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Baden-Württemberg - Neukircher Feuerwehr funkt jetzt digital

Baden-Württemberg - Neukircher Feuerwehr funkt jetzt digital

#1 von Detlef Wipperfürth , 15.04.2023 04:00

Baden-Württemberg - Neukircher Feuerwehr funkt jetzt digital

Die meisten Feuerwehren in der Region haben inzwischen auf das neue digitale Funksystem umgestellt. Das bringt zahlreiche Vorteile mit sich.
Seit Jahren angekündigt, vielfach ausgebremst, inzwischen ist er da: Auch die Neukircher Feuerwehr nutzt nun Digital–Sprechfunk auf dem Vier–Meter–Band. In der Funkzentrale bleibt bis auf Weiteres jedoch auch der analoge Funk im Parallelbetrieb.

Der analoge Funk war als wenig abhörsicher bekannt — und schon seit 1996 dachte man darüber nach, ein Digitalfunk–Netz aufzubauen. Für die Fußball–WM 2006 hätte das eigentlich verfügbar sein sollen. Daraus wurde aus verschiedenen Gründen nichts. Auch danach kam der Digitalfunk nicht ins Laufen. Neukirchs Kommandant Josef Nuber erinnert sich: „Wir haben das über zehn Jahre immer wieder im Haushalt eingestellt gehabt.“ Die Beschaffung war schließlich auf den Haushalt 2021 geplant. Inzwischen war erschwerend hinzugekommen, dass die notwendigen Funk–Lehrgänge sich zunächst während Corona schwierig gestalteten. So hatte man in den Fahrzeugen zwar schon Digitalfunk eingebaut, aber die Kleingruppenschulung konnte erst ab Mai 2022 laufen.

Der Verantwortliche für den Digitalfunk ist in Neukirch Ronny Vogt, stellvertretender Kommandant und erster Digitalfunk–Multiplikator. Unterstützt wird er durch den zweiten Mann für Digitalfunk bei der Neukircher Wehr, Marko Schupp, ebenfalls Digitalfunkmultiplikator. Seit diesem Jahr sind nun alle Feuerwehrkameraden geschult. „Wir sind komplett umgestellt“, bestätigen Vogt und Schupp. Sprich: Vier Fahrzeuge plus der Leitstellenfunk laufen nun digital.

ANALOGFUNK BLEIBT VORERST WEITER IM PARALLELBETRIEB

Die Unterstützungs– und Nachbarschaftswehren seien ebenfalls weitgehend umgerüstet. Vorübergehend bleibe der bewährte Analogfunk als Notreserve im Parallelbetrieb, bis schließlich alle Wehren umgestellt haben. Wichtig sind den Digitalfunkern die feinen Unterschiede zwischen Kanal (alt) und Gruppen (neu und digital). So erreiche man tatsächlich diejenigen, die es angehe — und die Gruppen seien definiert.
Ein großer Vorteil sind die Möglichkeiten, Lokalgruppen und Betriebsgruppen zu definieren, auch ein Direkt–Modus sei möglich und eine weitere Umstellung auf Lokalgruppen. Multiplikator Vogt sagt: „Je größer die Schadenslagen, umso besser nutzbar ist das Digitalfunknetz.“ Für Neukirch hat man sich zunächst auf „Funklöchersuche“ begeben. Die hat ergeben: in Neukirch ist der Digitalfunk eindeutig reichweitenbesser als der Analogfunk. Hier bedankt sich die Feuerwehr bei der Polizei. Dank deren Pionierarbeit hatte man es als Nachfolger wesentlich leichter mit der Netzabdeckung.

UMFANGREICHE SCHULUNGEN SIND FÜR DAS NEUE SYSTEM NÖTIG

Einig sind sich die Digitalfunkspezialisten: „Es weint keiner dem Analog–System eine Träne nach.“ Das liege nicht zuletzt an einfacher Bedienbarkeit, die sich als ein weiterer Vorteil erwiesen habe. Marko Schupp drückt das so aus: „Ein paar Nummern eingeben — und schon steht die passende Verbindung.“ Immerhin fünf Unterrichtseinheiten sind Mindestvoraussetzung für das Digitalfunken. Diese sind künftig in der Grundausbildung enthalten. Dabei liegen Theorie und Praxis manchmal auseinander, denn der Handfunk ist wohl immer noch weitgehend analog.

Ende 2022 gab es dann den ersten Neukircher Einsatz für das neue digitale Funk–System. Nach den langen Verzögerungen und Wartephasen war die Beschaffung schließlich zügig voran gegangen. Das gelang letztlich in Absprache mit dem Gemeinderat und dem Kommunikationstechnik–Ausstatter aus Wangen. Allerdings ohne die Feuerwehr–Dienstvorschriften zur Informations– und Kommunikationstechnik im Einsatz zum Sprech– und Datenfunkverkehr geht nichts.
In der Anleitung sind auf rund 80 Seiten die wesentlichen Grundlagen beschrieben. Beherrscht werden muss aber nach wie vor das deutsche Inland–Funkalphabet, also Anton, Berta, Caesar…, einschließlich der Buchstabierwörter für Umlaute. Das bedeutet, zu buchstabieren ist für den Buchstaben Ä „Ärger“, für Ö „Ökonom“ und für Ü „Übermut“. Für Sch steht „Schule“ und für ß „Esszett“.

Quelle und Foto: Schwäbische


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Detlef Wipperfürth
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