Nordwestmecklenburg: Digitalfunk Fortschritt bei Feuerwehren bleibt aus

Fortschritt bei Feuerwehren bleibt aus

Der Einstieg der Feuerwehren in das digitale Funkzeitalter scheint sich in Nordwestmecklenburg weiterhin zu verzögern. So wurden die Pläne inzwischen verworfen, Feuerwehrfahrzeuge bis Ende 2013 mit digitaler Funktechnik aufzurüsten - obwohl das Geld dafür seit Jahren von den Kommunen bereitgestellt wird.



Ein Grund für die Verzögerung sei, dass die technische Anbindung an die Leitstelle noch nicht komplett vollzogen sei, sagt der Rehnaer Amtswehrführer Henry Wanzenberg. "Erst wenn die Anbindung steht, können die digitalen Geräte auch in die Fahrzeuge eingebaut werden", so Wanzenberg weiter. Brandschützer versprechen sich von der Digitaltechnik einen abhör sicheren Funkverkehr mit besserer Sprachqualität. Die Einbaukosten werden auf rund 1000 Euro je Fahrzeug geschätzt, sagt der stellvertretende Gadebuscher Amtswehrführer Andreas Hartmann.

Dass es zu Verzögerungen kommt, hängt offenbar mit der Suche nach einem qualitativ geeigneten System zusammen. Denn eins soll in der Leitstelle vermieden werden: Investitionen in mindestens sechsstelliger Höhe in ein System, das den Anforderungen mög licherweise nicht standhält und zu einer Verschlechterung führen könnte. "Wir wollen ein sicheres und modernes System haben. Noch sind wir in einer Testphase", sagt Hans-Dieter Frey, Leiter Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Nordwestmecklenburg. Frey macht auch klar, dass trotz der Verzögerung niemand Angst haben müsse, dass eine Alarmierung nicht funktioniere. Hier greife bereits seit Monaten ein funktionierendes digitales Alarmierungssystem für die Feuerwehren.

Auf analoger Basis wird in Nordwestmecklenburg vorerst weiter zwischen Feuerwehren und Leitstelle gefunkt. Wann hier der Komplettumstieg in den digitalen Funkverkehr erfolgt, ist derzeit offen. Klar ist nur: Seit dem G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm wird in MV über die Einführung des Digitalfunks auch für Feuerwehren geredet. "Dass es klappt, glaube ich inzwischen erst, wenn ich die digitale Funktechnik eingebaut im Löschfahrzeug sehe", meint ein Brandschützer aus Nordwestmecklenburg.