04.08.2016 Sachsen: Freiberg Mittelsachsen - Digitaler Sprechfunk: Kreis schreibt Einbau aus
Rettungsdienstfahrzeuge in Mittelsachsen sollen noch in diesem Jahr neue Technik erhalten. Ziel ist eine höhere Sicherheit.
Freiberg. Von analog auf digital: Die Umrüstung der mittelsächsischen Rettungsdienstautos rückt näher. Dafür läuft derzeit eine Ausschreibung. Noch bis zum Freitag nimmt das Landratsamt in Freiberg Angebote für den Einbau der neuen Geräte entgegen. Genau 23.58 Uhr endet am 5. August die Angebotsfrist. Wie viele Unternehmen bisher ihre Unterlagen eingereicht haben, dazu macht das Landratsamt keine Angaben.
Laut Steffen Kräher, Abteilungsleiter Ordnung und Sicherheit im Landratsamt, geht es bei der Ausschreibung nicht um die Gerätetechnik, sondern lediglich um den Einbau in die Fahrzeuge. Funkgeräte und weitere Technik werden über einen Rahmenvertrag vom Freistaat Sachsen geliefert. 44 Rettungsdienstautos sollen mit neuen Funkgeräten bestückt werden. Neu mit Funktechnik ausgestattet wird auch Gerätewagen für den Massenanfall für Verletzten, der bisher beispielsweise bei Unfällen auf der Autobahn und dem schweren Zugunglück 2011 in Bad Lausick zum Einsatz kam. Insgesamt hat der Landkreis 59Rettungsdienstautos; die restlichen 15 Autos haben entweder schon neue Technik oder werden im Laufe dieses Jahres ersetzt und dann ausgestattet.
Für das neue Digitalfunknetz sind Freistaat und Bund zuständig. "Der Sprech- und Datenfunk von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr läuft künftig über ein einheitliches Netz", erläutert Abteilungsleiter Kräher. Zudem werde der Funk weitestgehend abhörsicher und entspreche der modernen Technik.
Die bisherige Analogtechnik im Landkreis habe den technischen Stand der 1970er-Jahre. Derzeit funken Mittelsachsens Retter mit der Leitstelle und untereinander über verschiedene Frequenzen. Das bleibt auch so - mit einer Neuerung: "Künftig können Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im gemeinsamen Funksystem kommunizieren. Sie schalten sich im Bedarfsfall zu einer Rufgruppe zusammen", erklärt Kräher.
In anderen sächsischen Gebieten wird der Digitalfunk bereits genutzt. Mit Inbetriebnahme der neuen Leitstelle in Chemnitz - von wo aus ab 2017 auch die Einsätze für Mittelsachsen koordiniert werden - kommt der Digitalfunk im Landkreis an. Zuvor erhalten die Rettungsfahrzeuge die nötige Technik.
Katastrophenschutzautos hingegen besitzen großteils neben der Analogtechnik schon ein digitales Funkgerät. Die Feuerwehren würden ausgestattet, wenn die zentrale Leitstelle laufe. Kräher rechnet damit, dass der Digitalfunk ab 2017 schrittweise genutzt werden kann. Zeitweise sollen zunächst sollen digitale und analoge Anlagen parallel genutzt werden.
Parallel dazu läuft übrigens in Regie des Landkreises der Aufbau eines digitalen Alarmierungssystems. Derzeit werden mittelsächsische Feuerwehrleute mit Piepern ausgestattet, und die Sirenen in den Kommunen werden umgerüstet.
Quelle: http://www.freiepresse.de/…/Digitaler-Sprechfunk-Kreis-schr…