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Bayern: Ziemetshausen funkt jetzt digital

#1 von Detlef Wipperfürth , 18.06.2016 10:18

18.06.2016 Bayern: Ziemetshausen funkt jetzt digital



Die Feuerwehr Ziemetshausen hat als eine der ersten Wehren im Landkreis die Umstellung auf Digitalfunk abgeschlossen. Im Einsatz bringt das enorme Vorteile.

Ein lautes Knacken und Rauschen dröhnt aus dem Funkgerät, das in dem Feuerwehrauto in der Fahrzeugmitte unter der Windschutzscheibe angebracht ist. Leicht verzerrt kann man eine Stimme hören. „Das ist analog“, sagt Andreas Faith und lacht. Der Kommandant der Ziemetshauser Feuerwehr und sein Stellvertreter Hans-Jörg Micheler haben gut lachen. Denn die Zeit des analogen Funkverkehrs ist bei der Ziemetshauser Feuerwehr bald endgültig Geschichte. Als eine der ersten Feuerwehren im Landkreis haben die Ziemetshauser die Umrüstung auf den Digitalfunk umgesetzt.

Im Lauf der Jahre hat sich die Umrüstung zu einer veritablen Drohkulisse aufgetürmt

Als Mitglied der Feuerwehrinspektion im Landkreis sei er an der Angelegenheit recht nah dran gewesen und konnte daher die Geräte relativ schnell bestellen, sagt Faith. Ihm ist viel daran gelegen, die Umstellung seiner Heimatwehr zügig voranzutreiben. Faith und Micheler sind froh, dass die schon vor einer gefühlten Ewigkeit angekündigte Digitalisierung jetzt endlich umgesetzt wurde. Bereits im Jahre 2003 wurde die flächendeckende und bundesweite Einführung eines einheitlichen digitalen Sprech- und Datenfunkverkehrs für Feuerwehr, Polizei, Rettungskräfte und alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben beschlossen. Seither wurde von Jahr zu Jahr auf den Mitgliederversammlungen der Wehren verkündet, dass die Umstellung demnächst angegangen wird. „Wir warten schon lange auf diesen Fortschritt. Das Thema war schon fast ausgelutscht“, bestätigt Micheler.

Im Lauf der Jahre hat sich die Umrüstung, was Aufwand und Kosten betrifft, zu einer veritablen Drohkulisse aufgetürmt. In der Tat ist die Einführung des Digitalfunks ein „Kraftakt“, wie es auf der Internetseite des bayerischen Innenministeriums heißt. Vor allem das Flächenland Bayern bis in die entlegensten Winkel und Wälder mit einem nahezu lückenlosen Funknetz zu überziehen, war eine enorme Herausforderung. Außerdem sollen nicht nur die Funkgespräche, sondern auch die Alarmierung künftig digital erfolgen. Mehr als eine Milliarde Euro wird der Aufbau und Betrieb des Funknetzes den Freistaat bis zum Jahr 2021 kosten. Bis Jahresende müssen alle Feuerwehren die für den Digitalfunk notwendigen Geräte anschaffen und durch Fachfirmen in ihren Fahrzeugen installieren lassen. Elf Tage dauerte es, bis alle Fahrzeuge der Ziemetshauser Feuerwehr samt Ortsteilwehren mit der neuen Technik ausgestattet waren. Insgesamt wurden etwa 35 Geräte verbaut.

Für die einzelnen Wehren und Kommunen sicher ein umfangreiches Projekt. „Das kostet viel Geld“, räumt Faith ein. Dabei übernimmt der Freistaat 80 Prozent der Kosten für Anschaffung der Endgeräte. Den Rest wie auch den Einbau finanzieren die Kommunen.

Um Geld zu sparen, haben sich die Ziemetshauser und die Thannhauser Feuerwehr zusammengeschlossen und gemeinsam bestellt. Faith ist zuversichtlich, die im Gemeindehaushalt für den Digitalfunk gebuchten rund 30000 Euro nicht voll ausschöpfen zu müssen. Zugute kommt den Wehren im Leitstellenbereich Donau-Iller, zu dem auch der Landkreis Günzburg zählt, dass er einer der letzten ist, die die Digitalisierung des Funkverkehrs umsetzen.

Was die Hersteller der Technik jetzt nicht verkaufen, wird später womöglich zum Ladenhüter. Das drückt ein bisschen auf den Preis, vermutet Faith. Vielleicht könnten durch die frei werdenden Mittel noch zusätzliche technische Geräte eingekauft werden, hofft er.

Enorme Vorteile für die Organisation der Einsätze

Die moderne Technik bringe enorme Vorteile für die Organisation der Einsätze mit sich. Wenn sich bei einem Großbrand etwa 20 Einsatzfahrzeuge auf den Weg machten, dann sei der Funkverkehr bisher ein einziges „Kuddelmuddel“ gewesen. Jedes Fahrzeug muss sich nämlich nach der Alarmierung, sobald es sich auf der Anfahrt befindet, in der Leitstelle zurückmelden. In der Regel sind die Feuerwehren nach wenigen Minuten im Auto, wenn dann alle gleichzeitig auf der selben Frequenz losfunken, entsteht ein regelrechter Verdrängungswettbewerb im Äther. Nicht einfach für den Einsatzkoordinator in der Leitstelle dabei den Überblick zu behalten. Das soll sich nun mit dem Digitalfunk grundlegend ändern. Künftig genügt ein Knopfdruck und auf dem Bildschirm in der Leitstelle wird automatisch vermerkt, welche Fahrzeuge sich auf dem Weg zum Einsatz befinden.

Besser organisieren lässt sich der Funkverkehr auch vor Ort. Bisher funkten auch hier alle im selben Kanal, erklärt Faith. Nun können unterschiedliche Einsatzgruppen jeweils eigene Kanäle nutzen. Eine kleine Gruppe, die beispielsweise eine Wasserleitung von einen nahegelegenen Bach zum Brandort legen soll, muss nicht mit den Atemschutzträgern im brennenden Haus kommunizieren. Indem künftig beides möglich ist, wird es den Einsatzleitern erleichtert, den Überblick zu behalten und Einsatze effizienter und schneller abzuwickeln.

Ein großes Plus des Digitalfunks ist die bessere Netzabdeckung und die hervorragende Sprachqualität. Keine Unterbrechungen und kein Rauschen und Knacken mehr. In sogenannten Übungsgruppen können die Wehren die Technik testen. Faith und Micheler haben zuletzt, als es an verschiedenen Orten im Gemeindegebiet Hochwasser gab, diese Übungsgruppen genutzt, um die Einsätze zu begleiten. „Das hat tadellos funktioniert“, sagt Micheler begeistert. Für die Feuerwehren heißt es jetzt erst einmal üben. Der Umgang mit der neuen Technik muss verinnerlicht werden. Ist es soweit, verbessere der Digitalfunk nicht nur die Kommunikation der Feuerwehr, sondern auch die Sicherheit der Bürger.

Quelle: .augsburger-allgemeine


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