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Niedersachsen: Pennigbüttel Umrüstung auf neue Funktechnik - Feuerwehr startet ins digitale Zeitalter

Niedersachsen: Pennigbüttel Umrüstung auf neue Funktechnik - Feuerwehr startet ins digitale Zeitalter

#1 von Detlef Wipperfürth , 15.08.2015 10:04

15.08.2015 01:51 Uhr 02/34 Niedersachsen: Pennigbüttel



Umrüstung auf neue Funktechnik - Feuerwehr startet ins digitale Zeitalter

Im Fahrerhaus des Löschgruppenfahrzeugs „LF 16“ hängen jede Menge Kabel aus dem Armaturenbrett. Man sieht es gleich: Auf Kfz-Geselle Mario Brünjes und Kreisschirrmeister Frank Wöhltjen wartet an diesem Tag noch viel Arbeit, bis alles verdrahtet und wieder unsichtbar hinter Blenden verstaut ist. Die beiden Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Pennigbüttel sind dabei, das letzte von 14 Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr aus Ritterhude umzurüsten. Ist das erledigt, wird in der Hammegemeinde nur noch digital gefunkt. Die analogen Geräte sind Geschichte.

Die Ritterhuder sind die ersten im Landkreis, in deren Fahrzeuge die neue Technik eingebaut wurde. Als nächstes sollen nach den Sommerferien die Lilienthaler folgen. Nach und nach werden auch alle anderen Feuerwehren im Kreisgebiet umgestellt. Die Osterholzer Beteiligten an dem Mammut-Projekt hatten sich darauf verständigt, dass „Know-how“ der FTZ zu nutzen und mit dem Einbau der Geräte zu betrauen und später auch von zentraler Stelle aus für die regelmäßigen Updates der Systeme zu sorgen. Eine genaue Vorgabe, wann die Umrüstung der Feuerwehrfahrzeuge erledigt sein muss, gibt es nicht. „Wir haben uns aber selbst das Ziel gesetzt, dass wir Ende 2016 oder Anfang 2017 durch sein wollen“, sagt Kfz-Meister Frank Wöhltjen.

Stückpreis 850 Euro

Alles in allem werden es am Ende 165 Digitalfunkgeräte zum Stückpreis von etwa 850 Euro sein, die in die Feuerwehrfahrzeuge eingebaut sind. Zudem statten die Gemeinden ihre Feuerwehren mit digitalen Handsprechfunkgeräten aus. 193 Stück hat der Landkreis, der die Regie bei der Einführung des Digitalfunks führt, im Namen der Kommunen geordert. Die Handgeräte sind den Führungskräften und bestimmten Funktionsträgern in den Feuerwehren vorbehalten. Alles andere wäre für die Gemeinden bei insgesamt 1400 Feuerwehrleuten im Landkreis Osterholz auch kaum erschwinglich gewesen: Denn die Handfunkgeräte haben einen Stückpreis von rund 430 Euro.

Das, was jetzt in der Feuerwehrtechnischen Zentrale passiert, ist von langer Hand geplant worden – von ziemlich langer Hand sogar, wenn man bedenkt, dass die ersten Überlegungen, die Behördenfunknetze innerhalb der Europäischen Union zu vereinheitlichen, bereits aus dem Jahr 2004 stammen. 2006 wurde die Einführung des Digitalfunks in Deutschland in einem Gesetz festgeschrieben. Mittlerweile ist das Digitalfunknetz in Niedersachsen flächendeckend verfügbar und die ersten Landkreise haben ihren Funkverkehr im Bereich der Feuerwehren und der sonstigen Hilfsorganisationen vollständig auf Digitalfunk umgestellt. Der Landkreis Osterholz legte bewusst eine gewissen Zurückhaltung an den Tag. Man wollte, so heißt es in der Kreisverwaltung, zunächst sorgfältig beobachten, welche Erfahrungen andere sammeln. „Gerade bei komplexen technischen Umstellungen kommt es nicht selten zu Beginn zu gewissen ,Kinderkrankheiten’, die dann beseitigt werden und bei den folgenden Umstellungen nicht mehr auftreten“, sagt Landkreis-Sprecher Marco Prietz. Diese Strategie habe sich aus heutiger Sicht bewährt.

Erst bei der vierten landesweiten Ausschreibung für die Beschaffung der Digitalfunkendgeräte hat sich der Landkreis im Oktober 2013 beteiligt. So hatte man es mit der Kreisstadt und den Gemeinden verabredet, die für die Ausstattung der Feuerwehren zuständig sind und die Geräte letztlich auch bezahlen müssen. Weil sich das Vergabeverfahren verzögerte, hat der Landkreis erst im April 2015 tatsächlich mit der Umrüstung der Feuerwehr-Fahrzeuge begonnen. Parallel dazu ist die Schulung der Feuerwehrleute angelaufen, die schließlich erfahren müssen, wie die neue Technik funktioniert und welche Möglichkeiten sie bietet.

"Rein organisatorische Frage"

Für den Ritterhuder Gemeindebrandmeister Jochem Pieper hat der Start des digitalen Funkens bei der Feuerwehr nichts sonderlich Revolutionäres an sich. Die Funker hätten ihr Handwerk erlernt, in der Schulung gehe es vor allem darum, mit der eigentlichen Technik vertraut zu werden. Die Umrüstung der Fahrzeuge durch die FTZ habe reibungslos funktioniert. „Letztlich“, so sagt Pieper, „ist die Einführung des Digitalfunks eine rein organisatorische Frage“ – mit vielen Beteiligten und zahlreichen Abstimmungsprozessen wohlgemerkt. Der Umgang mit neuen Technologien sei bei der Feuerwehr Alltag – sei es in den Einsatzfahrzeugen selber oder etwa bei der Frage, was zu tun ist, wenn ein Dachstuhl mit Photovoltaikanlage in Flammen stehe. „Da sind wir bei der Feuerwehr sehr dynamisch“, sagte der Ritterhuder Gemeindebrandmeister.

Frank Wöhltjen jedenfalls ist von den Möglichkeiten, die der Digitalfunk bietet, überzeugt. Die Sprachqualität sei deutlich besser als zuvor, Nebengeräusche durch Pumpen oder andere Maschinen würden bei einem Funkkontakt herausgefiltert. Auch den Mitarbeitern der Leitstelle würde die Arbeit erleichtert. Feuerwehrleute können bestimmte routinemäßige Rückmeldungen an die Leitstelle per Tastendruck erledigen. Auch sei es möglich, dass Atemschutzträger oder zum Beispiel Wasserversorger eine Gruppe bilden, um ihre Arbeit untereinander abzustimmen, ohne dass alle anderen automatisch zwangsläufig mithören müssten.

Noch keine Probleme

Probleme bei der Reichweite des Digitalfunks hat es laut Wöhltjen bisher im Landkreis noch nicht gegeben. Auch die Erfahrungen der Polizei, die schon länger digital funkt, hätten gezeigt, dass das Funknetz im Landkreis Osterholz ausreichend ist. Wöhltjen zieht den Vergleich zum Mobilfunknetz und seinen Erfahrungen in den Räumen der FTZ: Mit dem Handy habe man in dem mit viel Beton abgeschirmten Gebäude kaum Empfang. Mit den Digitalfunkgeräte gebe es überhaupt keine Probleme.

Quelle: http://www.weser-kurier.de/…/osterholzer-kreisblatt_artikel…


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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