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Bonn: Waerder - "Die Vergabe der 450 MHz-Frequenz an die Versorgungswirtschaft ist alternativlos"

Bonn: Waerder - "Die Vergabe der 450 MHz-Frequenz an die Versorgungswirtschaft ist alternativlos"

#1 von Detlef Wipperfürth , 14.02.2020 02:44

Bonn: Waerder - "Die Vergabe der 450 MHz-Frequenz an die Versorgungswirtschaft ist alternativlos"

Die Bundesnetzagentur hat kürzlich das Bedarfsermittlungsverfahren zur Vergabe der 450 MHz-Frequenz eingeleitet. Diese steht aber unter dem Vorbehalt einer politischen Vergabe an die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS). Die Energiebranche beansprucht die Nutzungsrechte exklusiv für sich.

Ein Gastkommentar von Theo Waerder, Vorstandsvorsitzender Versorger-Allianz 450 e.V.

Die Politik hat der Versorgungswirtschaft mit der Energiewende eine hohe Last aufgebürdet. So wird eine über viele Jahrzehnte stabile Energieversorgung mit neuen volatilen Energieträgern vollkommen verändert und umgestaltet. Zwar sind die Zeitpunkte für den Ausstieg aus Kernkraft, Steinkohle und Braunkohle schon fixiert, aber notwendige Voraussetzungen wie Stromtrassen, Sektorenkopplung usw. nicht oder nur rudimentär geschaffen. Hinzu kommen für die Branche weitere Anforderungen und Herausforderungen wie Klimawandel, E-Mobilität, Trockenheit und Wassermangel, Greengas-Mobilität oder ein Smart-Meter-Rollout mit all seinen Problemen (Submetering usw.).

So stellt sich die Frage, wie die sich verändernde Energiestruktur mit dezentraler Erzeugung in Klein- und Kleinsteinheiten, Witterungsabhängigkeit (Wind und Sonne) und wechselnden Lasten (Ladeinfrastruktur) etc. gelöst werden soll. Zwischenzeitlich gibt es viele gute und Erfolg versprechende Lösungsansätze und Ideen. Allen gemein ist aber der hohe Informations- und Steuerungsbedarf der Systeme.

Breitband und Glasfaser sind keine Lösung

Es ist erschreckend, dass einige politische Entscheider wohl immer noch glauben, dass dies über Breitband und Glasfaser zu bewerkstelligen ist. Diesen scheint nicht bewusst zu sein, dass der Energiekunde nicht mehr nur Consumer, sondern heute Prosumer ist, das heißt, er allein bestimmt wo eine EEG-Anlage oder ein Ladebedarf entsteht, deren Leistung die Versorgungsunternehmen aufnehmen müssen. Somit kann einzig und allein ein breitbandiges und LTE-fähiges Funksystem wie die 450 MHz-Frequenz mit ihren für die Branche sehr gut geeigneten physikalischen Eigenschaften diesen notwendigen Informationsaustausch sicherstellen.

Hiermit kann die Branche ein Kommunikationsnetz und den notwendigen Datenaustausch M2M (machine to machine) sicherstellen. Dies entspricht auch europäischen Regelungen und Lösungen. Jetzt eine falsche Entscheidung zu treffen, kann die Infrastruktur in unserem Land dauerhaft schwächen und in Krisenzeiten zu deren Ausfall führen.

Risiko eines Stromausfalls ist so hoch wie noch nie

Die Energie- und Wasserwirtschaft ist einer der wesentlichen Betreiber kritischer Infrastrukturen (Kritis) und somit elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge in unserer Gesellschaft. Auch sind in den letzten Jahren die Risiken von Cyber-Angriffen auch auf Kritis-Betreiber weiter gestiegen. Zwar wurden im IT-Sicherheitsgesetz (IT-Sicherheitskatalog) besondere Anforderungen, festgelegt (z.B. ISMS-Zertifizierung). Zusätzlichen Lösungsoptionen, um Risiken zu minimieren, wurden den Kritis-Betreibern aber bislang nicht eingeräumt. Dabei ist das Risiko eines großflächigen Stromausfalls im Nachkriegsdeutschland heute so hoch wie noch nie - und es wächst weiter an.

Nur ein unabhängiges Funknetz in einer separaten Organisation unter der Governance der Energie- und Wasserwirtschaft (d.h. Sprach und Datenkommunikation in einem separiertem 450 MHz-Funknetz) bietet eine echte zusätzliche Redundanz zum Sprach- und Datenkommunikationsnetz von öffentlichen (BDBOS) oder privaten Betreibern. Eine derartige Trennung ist sicherheitspolitisch notwendig und volkswirtschaftlich vertretbar. Wechselseitige Serviceangebote zwischen BDBOS und Energie- und Wasserwirtschaft erhöhen die Systemsicherheit sogar dann noch erheblich.

Die von der Bonn-Netz GmbH initiierte Versorger-Allianz 450 mit ihren rund 180 Unterstützern möchte dieses 450-MHz-Funknetz bundesweit und schwarzfallfest als Branchennetz aufbauen und betreiben. Produkte würden dann zu einheitlichen und diskriminierungsfreien Konditionen zu nutzen sein. Das Modell der Versorger-Allianz 450 basiert auf einem Modell aus der Branche und für die Branche. Das Modell ist frei von wirtschaftlichen Interessen privater Dritter und gründet auf einem kostenbasierten Ansatz unter Berücksichtigung regulatorischer Effekte der Assets. So werden wirtschaftliche Randbedingungen und optimale Gestaltung durch die Unternehmen garantiert.

Quelle: energate-messenger.de


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Detlef Wipperfürth
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