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PMRExpo vom 26. bis 28. November 2013 in Köln -> Ein Interview

PMRExpo vom 26. bis 28. November 2013 in Köln -> Ein Interview

#1 von Detlef Wipperfürth , 23.10.2013 11:13

PMRExpo vom 26. bis 28. November 2013 in Köln -> Ein Interview

Köln (Deutschland): Die Vorbereitungen für die 13. PMRExpo - Professioneller Mobilfunk und Leitstellen -, die vom 26. bis 28. November 2013 in Köln stattfinden wird, gehen in die heiße Endphase. Schwerpunkthemen der internationalen Fachmesse für Professionellen Mobilfunk und Leitstellen sind u.a. vernetzte Sicherheit und Public Safety.

Im Anschluss finden Sie ein Interview mit Dr. Jörg Schmidt, Brandassessor und Leiter der Stabstelle Städtisches Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz bei der Berufsfeuerwehr Köln.

Dr. Jörg Schmidt (Bild rechts) ist Brandassessor und Leiter der Stabstelle Städtisches Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz bei der Berufsfeuerwehr Köln. Er hat einen Lehrauftrag für Führungswissenschaften an der Fachhochschule Köln und leitet die strategische Entwicklung des Rettungsdienstes für die deutschen Berufsfeuerwehren. Zuvor war er Dozent am Institut der Feuerwehr in Münster. Er studierte Chemie an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Seine Dissertation über molekulare Katalysatoren stellte er an der RUB und Max-Planck-Gesellschaft in Berlin fertig.

Seit 2009 ist Köln die neue Heimat der PMRExpo. Welche persönlichen Erwartungen haben Sie an die international ausgerichtete Fachmesse?
Die Bandbreite der Mobil- und Leitstellentechnik ist enorm; da gibt es viele Entwicklungen zu entdecken. Von einer Fachmesse erhoffe ich mir eine gute ingenieurwissenschaftliche Nutzbarkeits-Beurteilung der aktuellen Bandbreite von Technik. BOS benötigen sowohl eine hohe Betriebs- als auch eine hohe Anwendungssicherheit. Dies muss den Reigen des technisch Machbaren begrenzen.

2012 startete der erweiterte Probebetrieb des BOS-Digitalfunks in der Region Köln. Welche Erfahrungen konnte die Berufsfeuerwehr Köln sammeln?
Wir sind mitten im Prozess. Der Digitalfunk schafft neue Möglichkeiten der Vernetzung unterschiedlicher Kommunikationsnetze und von Leitstellen, aber er stellt Feuerwehr und Rettungsdienst vor die gewaltige Herausforderung, allein die heutigen Funktionen des Analogfunks zu übertragen, der entgegen häufiger politischer Darstellung leistungsfähig ist. Damit es keinen Qualitätsrückgang durch den Digitalfunk für Feuerwehr und Rettungsdienst gibt, sind noch viel Entwicklungsarbeit und Investitionen notwendig.

Vernetzte Sicherheit ist ein Leitthema der PMRExpo. In Köln wird bundesweit einmalig „kommunale Gefahrenabwehr aus einer Hand“ gelebt. Was kann sich der Leser darunter konkret vorstellen?
Die Stadt Köln hat es sich seit 2005 zur Aufgabe gemacht, die gesamte Leistungsfähigkeit der Stadt im Einsatzfall in den Dienst der Gefahrenabwehr zu stellen. Dazu gehören auf der operativen Seite Feuerwehr, Rettungsdienst und weitere Einheiten des Katastrophenschutzes, auf der administrativen Seite alle Ämter der Stadtverwaltung, alle Stadtwerke- und städtischen Betriebe sowie nach Lage auch private Unternehmen. Zur Abstimmung dieser vielen Mitwirkenden kann die Stadt Köln in kurzer Zeit zwei routinierte Führungsstäbe einsetzen: die Einsatzleitung und den Krisenstab. Ihre Führungs-arbeit ist in den vergangenen Jahren durch die Berufsfeuerwehr auf Effektivität und Alltagsnähe optimiert worden. 12 stadtweite, ämterübergreifende Projektgruppen haben seit 2005 zusätzlich Planungsarbeit für Großschadensereignisse und Infrastruktursicherung geleistet – von Hochwasser über Stromausfall bis zu Pandemien.

Die Verletzbarkeit der Kritischen Infrastruktur Energieversorgung ist ein weiteres Thema der PMRExpo. Wie ist die Berufsfeuerwehr Köln auf einen großflächig anhaltenden Stromausfall vorbereitet?
Die Berufsfeuerwehr Köln leitet die Projektgruppe Stromausfall, deren Focus die Sicherstellung der kritischen Infrastruktur ist. Dazu gehören die kommunale Gefahrenabwehr, Krankenhäuser und Pflegeheime, aber auch die Lebensmittelversorgung und die Geldwirtschaft. Instrumente in der laufenden Planung sind Inselbetriebe lokaler Stromnetze, Ersatzstromversorgung einschließlich Kraftstofflogistik, Zentralisierung von Versorgungsleistungen und eine funktionierende Einsatzführung. Die Berufsfeuerwehr kann auf ein unabhängiges eigenes Daten- und Fernmeldenetz und auf ein Netz von Feuerwachen mit Ersatzstromversorgung zurückgreifen.

Sie sind einer der Initiatoren des "Kölner Algorithmus", einem weiterentwickelten Verfahren zur Dimensionierung von Rettungs- und Sicherheitskräften. Was bedeutet das konkret?
Der Kölner Algorithmus ist als technische Richtlinie für die Sicherheit von Großveranstaltungen veröffentlicht (siehe vfdb 3-3). Er ist ein ingenieurwissenschaftlich fundiertes Planungsmittel für die Dimensionierung der medizinischen Gefahrenabwehr durch Sanitätswachdienst und Notfallrettung sowie für die Gefahrenbeurteilung der Veranstaltung und berücksichtigt die Raumstrukturierung im Gegensatz zu früheren Planungsansätzen. Der Kölner Algorithmus hat die Methode der Bedarfsplanung als Standard eingeführt – wie seit Jahren für Feuerwehr- und Rettungsdienst bundesweit etabliert – und soweit vereinfacht, dass der Anwender keine schwierige Wahrscheinlichkeitsmathematik nutzen muss. Der Algorithmus in Verbindung mit der technischen Richtlinie gibt sowohl bedarfsgenaue Vorhersagen als auch Ansätze für Veranstaltungsänderungen für eine höhere Sicherheit.

Chemiestandort, Hochwassergefährdung, Großveranstaltungen und Verkehrsknotenpunkt – Köln hat einige Gefährdungspotenziale. Das hört sich nach umfangreichen Planungen für sehr komplexe Großeinsätze an?
Umfangreich ja, aber im Baukasten-Prinzip handhabbar. Die Gefährdungspotenziale schlagen sich bereits im Alltag von Feuerwehr und Rettungsdienst Köln nieder und schaffen Erfahrungen und Sachkenntnis, die auf Großeinsätze übertragen werden. Sichere eigene Infrastruktur und Führungsfähigkeit sind zwei weitere Bausteine, die für mehrere Großeinsätze genutzt werden können. Köln hat schmerzhafte Erfahrungen machen müssen, vor allem mit Hochwasser und dem Einsturz des historischen Stadtarchivs, aber auch gelernt und ist sich seiner Verantwortung für das Gefährdungspotenzial bewusst. Daher profitieren wir am meisten von der mehrjährigen Planungsarbeit unserer stadtweiten und ämterübergreifenden Projektgruppen, deren Ergebnisse nun wie Zahnräder mehr und mehr ineinander greifen.

Infos zur Messe
Die PMRExpo öffnet bereits zum 13. Mal vom 26. bis 28. November 2013 ihre Pforten in Köln. Sie ist eine der wichtigsten und größten internationalen Veranstaltungen für professionellen Mobilfunk und Leitstellen. Die Fachmesse, zentraler Veranstaltungsteil der PMRExpo, wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleitet: Kolloquium, Leitstellenkongress, Applications Forum und erstmalig das internationale BOS Forum. Ideeller Träger der PMRExpo ist der Bundesverband Professioneller Mobilfunk e.V. (PMeV). Veranstalter ist die EW Medien und Kongresse GmbH aus Frankfurt am Main. Details zu Öffnungszeiten, Anreise, Eintrittspreisen und Veranstaltungsprogramm finden Sie unter: http://www.prmexpo.de/

Quelle: http://www.fireworld.at/cms/story.php?id=47721


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http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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