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Bayern: Aichach-Friedberg Störungen beim Digitalfunk

Bayern: Aichach-Friedberg Störungen beim Digitalfunk

#1 von Detlef Wipperfürth , 25.09.2016 08:22

25.09.2016 Bayern: Aichach-Friedberg Störungen beim Digitalfunk



Ausfälle, schlechte Qualität, fehlende Funktionen: Bei der neuen Technik gibt es Probleme. Polizei und Feuerwehr sind zufrieden, aber der Rettungsdienst klagt

Die Polizei im Landkreis war als Erstes dran; die Feuerwehr funkt seit Anfang Juli komplett digital; der Rettungsdienst ist bereits ausgerüstet, aber noch nicht auf Digitalfunk umgestellt.Nach und nach wird die neue Technik zum Standard. Polizei und Feuerwehr sind überwiegend zufrieden, auch wenn sie von „Kinderkrankheiten“ sprechen. Größere Probleme gibt es aber beim Rettungsdienst.

Gewisse Kurzwahlfunktionen, sogenannte Statusmeldungen, die beim Analogfunk möglich waren, gibt es nicht mehr. Thomas Winter vom Bayerischen Roten Kreuz Aichach-Friedberg nennt ein Beispiel: Früher genügte ein Tastendruck, um mitzuteilen, in welches Krankenhaus ein Patient gebracht wird. Diese Funktion ist nicht mehr vorgesehen. Also muss mehr gefunkt werden. Doch der Kanal für die Rettungsdienste ist Winter zufolge hoch belastet: „Das Funken dauert länger als früher. Aber die Leitstelle hat so viel Zeit gar nicht.“

Funkqualität ist nicht besser

Ein weiterer Haken wird laut Winter bei landkreisübergreifenden Einsätzen deutlich: Fährt ein Rettungswagen von Pöttmes nach Neuburg oder von Mering in Richtung Fürstenfeldbruck, drücken die Einsatzkräfte ebenfalls eine Kurzwahltaste. Die so automatisch abgesandte Meldung landet bei der Leitstelle in Augsburg, die sie allerdings nicht an die Nachbarleitstellen weitergeben kann. Und: Funkt jemand zu nah an seinen Kollegen, fangen laut Winter auch deren Geräte zu piepsen an.

Anders die Einschätzung der Polizei im Landkreis. Sie funkt seit zwei Jahren digital, weitestgehend problemlos. Roland Wengert von der Aichacher Polizei sagt: „Die Umstellung war wichtig und richtig und positiv.“ Er schätzt die neuen Möglichkeiten, zum Beispiel für den Faschingsumzug im Stadtteil Griesbeckerzell eine Funkgruppe für Polizei und Feuerwehr schalten zu lassen. Zudem unterdrückten die neuen Geräte Umgebungslärm sehr gut.

Doch auch er sagt: „Die Funkqualität ist nicht entscheidend besser wie angekündigt.“ Im Einsatzgebiet der Aichacher Polizei gebe es zwar keine Funklöcher. Ohne konkrete Gebiete zu nennen, sagt Wengert aber: „Andere Dienststellen haben da eher noch Probleme.“ Die Technik sei sehr wetterabhängig. Bei der Funkqualität habe man sich mehr erhofft – ein Manko, das laut Kreisjugendfeuerwehrwart Magnus Hammerl behoben werden soll, indem die Software überarbeitet wird.

Ausfälle bei Starkregen

Früher seien manche Wehren erst aus ihren Feuerwehrhäusern gefahren, um über Funk hören zu können, wo sie hin mussten. Das sei vorbei. „Jetzt gibt es in Ecken eine gute Versorgung, wo vorher gar keine war.“ Das neue System biete zudem viele Möglichkeiten, die nur noch nicht freigeschaltet seien.

Zum Teil deshalb nicht, weil die Technik nicht mitspielt. Hammerl nennt als Beispiel die Telefonierfunktion. Sie brauche so viel Kapazität wie acht Funkverbindungen. „Es gibt noch Potential nach oben“, sagt Hammerl und deutet einen weiteren Netzausbau an. Fachleute sprechen dabei von „Netzhärtung“.

Warum sie nötig ist, erklärt Kreisbrandrat Ben Bockemühl: Bei Starkregen habe es Ausfälle des Systems gegeben. Der Landkreis sei „nur am Rande betroffen“. Doch er weiß von einem Fall im Raum Pöttmes und Baar, als „ein bis zwei Minuten kein Kontakt zur Leitstelle“ bestand – eine kleine Ewigkeit, wenn es brennt oder ein schwerer Unfall passiert. Der Kreisbrandrat: „Das ist für uns Einsatzkräfte durchaus eine blöde Situation.“

Insgesamt gute Netzabdeckung

Die Ausfälle hingen damit zusammen, dass ein Teil der Basisstationen mit Richtfunk angebunden sei. Bockemühl: „Wichtig ist, dass das Netz an solchen Stellen ausgebaut wird.“ Entweder durch weitere Stationen, was bei den Bewohnern in den nächsten Ortschaften auf wenig Gegenliebe stoßen dürfte. Oder indem der Richtfunk verbessert wird beziehungsweise die Basisstationen per Kabel angebunden werden. So soll, wenn die nächste Station nicht erreichbar ist, mit der übernächsten kommuniziert werden können. Das klappt bisher nicht ohne Weiteres.

Insgesamt aber bewertet Bockemühl die Netzabdeckung als gut. Die Verfügbarkeit des Digitalfunks liege „bei praktisch 99 Prozent“, schätzt er. Die von der Polizei bemängelte Sprachqualität ordnet er als „Kinderkrankheiten“ ein. Sie könne davon abhängen, wer welches Software-Paket auf dem Gerät habe.

Hohe Sicherheit der Geräte

Nicht nur die Technik sorgt für Probleme. Auch der Zeitplan musste bei der vor der Fußball-WM 2006 in Deutschland geplanten Einführung immer wieder über den Haufen geworfen werden. Zuletzt beim Kauf der Geräte. Deshalb funken die Feuerwehren im Landkreis erst seit Juli komplett digital. Hammerl zufolge waren 5000 Geräte bestellt, ein Drittel mehr wurde gekauft.

Einig sind sich Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, was die hohe Sicherheit der Geräte angeht. Sie können von zentraler Stelle aus geortet, gesperrt und unbrauchbar gemacht werden. Zeiten, als Einbrecher im Polizeifunk hörten, wo nach ihnen gesucht wird, sind vorbei.

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/…/Stoerungen-beim-Digit…


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Detlef Wipperfürth
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