17.05.2016 Nordrhein-Westfalen: Mettmann Feuerwehren verschlüsselt und abhörsicher - Auf Digitalfunk umgestiegen
Im Kreis Mettmann nutzen Feuerwehren und Hilfsorganisationen ab sofort Digitalfunk. Landrat Thomas Hendele gab jetzt den offiziellen Startschuss für den operativen Betrieb.
Kreis Mettmann -
Einige vom Land ausgewählte Leitstellen – darunter die des Kreises Mettmann – werden als erste an das Digitalfunknetz des Landes angebunden.
„Das schafft den Feuerwehren und Hilfsorganisationen technische Möglichkeiten, die bisher per Funk nicht zur Verfügung standen“, erklärt Hendele.
Die Kommunikation erfolgt im digitalen Netz nun verschlüsselt und abhörsicher. Standen bislang nur zwei Funkkanäle zur Verfügung, sorgt nunmehr die Verfügbarkeit mehrerer Gesprächsgruppen für eine bessere Verteilung der Gespräche und somit eine Entlastung des Funkverkehrs.
Das ist insbesondere bei Einsatzlagen wie Unwettern von großem Vorteil, wenn die Einsatzkräfte großflächig tätig sind und der Kommunikationsbedarf groß ist. Zudem steht jetzt jeder Feuerwehr eine eigene Gesprächsgruppe zur Verfügung, die sie für ihre Zwecke nutzen kann.
Darüber hinaus sind künftig auch Einzelgespräche zwischen den Funkgeräten möglich. Versorgte das kreiseigene analoge Funknetz bisher den örtlichen Bereich und die Gebiete im Umfeld, so sind im Digitalfunknetz sogar deutschlandweite Funkgespräche möglich.
Über die auch als „Digitalfunkstecker“ bezeichnete Technik, die diesen Namen über ihren Netzwerkanschluss erhalten hat, verfügen im Bereich der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr zunächst nur die Pilotleitstellen.
Die Kreisleitstelle mit Sitz an der Laubacher Straße in Mettmann kann den digitalen Funk somit nun mit zusätzlichen Funktionalitäten nutzen. Ein Großteil der Hardware wird andernorts vom Land vorgehalten, aus Mettmann hat die Leitstelle hierauf Zugriff.
Durch den „Digitalfunkstecker“ hat die Leitstelle künftig beispielsweise die Möglichkeit, die Funkgeräte von Fahrzeugen automatisiert in Funkgruppen zusammenzuschalten. „Das kann etwa bei Einsätzen mehrerer Organisationen oder Fahrzeuge sinnvoll sein, wobei die Einsatzkräfte sich voll auf ihre anstehende Aufgabe und die Fahrt zur Einsatzstelle konzentrieren können – sie müssen nicht auch noch Einstellungen am Funkgerät vornehmen“, erläutert der stellvertretende Kreisbrandmeister Mirko Braunheim.
Die Leitstelle ist zudem künftig in der Lage, den Standort von Einsatzkräften über das satellitengestützte GPS-System abzurufen. Da die Funkgeräte über eine Notruffunktion und einem GPS-Modul verfügen, ist auch hier eine schnelle Übermittlung der Standortdaten an die Leitstelle möglich.
Das digitale Netz wurde in den vergangenen Monaten von den Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Kreis Mettmann bereits im Rahmen eines Probebetriebs genutzt.
Der Bund hat das Digitalfunknetz in den vergangenen Jahren aufgebaut und stellt dieses den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zur Nutzung zur Verfügung. Die aus den 1970er Jahren stammende analoge Funktechnik soll damit in absehbarer Zeit abgelöst werden. Das hierzu bestehende Netz wird für Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Kreis Mettmann aber vorerst als Rückfallebene aufrecht erhalten.
Für den Digitalfunk ist die Kreisleitstelle technisch ertüchtigt worden. Für den Anschluss an das Digitalfunknetz zur Nutzung der neuen Funktionalitäten hat der Kreis Mettmann 277.000 Euro investiert.
Quelle: http://www.supertipp online.de/…/det…/anzeigen/auf-digitalfunk-umgestiegen-10113/