Nordrhein-Westfalen Solingen: FW-Leitstelle wegen Digitalfunk noch teurer

Nordrhein-Westfalen Solingen: Feuerwehr-Leitstelle wegen Digitalfunk noch teurer.



INVESTITION Software für neues Leitsystem kostet alleine die Stadt Solingen 150 000 Euro. Sie soll aber langfristig sparen helfen. Die erst 2007 in Betrieb genommene gemeinsame Feuerwehr-Leitstelle der Städte Wuppertal und Solingen erhält ein völlig neues Leitstellen-System. Dies kündigte gestern die Stadt Solingen an. Rund 390000 Euro wird dies die beiden Städte kosten. Nach dem Trägerschlüssel für die Leitstelle muss die Stadt Solingen 38,7 Prozent der Gesamtkosten tragen. Das wären rund 150000 Euro.

„Die Summe ist in den Haushaltsentwürfen der beiden kommenden Jahre mit 96000 Euro in 2014 und 54000 Euro in 2015 bereits eingestellt“, erläuterte gestern Stadtsprecher Lutz Peters.

„Die Investition in ein neues Leitstellensystem ist dringend notwendig, weil mit der geplanten Umstellung auf Digitalfunk die alte Software der gemeinsamen Leitstelle mit der neuen nicht mehr kompatibel ist“, begründet Dr. Otmar Müller. Er ist der stellvertretende Leiter der Solinger Berufsfeuerwehr.

Leitstelle bald angeschlossen am
Großrechner der Stadt Wuppertal

Das derzeitige Leitsystem, das noch bei der Einweihung vor sechs Jahren als „bahnbrechend modern und ausbaufähig“ gepriesen wurde, lasse sich nicht aufrüsten.

„Zusätzlich ergaben Berechnungen eine verbesserte Wirtschaftlichkeit bei Anschaffung eines neuen Systems, das dann nicht mehr wie bisher in der Leitstelle selbst, sondern zukünftig beim Rechenzentrum der Stadt Wuppertal angesiedelt sein wird“, führt Dr. Müller aus.

Konkrete Zahlen mochte er jedoch gestern nicht nennen. Jedoch entfalle eine alle fünf Jahre notwendige, immer teurer werdende Neuanschaffung der Rechner (Hardware) in den Räumen der Leitstelle, rechnet er gegen. Pluspunkte brächten außerdem die Nutzung der zentralen Verwaltung des Wuppertaler Rechenzentrums, die moderne Infrastruktur mit größtmöglicher Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Zudem gebe es im Wuppertaler Rechenzentrum rund um die Uhr einen technischen Bereitschaftsdienst. Auch könnten die vorhandenen Serversysteme des Großrechners im Wuppertaler Rechenzentrum genutzt werden. Diese seien, so Dr. Müller, speziell gegen Ausfälle geschützt.

Das Leitsystem muss europaweit ausgeschrieben werden, da die Grenze für nationale Ausschreibungen weit überschritten wird. Die Auftragsvergabe ist für Juni 2014 vorgesehen. Während der Umrüstung soll der Leitstellenbetrieb parallel mit neuem und altem System erfolgen. Ende 2015 sollen Digitalfunk und neues Leitsystem funktionieren.

Quelle: http://www.solinger-tageblatt.de/Home/So...97264d7689d7-ds