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Hessen - Mobilfunk muss warten

#1 von Detlef Wipperfürth , 27.10.2022 05:09

Hessen - Mobilfunk muss warten

Seit nahezu drei Jahren berichtet der Kreis-Anzeiger immer wieder über die hartnäckigen Bemühungen der Feuerwehr, eine Funkverbindung im Bereich Fauerbach/Ober-Lais zu bekommen. Jetzt ist dort endlich das Netz für den Digitalfunk der Rettungsdienste ausgebaut worden. Zivile Nutzer des Mobilfunknetzes warten dagegen weiterhin auf Verbindung.
Bemerkenswerte Unterschiede in den Lebensverhältnissen zeigen sich in der Region, insbesondere auch in der digitalen Infrastruktur. Während in den Ballungsräumen über immer schnellere mobile Datenverbindungen diskutiert wird, wäre mancher Bewohner der östlichen Wetterau und des Vogelsbergs schon froh, wenn er zumindest in den Ortschaften und entlang der Hauptverkehrswege mobil telefonieren könnte. Doch entgegen der vollmundigen Ankündigungen von Bund und Land gehören Funklöcher in der Region weiterhin zum Alltag.

»Orte, an denen es gar keinen Mobilfunkempfang gibt«, fänden »sich nur noch in dünn besiedelten Gebieten auf dem Land«, behauptete der damalige Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, im Januar 2021. Diese lägen »im Nordosten der Bundesrepublik, in der Eifel oder im Harz, teilweise auch in grenznahen Gebieten. Eine Mobilinfrastrukturgesellschaft sollte diese schließen.
Doch auch in Sichtweite des Ballungsraums Rhein-Main gibt es weiterhin große Funklöcher. Bereits 2016 war bei Messfahrten festgestellt worden, dass jenseits von Fauerbach bis nach Ober-Lais entlang der L 3185 der Digitalfunk (BOS-Funk) der Rettungsdienste nicht funktioniert. Der Ehrgeiz des Hessischen Innenministeriums, das Netz auszubauen, war jedoch anfangs nicht sehr groß, obwohl es in dem Bereich immer wieder zu schweren, teilweise auch tödlichen Unfällen kam. Stattdessen empfahl es der Feuerwehr, im Einsatz einen Melder auf der Bergkuppe aufzustellen, der Nachrichten von den Helfern in das BOS-Netz weiterleitet. Für die Rettungskräfte ist ein solches antiquiertes Verfahren inzwischen Vergangenheit. Stadtbrandinspektor (SBI) Benjamin Balser freut sich, dass nachdem im Wald östlich von Michelnau ein neuer Sendemast aufgestellt wurde, an der Landesstraße und den angrenzenden Waldgebieten eine optimale Funkversorgung besteht.

Auf diese müssen zivile Nutzer der Mobilfunknetze von Telekom und Vodafone jedoch weiterhin warten. »Wenn da keine Bevölkerung wohnt, ist das kein Funkloch«, stellt Volker Petendorf, bei der Vodafone-Pressestelle für den Netzausbau zuständig, zunächst überraschend fest. Er präzisiert, »wir haben einen Versorgungsauftrag ausschließlich für besiedelte Gebiete und Hauptverkehrswege wie Bundesautobahnen, Bundesstraßen und Bahnlinien.« In Nidda gebe es so für immerhin 98,6 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Versorgung mit 2G im Vodafone-Netz.
ERST MAL IST NICHTS GEPLANT

Wenig Hoffnung macht er jedoch, dass sich für den betroffenen Bereich an der L 3185 etwas ändert. »Ich habe da für die nächsten zwölf Monate keine Planung, dass da etwas gemacht wird.« Wegen der Tallage gebe es auch keine Möglichkeit, an den bestehenden sechs Standorten von Vodafone durch Anpassungen eine verbesserte Versorgung zu erreichen. Petendorf verweist auf Programme des Landes Hessen, über die die Stadt Fördermittel für einen Netzausbau beantragen könne.

Erste Arbeiten für diesen Netzausbau hat die Telekom bereits übernommen. »Wir kennen diese Stelle natürlich«, räumt George Mc Kinney von der Pressestelle des Mobilfunkanbieters ein. Sie sei bereits wiederholt auch wegen des Unfallschwerpunkts Thema gewesen. »Der nackte Mast steht«, berichtet er über den bisherigen Stand der Arbeiten.
Doch bis in dem Bereich eine Mobilfunkversorgung möglich ist, werden noch einige Monate vergehen. »Da muss noch Strom hin, da muss ein Datenkabel hin«, nennt Mc Kinney technische Voraussetzungen. Dazukommen Genehmigungsverfahren und schließlich die sogenannte Netzdefinition, für die es bei der Telekom nur vier oder fünf Termine im Jahr gebe. In diesem Verfahren wird unter anderem geklärt, wie sich die einzelnen Sendeanlagen gegenseitig beeinflussen.

»Wir gehen davon aus, dass es bis zum dritten Quartal 2023 dauert, bis der Mast funkt«, stellt Mc Kinney in Aussicht. »Wir hoffen, dass es schneller geht.« Hilfreich sei, dass in der Region ein großes Interesse an dem Netzausbau vorhanden sei. »Wenn es den gemeinsamen Willen gibt, dass der Mast senden darf, ist das gut.«

Quelle: Frankfurter Neue Post


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Detlef Wipperfürth
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