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Bayern: Aichach Feuerwehren funken jetzt digital

Bayern: Aichach Feuerwehren funken jetzt digital

#1 von Detlef Wipperfürth , 28.11.2015 18:45

27.11.2015 19:29 Uhr 04/49 Bayern: Aichach Feuerwehren funken jetzt digital



Nach der Polizei stellt am Dienstag auch die Feuerwehr auf den Digitalfunk um. Beim Bayerischen Roten Kreuz dagegen ist man froh, dass es noch eine Weile dauert

rsprünglich hätte der Digitalfunk für Polizei und Rettungskräfte schon zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 funktionieren sollen. Daraus wurde bekanntlich nichts. Fast zehn Jahre später stellen die Feuerwehren im Landkreis nun auf den Digitalfunk um. Ab Dienstag funken ihre Fahrzeuge und die Kreisbrandinspektion mit der Leitstelle in Augsburg digital. Ab Frühjahr soll der Digitalfunk auch an den Einsatzstellen das Mittel der Wahl sein.

Seit dem vergangenen Winter wurden laut Kreisbrandrat Ben Bockemühl rund 4000 Kräfte geschult. Wie viel die Umstellung im Wittelsbacher Land kostet, weiß auch er nicht, da vom Freistaat bis hin zu den Gemeinden viele Ebenen an der Finanzierung beteiligt waren.

Schon vielfach haben die Feuerwehren den Digitalfunk bei Einsätzen getestet. So zum Beispiel am zweiten und dritten Tag nach dem Tornado in Affing. Der Kreisbrandrat erklärt: „Das war eine gute Gelegenheit, um den Digitalfunk auszuprobieren.“ Es habe sich gezeigt, dass das Netz im Landkreis stabil und funktionsfähig sei.

Auch bei unkritischen Einsätzen wie Martinsumzügen hätten die Feuerwehren bereits mit der neuen Technik gearbeitet. Der Landkreis Aichach-Friedberg ist wie das Donau-Ries einer der beiden letzten im Bereich der Integrierten Leitstelle Augsburg, die auf den Digitalfunk umstellen. Bockemühl zufolge funken Stadt und Landkreis Augsburg sowie der Landkreis Dillingen bereits digital. Um die Leitstelle nicht zu überlasten, sei alle zwei Monate ein Landkreis umgestellt worden, so Bockemühl. Die Landkreise Dachau und Neuburg-Schrobenhausen, die nicht zur Leitstelle Augsburg gehören, haben das schon hinter sich.

Am 1. Dezember endet also auch im Wittelsbacher Land die Zeit, in der Feuerwehrler bei Einsätzen in manchen Gegenden auf ihre Handys zurückgreifen mussten. Funklöcher gibt es Bockemühl zufolge an der Lechleite bei Todtenweis, Rehling sowie den Friedberger Stadtteilen Stätzling und Derching. Auch in der Senke bei Adelzhausen/Odelzhausen habe es immer wieder Probleme gegeben. Das Verhalten in solchen Situationen sei aber Teil der Ausbildung. Die Funklöcher hätten „Gott sei Dank keine kritische Situation“ zur Folge gehabt, so Bockemühl.

Eines dieser Funklöcher macht den Einsatzkräften alljährlich im Aichacher Stadtteil Griesbeckerzell Probleme. Wenn sie beim Faschingsumzug vor Ort sind, funktioniert die analoge Technik nicht. So kam es laut Erich Weberstetter, Sprecher der Aichacher Polizei, schon mal vor, dass eine Streife von der Inspektion in Aichach wegen eines Einsatzes nach Zell geschickt wurde, obwohl die Kräfte vor Ort ihn leicht hätten miterledigen können. „Aber den Einsatz haben wir vor Ort nicht mitgekriegt.“ Seit einem Jahr gibt es das Problem nicht mehr. Im September 2014 stellte die Polizei im Landkreis auf den Digitalfunk um.

Diesen Schritt hat das Bayerische Rote Kreuz noch vor sich. Die Fahrzeuge der hauptamtlichen Kräfte wurden bereits umgestellt. Die der Ehrenamtlichen stehen noch aus. Mario Pettinger, Leiter der Sanitätsbereitschaft Aichach, zufolge wurden dafür noch keine Geräte bestellt. Die Hauptamtlichen werden bereits im Dezember geschult, die Ehrenamtlichen seien danach dran. Das Thema Digitalfunk bereitet ihm großes Kopfzerbrechen. Einerseits muss das BRK bald nachziehen, nachdem die Polizei und bald auch die Feuerwehr umgestellt sind. „Sonst sind wir außen vor.“ Bei Großeinsätzen wie nach dem Tornado in Affing oder bei Unfällen auf der A8 müssten sich die ehrenamtlichen Helfer des BRK mit anderen Einsatzkräften verständigen können.

Andererseits sagt Pettinger: „Da wird mir heute schon richtig bange, wie wir das finanzieren sollen.“ Auf die Sanitätsbereitschaft Aichach kommen seiner Schätzung nach mit der Umrüstung auf den Digitalfunk Kosten von über 10000 Euro zu. Allein ein Funkgerät mit Einbau in ein Fahrzeug koste bis zu 3000 Euro. Pettinger zufolge soll es zwar Fördergelder vom Freistaat geben. Deren Höhe weiß er jedoch nicht.

Anders als die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis ist das BRK keine kommunale Aufgabe. Pettinger sagt: „Wir haben nicht den Status wie die Feuerwehr. Wir müssen uns selber finanzieren.“ Jeder Eisbeutel, jeder Aufkleber auf den Fahrzeugen, jede Schulung, jede Versicherung für Fahrzeuge und Helfer werde vom BRK finanziert. Darum ist Pettinger froh, dass die Umstellung noch nicht unmittelbar bevorsteht: „Ich weiß nicht, wie wir das stemmen sollen.“ »Diese Woche

Foto: Die Technik wird modernisiert, doch es gibt fließende Übergänge. In manchen Fahrzeugen, wie hier in einem Polizeiauto, sind das neue Digitalfunkgerät (rechts) und der alte Analogfunk (links) noch parallel im Einsatz.

Quelle: augsburger-allgemeine


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