Niedersachsen: Geeste Digitalfunk für die Einsatzleitwagen in Geeste

29.07.2015 19:48 Uhr 06/31 Niedersachsen: Geeste



Digitalfunk für die Einsatzleitwagen in Geeste

Geeste - Kaum wiederzuerkennen ist der Innenraum des Einsatzleitwagens (ELW 1) der Freiwilligen Feuerwehr Osterbrock nach der Umrüstung auf Digitaltechnik. Bürgermeister Helmut Höke und der stellvertretende Bürgermeister Josef Steinkamp informierten sich über Art und Umfang der Arbeiten bei der Ortsfeuerwehr der Gemeinde Geeste. Auf gleiche Art wird auch der ELW der Feuerwehr Groß Hesepe umgebaut.
Als das Fahrzeug 2005 ausgerüstet und an die Feuerwehr Osterbrock übegeben wurde, herrschte noch analoge Technik vor. Funkgeräte und die Mobilfunktelefonanlage mit Faxgerät entsprachen diesem Standard. Der Einsatzleitung stand ein Notebook mit Kartensoftware, Gefahrgutsoftware mit Unterlagen über örtliche Firmen und ihre Gefahrenpotenziale sowie ein Multifunktionsdrucker zur Verfügung.
Die Notwendigkeit, auf Digitalkommunikation umzustellen , führte zu Überlegungen, das Fahrzeug auf der Basis der jüngsten Einsatzerfahrung fast komplett umzugestalten, erzählte Ortsbrandmeister Burkhard Kalmer. Aus Sicht der Gemeinde lohnt sich ein solcher Umbau, denn mit einem Alter von zehn Jahren habe der ELW erst die Hälfte der veranschlagten Lebensdauer hinter sich, begründet Bürgermeister Helmut Höke die Entscheidung. Leichter gefallen ist der Beschluss, weil die Firma GdF Suez E & P Deutschland das Vorhaben mit einer großzügigen Spende unterstützte. Bei der Firma BOS-Mobile-Systeme in Haren wurde der Wagen umgebaut.
Die Neuerungen zeigen sich für die Besatzung schon bei der Fahrt zum Einsatzort. Ein Navigationssystem speziell für Einsatzfahrzeuge hilft dem Fahrer bei der Orientierung. Der Beifahrersitz kann geschwenkt werden, sodass er am Brand- oder Unfallort zum Arbeitsplatz des Protokollführers am erweiterten Arbeitstisch wird. Der Funker verfügt jetzt über Digitalgeräte und weiterhin über ein analoges Funkgeräte, um mit noch nicht umgerüsteten Stellen in Kontakt treten zu können. Ein großes Display gibt der Besatzung und dem Einsatzleiter ein aktuelles Lagebild. Über eine Datenleitung sind Gefahrgutinformationen und Brandschutzpläne abrufbar.
Viel Wert wird auf die Sicherheit für die Feuerwehrleute gelegt. Der Monitor und die Geräte sind unfallsicher eingebaut. Für die Installierung des Navigationssystems und der Funkanlage wurden deshalb das Armaturenbrett umgebaut. Die meiste Technik verbirgt sich in einem Schrank hinter dem Fahrersitz. Dennoch sind sie bei Bedarf leicht austauschbar, versichert Günter Keiser, Digitalfunkbeauftragter bei den Feuerwehren der Gemeinde Geeste. Die Innenraumbeleuchtung in LED-Technik ist während der Fahrt abblendbar.
Die Digitaltechnik erlaubt im Sprechfunkverkehr eine bessere Verständigung, weil Nebengeräusche ausgeblendet werden können. „Dann können wir im ELW den Einsatzleiter verstehen, auch wenn er neben einer Pumpe steht“, sagt Keiser. Vorteil ist, dass mehr Kanäle zur Kommunikation zur Verfügung stehen. Denn aktuelle Daten sind wichtig beim Umgang mit Gefahrstoffen, was im Interesse der Bevölkerung und der Einsatzkräfte ist, aber auch dem Umweltschutz dient. Und die Kenntnis der aktuellen Brandschutzpläne macht im Notfall ein gezieltes und damit wirkungsvolles Vorgehen möglich. Damit erfüllen die beiden Wehren der Gemeinde alle Anforderungen an eine moderne Stützpunktfeuerwehr, meint Keiser.
Bürgermeister Höke ist froh, dass das ELW nun tauglich für die aktuellen Einsatzanforderungen ist. „Es ist gut, wenn ein Fahrzeug von solch zentraler Bedeutung auf dem neuesten Stand ist.“ Er bedankte sich bei Günter Keiser, der seine berufliche Erfahrung in die ehrenamtliche Arbeit für die Feuerwehren einbringt.
Quelle: http://www.noz.de/…/digitalfunk-fur-die-einsatzleitwagen-in…