Bayern: Marktredwitz Marktredwitzer Feuerwehrleute funken digital

15.07.2015 20:15 Uhr 05/29 Bayern: Marktredwitz



Marktredwitzer Feuerwehrleute funken digital

Beim Altstadtfest sind die neuen Handsprechgeräte erstmals im Einsatz, aber nur probeweise. Bis zum richtigen Betrieb dauert es noch ein paar Monate.

Marktredwitz - Seit wenigen Tagen können die Marktredwitzer Feuerwehrleute digital funken, und zwar mit ihren eigenen Geräten: Und damit sind sie die Ersten im Landkreis Wunsiedel, die die neue Technik nutzen können - wenn auch nur probeweise. Im nächsten Jahr sollen dann alle Feuerwehren im Freistaat mit Digitalfunk zu Einsätzen fahren.

Dass die Freiwillige Feuerwehr Marktredwitz schon jetzt in den Genuss ihrer neuen Handsprechfunkgeräte gekommen ist, hängt mit dem Altstadtfest zusammen. Denn beim Marktredwitzer Top-Event im vergangenen Jahr waren die Wehrleute mit digitalen Testgeräten ausgestattet, wie Stadtbrandinspektor Harald Fleck sagt. Deswegen sei man auch heuer bestrebt gewesen, digital zu funken. Und es hat geklappt. "Das Landratsamt Wunsiedel ist uns da entgegengekommen", sagt Fleck. Michael Plietsch von der Taktisch-technischen Betriebsstelle beim Landratsamt überreichte während des Gartenfests an Fleck die ersten registrierten und mit Sicherheitskarte ausgestatteten Handsprechfunkgeräte. Mittlerweile konnten die Marktredwitzer Wehr und die Ortsteil-Wehren schon 60 von 70 dieser Geräte in Empfang nehmen.

Mit den neuen digitalen Funkgeräten in der Hand werden während des Altstadtfests am Samstag aber nicht nur Marktredwitzer Feuerwehrleute im Einsatz sein, sondern alle, die in das Sicherheitskonzept für das Fest eingebunden sind - also auch Mitarbeiter der Marktredwitzer Stadtverwaltung, des Bauhofs und des Sicherheitsdienstes. Ein echter Härtetest also für die neue Technik, die laut Fleck erst im kommenden Jahr offiziell in Betrieb genommen wird.

Startklar wären die Marktredwitzer Feuerwehr und die Stadtteilwehren schon. Denn die neuen digitalen Fahrzeug-Funkgeräte sind bereits in die Autos eingebaut - 20 Stück insgesamt. Die Wehren haben derzeit die Möglichkeit, damit von Gerät zu Gerät zu funken, aber nicht im Netz. "Für Ausbildungszwecke ist das schon mal gut", sagt Fleck. Im Einsatz werde aber noch analog mit den alten Geräten kommuniziert, die sich noch an Bord der Fahrzeuge befinden. Gekostet haben die digitalen Funkgeräte 72 000 Euro, wobei es vom Freistaat eine Förderung in Höhe von 52 000 Euro gab. Die restlichen 20 000 Euro und auch die 36 000 Euro für den Einbau der Geräte muss die Stadt Marktredwitz tragen.

Geplant ist laut Fleck, dass die Marktredwitzer Wehren ab März 2016 mit ihren digitalen Geräten in den erweiterten Probebetrieb einsteigen. Da gehe es dann unter anderem darum, im Netz Nachjustierungen vorzunehmen. Voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres werde man dann mit Digitalfunk einsatzbereit sein.

Von der technischen Qualität der Geräte ist Fleck jedenfalls begeistert. "Die Sprachqualität ist sehr gut, der Klang glasklar." Störende Geräusche würden rausgefiltert. Auch in Gebäuden würden die digitalen Geräte besser funktionieren als die alten. Der Digitalfunk biete zudem mehr Möglichkeiten im Einsatz. So sei es möglich, einzelne Funkgruppen zu bilden, was die Kommunikation besonders bei größeren Einsätzen erleichtere. "Auch eine bessere Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Hilfsorganisationen ist so möglich", sagt der Brandinspektor.

Quelle: http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelg...art2442,4212450