NW: Digitalfunk im Kreis Minden-Lübbecke auf dem Vormarsch

Digitalfunk im Kreis Minden-Lübbecke auf dem Vormarsch



OWL-weiter Belastungstest mit 1500 Funkgeräten und mehr als 1800 Einsatzkräften / Funknetz in der Aufbauphase

Minden/Lübbecke (mt/ani). Sicherer, besser, vielfältiger einsetzbar: Der Digitalfunk löst in Kürze die analoge Funktechnik ab. Das gilt für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie zum Beispiel Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen und den Rettungsdienst.

Kürzlich gab es in ganz Ostwestfalen-Lippe einen umfangreichen Belastungstest mit 1500 Funkgeräten und über 1800 Einsatzkräften. Im Kreis Minden-Lübbecke waren über 800 Einsatzkräfte mit 470 Funkgeräten an der Übung beteiligt. Aus diesem Anlass informierte sich Landrat Dr. Ralf Niermann gemeinsam mit Michael Kirchhoff, dem Leiter der Arbeitsgruppe Rettungswesen beim Kreis Minden-Lübbecke, über die aktuelle Arbeit in der sogenannten Vorhaltenden Stelle, die der Kreis Minden-Lübbecke wie alle Kreise in NRW zur Einführung des Digitalfunks eingerichtet hat.

Da sich das Funknetz noch in der Aufbauphase befindet, sind aufgedeckte Lücken durchaus gewünschte Ergebnisse. Das Fazit der OWL-weiten Übung ist nach ersten Auswertungen positiv. "Das digitale Funknetz hat der hohen Belastung gut standgehalten und kleine Lücken wurden ebenfalls gefunden, " sagt Volker Niemeier, Leiter der Vorhaltenden Stelle. Die Ergebnisse des Probebetriebes für den Kreis Minden-Lübbecke werden in der Vorhaltenden Stelle Digitalfunk des Kreises gesammelt und zu einem Bericht für das Land NRW zusammengefasst. Das Land wird dann zusammen mit der zuständigen Stelle des Bundes prüfen, in welcher Form bestehende Lücken in der Funkversorgung geschlossen werden können.

"Gedacht ist diese Stelle als Service für alle Fragen rund um das eigentliche digitale Funkgerät", erklärt Volker Niemeier. Hier werden unter anderem kreisweit abgestimmte Programmierungen für die Funkgeräte erstellt und weiterentwickelt. "Damit stellen wir sicher, dass die Einsatzkräfte unterschiedlicher Fachdienste und über Gemeindegrenzen hinaus reibungslos zusammenarbeiten können", sagt Michael Kirchhoff. Die Vorhaltenden Stellen der Kreise in NRW sind zuständig für Feuerwehren und Rettungsdienste, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe, den Malteser-Hilfsdienst und die DLRG. Für Polizei und THW bestehen gesonderte Regeln.

Der Kreis Minden-Lübbecke arbeitet hier eng mit der Stadt Minden zusammen. Er hat seine Vorhaltende Stelle mit zwei ausgebildeten Funkexperten bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Minden angesiedelt. "Aus unserer Sicht ist es sehr sinnvoll, die Vorhaltende Stelle in der Nähe von Kreisleitstelle, den Funkexperten der Berufsfeuerwehr sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einsatzdienst einzurichten", so Landrat Dr. Ralf Niermann.

Zahl der Funkgeräte wird deutlich steigen

Heino Nordmeyer, Leiter der Feuerwehr Minden, ergänzt: "So kann die neue digitale Technik im täglichen Einsatz an den Anforderungen der Praxis ausgerichtet werden." Aktuell werden etwa 900 digitale Funkgeräte betreut, diese Zahl wird in den nächsten Monaten und Jahren aber noch deutlich steigen.

Das Digitalfunknetz befindet sich bundesweit in der Aufbauphase. Ziel ist eine regionale Abdeckung von 98 Prozent. Ein wichtiger Meilenstein innerhalb dieser Phase ist der erweiterte Probebetrieb. Die künftigen Nutzer (Feuerwehr, Hilfsorganisationen, DLRG, THW und auch die Polizei) testen seit November 2013 bereits täglich das digitale Netz. Heino Nordmeyer erklärt, dass bei Übungen und im täglichen Einsatzbetrieb die beiden Systeme parallel laufen.

Quelle: http://www.mt-online.de/lokales/minden/1..._Vormarsch.html