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Bayern: Kelheim Retter müssen neu sprechen lernen

Bayern: Kelheim Retter müssen neu sprechen lernen

#1 von Detlef Wipperfürth , 07.12.2015 19:35

07.12.2015 20:20 Uhr 06/50 Bayern: Kelheim



Retter müssen neu sprechen lernen

Das digitale Funknetz steht – größtenteils. Jetzt müssen Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei und Co. ihre Mitglieder schulen.

Kelheim.Zufriedenes Grinsen im Besprechungszimmer von Kreisbrandrat Nikolaus Höfler am Montagmorgen. Am Samstag haben rund 300 Teilnehmer von BRK, THW, Polizei und vor allem von 46 Feuerwehren aus allen 24 Gemeinden im Landkreis einen großen Elchtest für das neue digitale Funknetz gefahren. „Und alles ist toll gelaufen“, sagte Höfler. Das Netz hat gehalten und die Erwartungen erneut übertroffen.

Der Elchtest – eigentlich ein Massentest – und der Wassertest am Samstag vor drei Wochen gehören zu einer Serie von insgesamt 35 Tests, die die künftigen Digital-Funk-Nutzer im Regierungsbezirk absolvieren müssen. Am Samstag ging es darum das Netz an seine Grenzen zu bringen. Sternförmig bewegten sich die Fahrzeuge auf Abensberg zu und funkten.

Tödliche Unterbrechungen

Handy-Nutzer kennen das: Plötzlich tönt aus dem Radio-Lautsprecher beim Autofahren ein gallopp-artiges Geräusch. Die Störung entsteht, wenn sich das Telefon via GSM-Netz beim nächsten Funkmast anmeldet. „Genau darum ging es bei unserem Test am Samstag“, sagt Max Neubauer. Der Feuerwehrmann aus Bad Abbach ist seit diesem Jahr hauptamtlicher Mitarbeiter der neuen Taktisch-Technischen Betriebsstelle (TTB) des Landkreises Kelheim. Zusammen mit den Kollegen der TTBs Stadt und Landkreis Landshut, Landkreis Dingolfing-Landau und Integrierte Leitstelle Landshut ist er unter anderem zuständig für den Support und dient als Ansprechpartner für die Nutzer in allen Fragen rund um den Digital-Funk. „Wir wollten beim Test am Samstag wissen, wie sich die Geräte verhalten, wenn sie in großer Zahl von einem Funkmast zum nächsten wechseln.“

Ergebnis: Nichts.

„Man hört nichts. Übertragungen werden nicht unterbrochen, der Sender ist klar zu verstehen – besser kann’s nicht laufen.“

Das ist auch wichtig. Wenn Einsatzkräfte auf Anfahrt zu einer Einsatzstelle sind, und es mitten im Funkspruch der Leitstelle eine Unterbrechung gibt – wichtige Informationen könnten den Einsatzleitern entgehen. Aber diese Gefahr scheint gebannt.

Mit dem Test vom Samstag ist die Arbeit im Landkreis auf dem Weg zum Digitalfunk nicht abgeschlossen.
Funker drücken die Schulbänke

Jetzt geht es darum, zu schulen, was das Zeug hält, damit Feuerwehr, BRK, Polizei und Co. fit sind, wenn dann eines Tages auch die Alarmierung durch die Integrierten Leitstellen flächendeckend digital erfolgen. „Aber wann das so weit ist, können wir heute noch nicht sagen. Das wäre ein Schuss ins Blaue“, sagt Höfler.

Bei der Feuerwehr erfolgt die Digital-Funkausbildung in verschiedenen Stufen – den unterschiedlichen Anforderungen der Feuerwehrleute, Truppführer, Kommandanten und der gehobenen Dienstgrade entsprechend. Nach einem computergestützten Lernmodul auf www.baylern.de rund um das Thema Digitalfunk geht die Ausbildung bei den Mannschaftsdienstgraden je nach dem los, ob der Feuerwehrler Ahnung aus Analog-Funkzeiten hat oder ob er ein absoluter Neuling ist. Und: Der Schulungsbedarf ist groß. Denn nicht nur muss jeder bisherige Funker umgeschult werden. Die Tragkraftspritzenanhänger kleinerer Ortswehren hatten bislang zum Beispiel gar keine Funkgeräte an Bord. Das wird jetzt anders. Einer Schätzung von Michael Leitner – Kelheims zuständigen Kreisbrandmeister Digitalfunk – zufolge, wird es in der ersten Jahreshälfte 2016 rund 30 zusätzliche Sprechfunker-Lehrgänge mit rund 750 Teilnehmern im Landkreis geben.

Das Ziel ist natürlich, dass künftig jeder Feuerwehrler auch Sprechfunker ist“, sagte Höfler.

Wolfgang Weiß ist Kreisbrandmeister und zuständig für die Bereiche Jugend und Funk. Er hat die beiden Großtests im Landkreis koordiniert. Im Interview erklärt er die Hintergründe.

Die Akzeptanz wächst weiter

Herr Weiß, worum ging es bei den Tests der vergangenen drei Wochen?

Wolfgang Weiß: „Bis 12. Dezember sind auf dem Netzabschnitt Niederbayern 35 verschiedene Tests von der Projektgruppe Digi-Net des Bayerischen Innenministeriums vorgeschrieben. Aufgrund unserer topografischen Gegebenheiten – Donaudurchbruch, zerklüftetes Gelände, bergaubergab – haben wir uns um den Wassertest vor drei Wochen bemüht und um diesen Massentest vom Wochenende.“

Kelheim jedenfalls ist voll im Zeitplan. Das sei auch und vor allem ein Verdienst der landkreisinternen Projektgruppe unter der Leitung von KBM Michael Leitner, sagte Höfler. Aber auch am zusätzlichen Zeitaufwand, den die 28 Multiplikatoren auf sich nehmen. „Bis Weihnachten wird jeder von denen 100 Stunden zusätzlich gemacht haben.“ Die Anschaffung und der Einbau in die Fahrzeuge der neuen Geräte laufen auf vollen Touren, die Multiplikatoren sind fit und tragen die Informationen in den nächsten Wochen und Monaten in die Feuerwachen. „Wir sind im vergleich zu anderen Landkreisen vorne dran. Das kann nur gut sein. Weil wir so mehr individuelle Zeit zum trainieren mit der Materie haben.“

Einen Bericht zum Test vor drei Wochen mit Video und Fotos finden Sie hier.

Quelle:

http://www.mittelbayerische.de/…/retter-muessen-neu-spreche…

http://www.mittelbayerische.de/fotos/bil...icle.id=1316220

http://www.mittelbayerische.de/region/ke...art1310437.html


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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