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Was geht weiter LPD, PMR446 oder FreeNet

#1 von Detlef Wipperfürth , 10.01.2008 08:55

Was geht weiter LPD, PMR446 oder FreeNet

Ganz klar FreeNet und leicht dahinter PMR446! LPD ist wirklich nur was für kurze Kurzstrecken... (Antennebau, etc.) CB-Funk schlägt alle Systeme. Aber nur wenn man Heimstationsbetrieb oder Mobilfunkbetrieb betrachtet. Einige CB-Handfunkgeräte können zwar eine höhere Sendeleistung, als PMR446 und Co Funkgeräte produzieren, scheitern oft an den geringen Wirkungsgraden ihrer Antennen. Auch Klangqualität und Störungen durch Überreichweiten, "bremsen" CB-Handfunkgeräte aus.

Und wenn Sie sich fragen, warum im CB-Funk sogar Verbindungen über teilweise mehrere tausend Kilometer möglich sein können und auf PMR446 und Co nicht, hier eine kurze Erklärung: Bis 30 MHz spricht man u.a. von Kurzwelle. Darüber von UKW (oder besser VHF/UHF/SHF, etc) Mit 27 MHz ist CB-Funk am Endbereich der Kurzwelle. Dort gibt es zwei wesentliche Ausbreitungsbedingungen, die auf höheren Frequenzbereichen so fast nie vorkommen. Die Bodenwelle und die Raumwelle. Fast alle Antennen strahlen Sendeleistungen auch "gen Himmel". Futsch für die Bodenwelle. Bodenwelle ist wohl am einfachsten mit "Quasi-Optischer Verbindung" erklärt. Die Signale "bleiben am Boden" und es sind - eben Quasi-Optische Reichweiten - möglich. Je nach Frequenzbereich können Bodenwellen einige Steps "über den Horizont machen". Anders die Raumwelle. Bei Überreichweiten (Sonneflecken Maxima, etc) sausen die in den Himmel geschossenen Signale nicht einfach ab, sondern werden an verschiedenen Sphären reflektiert. Je nach Öffnungswinkel kommen dann diese Signale wieder irgendwo am Boden an. Im CB-Funk ist "die Lücke" oder genauer Tote Zone zwischen Bodenwelle und Raumwelle etwa 1000 Kilometer groß. Stärkere Signale können auch mehrmals "hopsen" und dadurch sind weltweite Verbindungen über die Raumwelle möglich. Je höher der Frequenzbereich, desto mehr verhalten sich diese Frequenzen wie Licht. Im 446 MHz Funkbereich sind solche "Raumwunder" extrem selten und auch nicht über solche Entfernungen. Dadurch kommt es auch auf solchen Frequenzbereichen nicht zu Störungen aus anderen Ländern. Im CB-Funk schon. Eigentlich könnte man sagen: Der CB-Funk ist ein Top-DX-Frequenzbereich. (in Abhängigkeit von den Ausbreitungsbedingungen)

Die ca. Reichweiten im einzelnen

Die (ca.) Reichweiten im einzelnen aufzuführen ist nicht ganz einfach, da sehr abhängig von jeweiligen Standorten bzw. Geländen. Auf See bzw. im freien Gelände sind immer wesentlich höhere Reichweiten zu erzielen als in bebauten Geländen. Jedoch dürfte FreeNet mindestens doppelt so weit gehen wie LPD.

LPD ca. Reichweiten: 500m bis ca. 3 Km, jedoch eher weniger!

Bedenke: LPD-Geräte haben 10 mWatt Sendeleistung. Das ist in etwa so viel, wie zugelassene schnurlose Telefone haben. Nur auf Grund des niedrigeren Frequenzbereiches von LPD-Geräten werden in etwa! 3x höhere Reichweiten, als bei schnurlosen Telefonen erreicht... Auch " getunte " LPD´s ( VERBOTEN!!) kommen in der Regel nur auf PMR446 Niveau...

FreeNet ca. Reichweiten: 3 bis 6 Km. Da dieses System auf 149 MHz 2m-Band arbeitet, verhalten sich die Funkwellen etwa "gutmütiger gegenüber Reflektionen und ungleichmäßiger Ausbreitung.

PMR446 bedingt durch den höheren Frequenzbereich, als im FreeNet Funkband, kann von etwa 10-30 % geringer Reichweite ausgegangen werden.

Wie gesagt ( geschrieben ) : Reichweitenschwankungen sind möglich. So kann z.B. ein LPD-Funkgerät im Einsatz in einem Segelflugzeug durchaus weit mehr als 3 Km schaffen. In einem sehr stark bebauten Gelände oder in Stahlbetonbauten kann die Reichweite auf unter 200m " zusammenschrumpfen ". FreeNet-Geräte haben auch aufgrund der niedrigeren UKW-Frequenz etwas Reichweitenvorteile.

Ergänzung zum Thema:

Vereinzelt werden Sie wesentlich höhere Reichweitenangaben gehört bzw. gelesen haben. Teilweise sind diese nicht unbedingt verkehrt, aber wirklich nur unter besten Bedingungen erreichbar. Zwar sind die Reichweitenergebnisse zwischen den einzelnen Modellen - bedingt durch Qualiät, Abstimmung, etc. etwas unterschiedlich, Reichweiten von über 10 Km bei LPD-Geräten sind nach unseren Erfahrungen absolute EXTREMAUSNAHMEN!!! Auch bei FreeNet und PMR446, sollten Sie lieber von ca. 3 Km ausgehen. Erreichen Sie höhere Reichweiten, dann freuen Sie sich einfach... Gehen Sie lieber von schlechteren Bedingungen aus.

Schlechte Bedingungen sind auf jeden Fall: Fahrzeug zu Fahrzeug OHNE Aussenantennen ( hier sollten Sie nach meiner Meinung nach eher auf den Einsatz von LPD-Geräten verzichten, bzw. nur wenn: sehr geringe Reichweiten ( he, ich kann dich ja noch sehen...) ausreichend sind.
stark bebautes Gelände
Wüsten
hügeliges bzw. bergiges Gelände, wenn Sie nicht gerade am höchsten Standort stehen...
Gebäude mit Stahlträgern, oder dicken Betonmauern
Industriegelände mit viel Eisenbauten, etc.
Geräte, die dicht am Körper getragen werden. Geräte, die z.B. in Taschen oder an Gürteln verstaut sind, verlieren erheblich an möglichen Reichweiten. Teilweise sind dann nur noch hundert(e) von Metern überbrückbar. ( Achten Sie mal besonders in englischen Spielfilmen, wo dort Polizisten Mikrofon und Antennen tragen. Oft wird einspezielles Handmikrofon mit aufgesetzter! Antenne in Schulterhöhe getragen...)


günstige Bedingungen sind eher: flaches unbebautes Gelände
Berg zu Berg ( aber nur, wenn man oben steht...)
Seewasser ( Schiff-Schiff )
Kommunikation aus Luftfahrzeugen heraus. ( Achtung! Bestimmungen hierfür beachten!! )
bei freier Sicht

Oft wird die Frage nach Reichweiten,

speziell bei Babyruf gestellt. Hier ist "alles drin". Eine ungünstige Plazierung des Senders und eine ungünstige des Empfängers, lässt die Reichweiten in den 100derter Metern Bereich schrumpfen. Typisch ca. 500 Meter. Ich haben in diversen eigenen Tests eine ca. Reichweite von Haus zu Haus von etwa 250-400 Metern erzielen können, danach wurde die Kommunikation immer schlechter und riss ab.

Im PMR446 Funkband hast du auch eine "etwas unlogische Reichweite". Es ist durchaus möglich, dass eine Verbindung abreisst und nach wenigen Metern wieder funktioniert. Das liegt an Abschattungen und letztlich auch an der Frequenz ( 446 MHz). Innerhalb von Gebäuden z.B. Fabrikhallen mit viel Stahlbeton kann es schon schwierig werden, innerhalb eines Gebäudes zu kommunizieren.

Zum Trost sei gesagt, daß auch wesentlich teuere Systeme kläglich bei schwierigen Bedingungen versagen...

Mein Tipp:

Gehe immer von einer geringen Reichweite aus, egal was die Werbungen versprechen. Wenn´s mal weiter geht, ist die Freude um so größer...
Die Top-Fehler beim PMR446 Funkgeräte-Kauf! (hier noch mal klar zur Info)
Den oft völlig überzogenen Reichweitenangaben einzelner Anbieter blind vertrauen
Billig ist günstig. Vorsicht! Das böse Erwachen kommt spätestens, wenn du optionales Zubehör anschließen wielst. Prüfen vor Kauf genau!, ob gewünschtes Modell auch hier später nicht eine herbe Enttäuschung bereit hält.
Mist, meine Geräte funken ja gar nicht "5 Km weit", die sind bestimmt kaputt! Nö! Lese hierzu die Kommentare zu den möglichen Reichweiten!
Überlege genau, ob du später nicht andere Verwendungsmöglichkeiten für PMR446 Funkgeräte hast. Wenn sie erst mal nicht mehr als Babyruf dienen müssen, vielleicht sind sie dann gut für Motorradfunk... Und dann unbedingt an die Zubehörsache denken!!!
Davon ausgehen, man ist alleine! Vielleicht hat Ihr Nachbar auch ein PMR446 Funkgerät! Der freut sich bestimmt über Neuigkeiten von Ihnen...
PMR446 ersetzt weder Betriebsfunk noch Handys, bzw. nur im Rahmen der Möglichkeiten im PMR446

Welche Frequenz-Bereiche nutzen LPD, PMR446 und FreeNet Funkgeräte?

Alle drei Systeme nutzen UKW Frequenzen. LPD nutzt Frequenzen im 70cm Amateurfunkband! und zwar den Frequenzbereich 433,075 - 434,775 MHz. Dieser Bereich wird von diversen Low Power Device Geräten genutzt. Das sind nicht nur kleine Handfunkgeräte, sondern auch Alarmanlagen, Fernsteuerungen, Kopfhörer, Wetterstationen, etc. Aber auch Funkamateure dürfen diesen Frequenzbereich nutzen. Und das mit bis zu mehreren hundert Watt! 400 MHz Frequenzen und höher verhalten sich schon " sehr geradlinig ", was zu Reflektionen bzw. Auslöschung von Signalen an großen Gebäuden, Bergen, etc. führen kann. So kann es möglich sein, daß Funkverbindungen möglich sind, die wesentlich weiter " als normal " sind, aber auch das ganze Gegenteil ist möglich. Oft reichen wenige Meter um eine Verbindung total zu verändern.

FreeNet ist im 2m Funkband angesiedelt. Früher nutzte das alte Autotelefonsystem " B " diese Frequenzen. 3 Frequenzen wurden dann für FreeNet freigegeben. Und zwar 149,025, 149,0375 und 149,050 MHz. 2m Band Frequenzen sind nicht so abhängig von Reflektionen, was eine " etwas gleichmäßigere " und auch höhere Reichweite zuläßt.

PMR 446 ist im 446 MHz 70cm Funkbereich angesiedelt. Anders als im LPD oder FreeNet sind die PMR446 Frequenzen so gelegt, daß sie mit fast keinem Amateurfunkgerät geschaltet werden können. ( Frequenzraster ) Damit ist PMR 446 auch wesentlich abhörsicherer, als LPD und FreeNet. [ Die erste Frequenz ist um 6,25 kHz gegenüber "üblichen Eckfrequenzen" verschoben und geht dann pro Kanal um 12,5 kHz weiter. Zwar können fast alle Amateurfunkgeräte das 12,5 kHz Raster, aber eben nicht 6,25 kHz... :-) ]

Kanal 1 446,00625 MHz

Kanal 2 446,01875 MHz

Kanal 3 446,03125 MHz

Kanal 4 446,04375 MHz

Kanal 5 446,05625 MHz

Kanal 6 446,06875 MHz

Kanal 7 446,08125 MHz

Kanal 8 446,09375 MHz



Können LPD, FreeNet und PMR446 Funkgeräte untereinander kommunizieren?

Alle zugelassenen Geräte eines Systems können untereinander kommunizieren. Es ist also nicht notwendig, immer gleiche Gerätetypen zu nutzen. In ganz seltenen Fällen kann es zu Problemen ( Inkompatibilitäten ) bei der Nutzung von CTCSS oder DCS kommen. Allerdings können Sie keine Systeme mixen. LPD-Funkgeräte können NICHT mit PMR446 Funkgeräten kommunizieren, bzw. PMR446 mit LPD oder FreeNet. Verfügen Sie also bereits über Geräte eines Systems, so müssen Sie zur Erweiterung Geräte des gleichen Systems kaufen. ( oder alles komplett neu kaufen. Gilt nicht für das Zubehör. Dieses ist oft kompatibel... )


Die Unterschiede der beiden Gerätetypen im einzelnen.



Alle Systeme arbeiten auf UKW Frequenzen. LPD Funkgeräte haben bis zu 69 schaltbare Kanäle ( und einige auch noch mehr ) und eine max. Sendeleistung von 10 Milliwatt, was in etwa der Sendeleistung von postzugelassenen Schnurlos-Telefonen entspricht. FreeNet und PMR446 Funkgeräte haben 3 bzw 8 Kanäle und 500 Milliwatt. Nun könnte man geneigt sein zu glauben, daß FreeNet und PMR446 50x mehr Sendeleistung haben als LPD. Das stimmt aber nur den Zahlen nach, nicht in der Funktechnik. Hier etwas Technik: Um ein Signal um 6dB anzuheben ( was ganz grob!! ca. 10% Reichweitenvergrößerung entspricht), muß die Sendeleistung vervierfacht werden. Jetzt noch einmal 6dB und schon muß wieder vervierfacht werden. Schnell sind mehrere hundert Milliwatt oder Watts erreicht, aber keine 50x höhere Reichweite.

In allen System können ( geräteabhängig ) Lautsprechermikrofone bzw. sog. Sprechgarnituren angeschlossen werden. Diese können auch VOX-gesteuert sein. ( sprachgesteuert für Handfrei-Betrieb ) Im LPD-Funk können ( und dürfen) die Antennen bei einigen Geräten abgeschraubt werden, um z.B. kleine Magnetfußantennen anschließen zu können, was die ca. Reichweiten erhöht. Das funktioniert ( mit Trick ) zwar auch bei einigen FreeNet und PMR446 Handfunkgeräten, ist aber nicht zugelassen.( sprich streng verboten...) In allen Systemen kommen sog. Selektivrufsysteme zum Einsatz, was gezieltes Ansprechen einzelner Geräte oder Gerätegruppen zulässt. ( Hinweis: In einigen Werbungen wird von virtuellen Kanälen gesprochen. Das ist meine Meinung nach Q... Es entstehen keine neuen Kanäle. Durch die Nutzung unterschiedlicher Selektivrufcodes können sich verschiedene Nutzergruppen u.U. nicht gegenseitig hören, sehr wohl aber stören, da die Frequenzen ja belegt sind. Es kann dann zu Unterbrechungen bzw. Reduzierung der Reichweiten kommen. Einige Modelle lassen das Reinhören in den jeweiligen Kanal ( Frequenz) ohne Selektivrufsystem zu, bzw. ganz abschalten. (du kannst alle Funkteilnehmer hören, nicht aber die Selektivruf-Funkteilnehmer ansprechen)

Bedingt durch die geringere Sendeleistung haben LPD Funkgeräte eine höhere Stand Bye Zeit als FreeNet bzw PMR446 Geräte. Die meißten LPD Geräte sind auch etwas kleiner als FreeNet Geräte. FreeNet und PMR446 Funkgeräte haben im Reichweitenvergleich mit LPD Geräten min. die doppelte Reichweite.

Mit welchen Störungen sind zu rechnen ?


Da alle drei Systeme für jedermann zugelassen sind, gibt es logischerweise keine Exclusivitäten. Im LPD Band tummeln sich Funkamateure und andere LPD Geräte wie Fernsteuerungen, Alarmanlagen, Kopfhörer, etc. Jedoch dürfte selbst in Ballungsgebieten es recht selten sein, mehr als ein bis drei Nutzer gleichzeitig in einem der 69 verschiedenen Kanäle zu finden. Somit wird sich fast immer ein total ruhiger Kanal finden lassen.

Im FreeNet kann es, zumindest in Ballungsgebieten schon zu mehr Frequentierung auf einen der drei Kanäle kommen, die aber häufig ebenfalls nicht störend sind.( weiter entfernt ) Manchmal können Sie auch einige Schwarzfunker im FreeNet Band hören, die teilweise mit hohen Sendeleistungen und Aussenantennen ihre Gesprächsrunden halten. Aber das ist fast immer eher interessant als störend.

Störungen durch ausländische Sender, oder wetterbedingt, sind im FreeNet sehr selten und im LPD Band extrem selten und eher zu vernachlässigen. Ebenfalls ist im PMR446 Funkband mit sehr sehr wenigen Störungen zu rechnen. Überreichweiten dürften sehr sehr selten sein...
Hier sei im Zusammenhang auch das Thema Selektivruf CTCSS und DCS genannt. Immer wieder kommt die Frage auf, brauche ich denn das? ja...

DWHOSZ


http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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zuletzt bearbeitet 10.01.2008 | Top

   

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