Ich such mithilfe Standorte für Digitalefunkmasten
Bayern: Kreis Aschaffenburg - Jetzt wird digital geredet

Bayern: Kreis Aschaffenburg - Jetzt wird digital geredet

#1 von Detlef Wipperfürth , 20.09.2016 18:39

20.09.2016 Bayern: Kreis Aschaffenburg - Jetzt wird digital geredet



Feuerwehren: Alle Wehren im Kreis auf Digitalfunk umgestellt - Alarmiert wird aber vorerst noch analog



Mit der Kahl­grund-Ge­mein­de Gei­sel­bach ist seit dem Som­mer die letz­te Feu­er­wehr im Kreis auf den di­gi­ta­len Ret­tungs­funk um­ge­s­tellt. »Wir fun­ken kom­p­lett di­gi­tal«, mel­det Tho­mas Roll­mann, Sp­re­cher der Kreis­brand­in­spek­ti­on. Die tech­ni­sche Um­stel­lung sei da­mit ab­ge­sch­los­sen, jetzt ge­he es an die tak­ti­sche Er­pro­bung und die Fein­jus­tie­rung.

Vor anderthalb Jahren begonnen
Begonnen wurde die Umrüstung vor anderthalb Jahren mit den großen Wehren in Glattbach, Großostheim, Mainaschaff, Stockstadt und Haibach.
Dies hatte den Grund, dass hier Erfahrungen gesammelt werden konnten, etwa mit den in diesen Orten stationierten Spezialfahrzeugen. Als letzter Bezirk wurden die Wehren im oberen Kahlgrund umgerüstet.
In der Aschaffenburger Rettungsleitstelle sind jetzt - mit der Stadt Aschaffenburg und dem Kreis Miltenberg - fast 6000 digitale Funkgeräte erfasst, erzählt Andreas Schwab von der Leitstelle. Die Rettungsdienste funken seit Frühjahr digital, die Polizei schon einige Jahre.
Der neue Digitalfunk bietet zum Beispiel eine deutlich höhere Verständlichkeit. Es lässt sich aber auch erkennen, wer funkt, da jedes Gerät im Netz registriert ist. Gestohlene Geräte lassen sich vom Netz trennen. Und zudem verfügt jedes Gerät über eine Notruftaste mit automatischer Sendung der GPS-Daten. Bei einem Verkehrsunfall mit einem Rettungswagen hat diese Funktion schon ihre Nützlichkeit bewiesen.
Noch gibt es Empfangslöcher im Kreisgebiet. Diese könnten erst bei Betrieb erkannt und abgestellt werden. Daran bestehe hohes Interesse, so Kreisbrandrat Karl-Heinz Ostheimer, denn: »Wenn wir nicht funken können, kann die Polizei nicht funken, und der Rettungsdienst auch nicht.« 97 bis 98 Prozent des Landkreises seien aber versorgt.
Notfalls könnten die Digitalfunkgeräte auch direkt wie Walkie-Talkies über zwei Kilometer Entfernung genutzt werden.
Mehr Wert legt Ostheimer darauf, dass die Geräte funktions᠆fähig sind. Auch da gebe es noch Probleme oder Netzstörungen. Das sei wie mit den Mobiltelefonen, die heute noch ständige Software-Updates erfahren, um Fehler auszubessern. Beim Digitalfunk sei man im Gegensatz zum Handy halt noch am Anfang.

Kein Kontakt mit Hessen
Daher bleibt der Analogfunk zumindest in den Einsatzleitwagen und den Leitstellen weiterhin als Rückfallreserve aktiv. Auch die Alarmierung erfolgt vorerst weiterhin über Analogfunk. Zwar soll auch sie auf den Digitalfunk umgestellt werden, das werde aber frühestens 2018 erfolgen. Immerhin müssten dafür 2000 Pager und 150 Sirenenfunkgeräte im Kreis neu beschafft werden.
Probleme bereitet auch die Kommunikation mit den Nachbarn. Bisher ist es nicht möglich, mit Wehren oder Rettungsdiensten in Hessen und Baden-Württemberg direkt zu kommunizieren, nur über die Leitstellen. Thomas Rollmann: »Ich kann mit Garmisch-Partenkirchen funken, aber nicht mit Darmstadt-Dieburg.«
Man muss sich das wie bei einer Telefonkonferenz vorstellen: Nur eingeladene Mitglieder können zuhören. Kreisbrandrat Ostheimer: »Da muss es Verbesserungen geben, aber die Mühlen mahlen langsam.«
Polizeifunk völlig getrennt
Das betrifft auch die Polizei: Denn es ist vom Gesetzgeber gewollt, dass der Polizeifunk völlig getrennt vom Rettungsfunk abläuft, damit niemand zuhören kann. Früher, beim Analogfunk, musste man das Funkgerät nur auf die Polizeifrequenz umschalten, um direkt mit der Polizei reden zu können. Dies betraf etwa den Rettungshubschrauber, wenn er den Polizisten Anweisungen zur Landung geben musste.
Dies ist heute nicht mehr möglich. Es gibt zwar eine gemein᠆same Funkplattform, auf der die Polizei sowie Rettungsdienste und Feuerwehr kommunizieren könnten, doch dafür müssten alle Beteiligten ihr Gerät auf diesen Digitalfunkbereich umschalten - und wären nicht mehr mit Polizei- oder Rettungsfunk verbunden.
Diese Zusammenarbeit werde sich erst noch einspielen müssen, sagt Markus Mauler, im Landratsamt für den Katastropenschutz zuständig. »Hauptsache, der Digitalfunk funktioniert«, so Mauler.

Hintergrund: Digitalfunk in Bayern

Im April 2007 hat der Bund die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) in Berlin gegründet, die deutschlandweit das Projekt steuert. Die rechtliche Grundlage für die Bundesanstalt ist das am 1. September 2006 in Kraft getretene BDBOS-Gesetz.
Der Digitalfunk wird deutschlandweit allen Blaulichtorganisationen zur Verfügung stehen. Dementsprechend wirken der Bund und alle Länder an der Einführung mit. Künftig werden in Bayern laut Innenministerium die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) mit Hilfe des abhörsicheren Digitalfunks kommunizieren. Dazu zählen 450 000 Helfer von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, THW, Zoll sowie die Polizei von Bund und Ländern.
Nach der Einführung des Digitalfunks können bayernweit rund 3500 überflüssig gewordene Analogfunkanlagen von Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Polizei abgebaut werden. Die Zahl der Sendeanlagen wird auf rund 960 reduziert.

Quelle: Main-Echo


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
super Profi
Beiträge: 2.701
Punkte: 108.372
Registriert am: 29.09.2007


   

Nordrhein-Westfalen - Hückeswagen Feuerwehr arbeitet jetzt komplett digital
Bayern: Chiemgau - Digitalfunk für die Feuerwehren

Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz