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Testphase für digitalen Polizeifunk Düsseldorf

Testphase für digitalen Polizeifunk Düsseldorf

#1 von Detlef Wipperfürth , 10.01.2012 17:46

Testphase für digitalen Polizeifunk beginnt: Von analog auf digital - ein langer Weg

Im Großraum Düsseldorf und am Niederrhein testen Polizisten seit Montag (09.01.2012) digitale Funkgeräte im täglichen Einsatz. 2014 soll in NRW der Digitalfunk flächendeckend genutzt werden können. Die Einführung hatte sich immer wieder verzögert.

Eigentlich sollten Polizisten schon zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 digital funken. "Manchmal läuft es halt anders als erwartet", erklärt Ralf Jäger (SPD) am Montag (09.01.2012) im Polizeipräsidium Düsseldorf. Sieben Jahre später als geplant feiert der Innenminister "einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung des Digitalfunks in NRW".

Digitaler Polizeifunk: Nach vielen Pannen jetzt in der heißen Testphase 09.01.2012

In Düsseldorf, Mönchengladbach, Mettmann, Viersen sowie im Rhein-Kreis Neuss beginnt nun nämlich "der erweiterte Probebetrieb". Das digitale Funknetz soll sechs Monate lang seine Funktionsfähigkeit beweisen - der Analogfunk bleibt aber zunächst der "belastbare Einsatzdienst". Für den Aufbau des Digitalfunks hat das Land rund 513 Millionen Euro bereitgestellt - 40.000 NRW-Polizisten und mehr als 120.000 Mitarbeiter von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen werden nun mit digitalen Funkgeräten ausgestattet. Der Großraum Köln soll dann als Nächstes - voraussichtlich im März - in die Testphase gehen. Aachen schaffte den Sprung in die digitale Neuzeit mit einem Pilotprojekt bereits 2001. Bis 2003 wurde dort getestet, seitdem funken die Aachener Polizisten schon digital.

Analog statt digital - Einführung immer wieder verzögert

Polizistin Polizist hält ein Digitalfunkgerät

Abstimmungsunstimmigkeiten zwischen den Bundesländern, zu hohe Kosten, keine ausgereifte Technik, langwierige Ausschreibe- und Auswahlverfahren - die Umstellung von analog auf digital verläuft holprig. Eigentlich für 2006 geplant, soll nun 2014 der Digitalfunk Polizei, Feuerwehren, Zoll und Rettungsdiensten deutschlandweit und flächendeckend zur Verfügung stehen. Das werde auch langsam Zeit, so Martin Lotz von der Projektleitung Digitalfunk in NRW. Denn neben der bessern und abhörsicheren Digitalfunkverbindung werden "die Ersatzteile für die veralterte Technik immer teurer".

Die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) regelt die Einheitlichkeit des Netzes in Deutschland. Die kleinen Stadtstaaten sind naturgemäß gut in der Zeit, beim Ausbau in bevölkerungsreichen, großen Ländern liegen NRW und Mecklenburg-Vorpommern vorn.

Jäger: abhörsicher, kleiner, leichter - besser

Innenminister Ralf Jäger

Die neue Technik sieht auf dem ersten Blick alt aus - kleines Display, große Antenne, ein wenig wie ein 90er Jahre Handy kommt das Funkgerät rüber. Abhörsicher, dazu eine höhere Sprach- und Funkqualität, zählt NRW-Innenminister Jäger die Vorteile des Digitalfunks auf. Zudem seien die neuen Funkgeräte kleiner, leichter und böten neben der Gruppenkommunikation zusätzliche Funktionen wie Einzelruf und die Möglichkeit, zu telefonieren und kurze Textnachrichten zu versenden.
Fahndungsfotos verschicken klappt nicht

Fahndungsfotos verschicken oder größere Dateien übertragen, klappt hingegen nicht mit der neuen Technik. Mehr als in eine SMS passt, kann über das Netz nicht übermittelt werden. Das kritisiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP): "Wenn wir Einsätze fahren, müssen die Kollegen vor Ort auch auf digitale Daten zurückgreifen können. Wir brauchen Fahndungsfotos in Echtzeit und Lagepläne von Schulen, wenn es um eine Amoklage geht. Davon ist der neue Digitalfunk noch weit entfernt", so GdP-Landeschef Frank Richter.

Auch die Einschätzung über die Einführung bis 2014 teilt Richter nicht. "Es ist gut, dass es in Düsseldorf endlich losgeht, aber erweiterter Probebetrieb bedeutet noch lange nicht, dass der Polizei der Digitalfunk für Einsätze bereits zur Verfügung steht." Bis das in ganz NRW der Fall sei, würden noch mindestens drei Jahre vergehen.

Vidio da zu

http://youtu.be/3L-3kmdXex8


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http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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zuletzt bearbeitet 19.01.2012 | Top

RE: Testphase für digitalen Polizeifunk Düsseldorf

#2 von Detlef Wipperfürth , 12.01.2012 18:20

Probebetrieb für digitalen Behördenfunk in NRW

Der nordrhein-westfälische Innenminister Rolf Jäger (SPD) hat am Montag in Düsseldorf den Startschuss für den Probebetrieb des Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gegeben. Ab sofort testen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in Düsseldorf, Mönchengladbach und Neuss das neue System, wobei der Analogfunk im Hintergrund weiterläuft. Im März soll der Großraum Köln folgen, ehe im Mai in Aachen das älteste deutsche Digitalfunknetz durch ein moderneres Funksystem abgelöst wird. Insgesamt gibt NRW für den Härtetest im bevölkerungsreichsten Bundesland 513 Millionen Euro aus. Wenn alles klappt, kann der Analogfunk 2013 abgeschaltet werden.

Innenminister Jäger verlas am Montag in Düsseldorf eine Pressemitteilung seines Ministeriums aus dem Jahr 2005. Rechtzeitig zur Fußball-WM würden Deutschlands Sicherheitskräfte über das modernste Funknetz der Welt verfügen, hatte es seinerzeit geheißen. Streitigkeiten über die Aufteilung der Aufgaben zwischen Bund und Ländern sowie eine völlige Unterschätzung des Arbeitsaufwandes bei der Umstellung des Netzes haben zu dem enormen Verzug geführt. Zum Auftakt des Testbetriebs geben sich die Beteiligten entsprechend vorsichtig. "Wir unterbrechen die Probephase sofort, wenn wir gravierende Schwächen oder Fehler im System erkennen. Dann müssen die Hersteller die Probleme lösen," erklärte Jäger.

Für den Probebetrieb in Düsseldorf wurden 36 Polizeiwachen, 5 Leitstellen und 860 Funkstreifenwagen umgerüstet und 41 Basisstationen errichtet. Insgesamt müssen in NRW 26.000 Fahrzeuge umgerüstet und 80.000 Handfunkgeräte beschafft werden. Für die gesamte Umstellung in NRW müssen 40.000 Polizisten und 120.000 Mitarbeiter bei der Feuerwehr, den Rettungsdiensten und sonstigen Hilfsorganisationen an den neuen Geräten geschult werden. Derzeit haben im Raum Düsseldorf 4000 Polizei-, Zoll- und Justizbeamte eine entsprechende Schulung hinter sich.

Im Unterschied zu anderen Projekten rund um dem digitalen BOS-Funk tastet die Lösung in Nordrhein-Westfalen den existierenden Leitstellenaufbau zunächst nicht an. Anders als in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo die Leitstellen der einzelnen Dienste zusammengelegt und damit auch ausgedünnt werden, hat man sich in NRW vom Konzept der integrierten Leitstelle verabschiedet. Wie der zuständige Ministerialrat Johannes Brungs bereits auf der PMRExpo mitteilte, war die gemeinsame Lösung für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste zu komplex geworden. Bedingt durch zahlreiche Probleme bei der grafischen Benutzeroberfläche habe man die Reißleine gezogen und sich für einen reinen Digitalfunk entschieden.

Ob nach dem Probebetrieb des Funksystems eine gemeinsame Arbeit der Leitstellen realisiert werden kann, hängt davon ab, ob die Anbieter der Funkgeräte und der Leitstellentechnik im Jahr 2012 einen "digitalen Stecker" entwickeln werden, den sie für 2012 zugesagt haben. Der "digitale Stecker" ist eine einheitliche Geräteschnittstelle, die es trotz aller Bekundungen zum TETRA-Standard nicht gibt. Was derzeit einwandfrei funktioniert, ist allein die Luftschnittstelle: alle Geräte kommunizieren einwandfrei per Funk miteinander. Spätestens dann, wenn 2013 der Neubau für das zentrale BOS-Rechenzentrum in Duisburg fertiggestellt ist, müssen alle Systeme auch über den IP-Backbone kommunizieren können.

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