für den Digitalfunk der Grundsatz "keep it simple". Die Geräte werden für den Standardeinsatz eine Grundeinstellung besitzen, in der auch ungeübte Feuerwehrleute eine schnelle und sichere Verbindung zur Kreisleitstelle und zu anderen Fahrzeugen aufbauen können. Erst wenn in besonderen Einsatzlagen die erweiterten Funktionen benötigt werden, muss tiefer in die Einstellungen der Geräte vorgedrungen werden.

Auch wenn der neue Digitalfunk besonderes Interesse hervorgerufen hat, stand beim Lehrgang noch die sichere Beherrschung der vorhandenen Funktechnik im Vordergrund. In zahlreichen praktischen Übungen wurden Informationen übertragen und fiktive Einsätze abgearbeitet. Zum Abschluss des Lehrgangs konnten die Teilnehmer sich in der Kreisleitstelle in Minden einen Eindruck davon verschaffen, wie Notrufe abgefragt werden und wie die Einsatzbearbeitung und Alarmierung abläuft. Außerdem wurde ihnen ein Einblick in den "Einsatzleitwagen 2" gewährt, der für größere Schadenslagen vorgesehen ist, und der auch kürzlich beim Hochwassereinsatz in Schönebeck an der Elbe im Einsatz war.

Folgende Teilnehmer haben ihre Prüfung bestanden und dürfen zukünftig am Sprechfunk teilnehmen: Robin Klasing, Timo Krone und Bastian Tiemann (Feuerwehr Rahden), Björn Backhaus und Kevin Schmidtmann (Feuerwehr Lübbecke), Christian Selig, Rene Steinhauer, Pascal Schoolmann, Catharina Ernst, Thorben-Niklas Frömel, Robin Berger, Marco Gäsing, Lars Meier und Pascal Giersdorff (Feuerwehr Hüllhorst). Bei den praktischen Übungen wurde Lehrgangsleiter Michael Möller von Stefan Mehnert, Samira Buhrmann, Maik Kleine, Cristiane Stallmann, Friedhelm Wölker, Thorsten Kleine und Jan-Frederik Frömel unterstützt. Die Verpflegung organisierte Hans-Jürgen Brinkmann.

Bereits seit rund 15 Jahren ist die Einführung eines bundesweiten, abhörsicheren Funksystems für die Polizeien, Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Gespräch. Aufgrund der hohen Komplexität des mit dem Handynetz vergleichbaren Systems sowie den Kosten in Milliardenhöhe hat die Umsetzung viele Jahre in Anspruch genommen.

Jetzt ist der Start jedoch in greifbare Nähe gerückt. Voraussichtlich können die sogenannten "Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" das Netz in Ostwestfalen-Lippe ab Dezember / Januar im Probebetrieb nutzen. Alle Beteiligten haben dann vier Monate Zeit, bei Übungen und im unkritischen Dienstbetrieb die Funktionen und Grenzen des Systems zu testen, und können z.B. noch vorhandene Funklöcher an den Netzbetreiber melden.

In der Gemeinde Hüllhorst sind bereits vier Einsatzfahrzeuge mit digitalen Funkgeräten ausgestattet, und die übrigen Fahrzeuge sollen noch bis zum Beginn des Probebetriebes ausgerüstet werden.

Erst wenn auch die Leitstelle an das Netz angebunden ist und es seine Zuverlässigkeit über einen längeren Zeitraum unter Beweis gestellt hat, kann die analoge Funktechnik außer Betrieb genommen werden. Bis es soweit ist, müssen die Feuerwehrleute beide Systeme beherrschen und entsprechend doppelt geschult werden. Quelle: http://www.nw-news.de/owl/kreis_minden_l...ch_digital.html