Nordrhein-Westfalen: Alle 100 Soester Polizeiautos auf digital umgerüstet

Nordrhein-Westfalen: Alle 100 Soester Polizeiautos auf digital umgerüstet.



SOEST - Die Polizei in Soest hat ihren gesamten Fuhrpark mit rund hundert Fahrzeugen auf den Digitalfunk umgerüstet. Doch vorerst wird weiter auf den (alten) Analog-Kanälen gesprochen, weil noch in die neue Technik in den Polizeistationen, bei den Antennenanlagen und bei den Handfunksprechgeräten umgerüstet werden muss.

Das Thema Digitalfunk ist uralt. Immer wieder hat es Anläufe gegeben, auch die Polizei zwischen Rhein und Weser funktechnisch ins 21. Jahrhundert zu bringen. Doch nur zu oft scheiterte das Vorhaben am Geld. So wird vorerst weiter analog gefunkt – mit all den Nachteilen. Der gravierendste: Jeder CB-Funker oder halbwegs findige Radiobastler kann mithören. Bei alten UKW-Empfängern reichte früher sogar der Dreh bis ans Ende der Frequenzskala, um die Einsätze der „Börde“-Streifenwagen mitzuverfolgen.

Die digitale Technik ist nicht nur weitgehend abhörsicher, sie bietet auch zusätzlich Möglichkeiten: So können einzelne Streifen direkt angefunkt werden, ohne dass die Gespräche gleich von allen mitgehört werden; außerdem lassen sich SMS-Nachrichten versenden.

Moderne Technik ziehtvon West nach Ost ein

In ferner Zukunft soll die Technik auch zum raschen Überspielen von Bildern und Dateien vom Streifenwagen zur Zentrale oder auch untereinander dienen.

„Wir sind relativ spät dran“, sagt der Soester Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper. Das nordrhein-westfälische Innenministerium rolle die Digitalisierung gleichsam von West nach Ost auf. Während also die Polizisten an Rhein und Ruhr schon den Einstieg in die neue Technik vollzogen haben, hinken Soest und Ostwestfalen hinterher.

Doch nun geht es voran. Die Streifenwagen sind gerade umgerüstet, wobei die jüngsten Autos bereits die neue Funktechnik mit der Auslieferung erhielten. Jetzt werden die Polizeistationen im Kreis Soest ausgestattet. In wenigen Tagen beginnt die Ausbildung der Moderatoren für die neuen Handfunksprechgeräte. Sind die „Trainer“ fit, reichen sie ihr Wissen an jeden einzelnen Polizisten weiter. „Ein Tag Ausbildung ist für jeden vorgesehen“, sagt Lückenkemper.

Eine solche Anleitung sei nötig, denn „es geht nicht nur um Knöpfchendrücken und Lossprechen“. Vielmehr sollen die Beamten lernen, auch mal den Kanal zu wechseln, in Gruppen zu agieren und so die neue Technik möglichst optimal zu nutzen.

Bis zum Frühjahr dürfte alles rund sein. Dann beginnt der Probebetrieb. Zwei, drei Monate wird parallel digital und analog gefunkt. Klappt alles, kann im Sommer das alte Funknetz tatsächlich zum alte Eisen gepackt werden

Quelle: http://www.soester-anzeiger.de/lokales/s...et-3209714.html